Besonderheiten

Sichtbarkeit nach expliziten Änderungen

Die break-visibility-Eigenschaft kontrolliert die Sichtbarkeit von Tonarten und Schlüsseländerungen nur zu Beginn einer Zeile, d.h. nach einem Zeilenumbruch. Sie hat keinen Einfluss auf die Sichtbarkeit von Tonarten bzw. Schlüsseln, die nach einer expliziten Tonart- oder Schlüsseländerung in oder am Ende einer Zeile angezeigt werden. Im nächsten Beispiel ist die Tonartangabe nach dem expliziten Wechsel zu B-Dur immer noch sichtbar, obwohl all-invisible eingesetzt wurde:

\relative {
  \key g \major
  f'4 g a b
  % Try to remove all key signatures
  \override Staff.KeySignature.break-visibility = #all-invisible
  \key bes \major
  f4 g a b
  \break
  f4 g a b
  f4 g a b
}

[image of music]

Die Sichtbarkeit derartiger expliziter Tonart- und Schlüsseländerungen wird von den explicitKeySignatureVisibility- und explicitClefVisibility-Eigenschaften kontrolliert. Sie entsprechen der break-visibility-Eigenschaft und beide brauchen drei Boolesche Werte bzw. die oben aufgelisteten vordefinierten Funktionen als Argument, genau wie break-visibility. Beide sind Eigenschaft des Staff-Kontextes, nicht der Layout-Objekte selber, weshalb sie mit dem Befehl \set eingesetzt werden. Beide sind standardmäßig auf die Funktion all-visible gesetzt. Diese Eigenschaften kontrollieren nur die Sichtbarkeit von Tonarten bzw. Schlüssel, die von expliziten Änderungen herrühren, und haben keinen Einfluss auf Tonarten und Schlüssel zu Beginn einer Zeile – um diese zu beeinflussen, muss break-visibility benutzt werden.

\relative {
  \key g \major
  f'4 g a b
  \set Staff.explicitKeySignatureVisibility = #all-invisible
  \override Staff.KeySignature.break-visibility = #all-invisible
  \key bes \major
  f4 g a b \break
  f4 g a b
  f4 g a b
}

[image of music]

Sichtbarkeit von erinnernden Versetzungszeichen

Um erinnernde Versetzungszeichen zu entfernen, die nach einer expliziten Tonartänderung auftreten, muss die Staff-Eigenschaft printKeyCancellation auf #f gesetzt werden:

\relative {
  \key g \major
  f'4 g a b
  \set Staff.explicitKeySignatureVisibility = #all-invisible
  \set Staff.printKeyCancellation = ##f
  \override Staff.KeySignature.break-visibility = #all-invisible
  \key bes \major
  f4 g a b \break
  f4 g a b
  f4 g a b
}

[image of music]

Mit diesen Veränderungen bleiben nur noch die Versetzungszeichen vor den Noten übrig um den Wechsel der Tonart anzuzeigen.

Automatische Takte

Ein Sonderfall sind die automatischen Taktstriche, die mit der Eigenschaft automaticBars im Score-Kontext ausgeschaltet werden können. Wenn sie auf #f gesetzt ist, werden Taktstrich nicht automatisch ausgegeben sondern müssen explizit mit dem \bar-Befehl eingegeben werden. Anders als bei dem \cadenzaOn-Befehl werden die Takte allerdings immer noch gezählt. Takterstellung wird später wieder mit diesem Zahl aufgenommen, wenn die Eigenschaft wieder auf #t gesetzt wird. Wenn sie den Wert #f hat, können Zeilenumbrüche nur an expliziten \bar-Befehlen auftreten.

Oktavierte Schlüssel

Das kleine Oktavierungssymbol von oktavierten Notenschlüsseln wird durch das ClefModifier-Layout-Objekt erstellt. Seine Sichtbarkeit wird automatisch vom Clef-Objekt geerbt, sodass Veränderungen von break-visibility des ClefModifier-Layout-Objekts nicht auch noch für unsichtbare Schlüssel zusätzlich vorgenommen werden müssen.

Bei expliziten Schlüsseländerungn kontrolliert die explicitClefVisibility-Eigenschaft wohl das Schlüsselsymbol als auch das damit verknüpfte Oktavierungssymbol.

Siehe auch

Handbuch zum Lernen: Sichtbarkeit und Farbe von Objekten.


LilyPond Benutzerhandbuch v2.25.22 (development-branch).