Arabische Taktarten

Einige klassische Formen der arabischen und türkischen Musik wie etwa Semai haben ungewöhnliche Taktarten wie etwa 10/8. Das kann dazu führen, dass die automatische Bebalkung der Noten nicht zu dem Ergebnis kommt, welches in der üblichen Notation dieser Musik eingesetzt wird. Die Noten werden nicht anhand einer Taktzeit, sondern anhand von Kriterien gruppiert, die man schwer mit einer automatischen Balkenfunktion erfassen kann. Das kann umgangen werden, indem die automatische Bebalkung ausgeschaltet wird und die Balken explizit gesetzt werden. Auch wenn es nicht darauf ankommen sollte, eine schon notierte Musik nachzuahmen, ist es in vielen Fällen dennoch erforderlich, die Bebalkung anzupassen und/oder zusammengesetzte Taktarten zu benutzen.

Ausgewählte Schnipsel

Arabische Improvisation

Bei Improvisation oder taqasim, die zeitlich frei gespielt werden, kann die Taktart ausgelassen werden und \cadenzaOn kann eingesetzt werden. Es kann nötig sein, den Versetzungszeichenstil anzupassen, weil sonst die Versetzungszeichen nur einmal ausgegeben werden, da keine Taktlinien gesetzt sind. Hier ein Beispiel, wie der Beginn einer hijaz-Improvisation aussehen könnte:

\include "arabic.ly"

\relative sol' {
  \key re \kurd
  \accidentalStyle forget
  \cadenzaOn
  sol4 sol sol sol fad mib sol1 fad8 mib re4. r8 mib1 fad sol
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: semai, taqasim.

Notationsreferenz: Manuelle Balken, Automatische Balken, Musik ohne Metrum, Automatische Versetzungszeichen, Einstellung von automatischen Balken, Taktangabe.

Schnipsel: World music.


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