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1.1.2 Viele Tonhöhen gleichzeitig verändern
Dieser Abschnitt zeigt, wie man Tonhöhen beeinflusst.
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Transponieren | ||
Umkehrung | ||
Krebs | ||
Modale Transformierungen |
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Oktavenüberprüfung
Im relativen Modus geschieht es recht häufig, dass ein Oktavänderungszeichen vergessen wird. Oktavenüberprüfungen machen es einfacher, solche Fehler zu entdecken und zu korrigieren. Sie geben eine Warnung aus und korrigieren die Oktave, wenn eine Note in einer unerwarteten Oktave gefunden wird.
Um die Oktave einer Note zu überprüfen, muss die absolute
Oktave nach dem =
-Symbol angegeben werden. Im
folgenden Beispiel wird eine Warnung (und eine Tonhöhenänderung)
generiert, weil die zweite Note als absolute Oktave
ein d''
anstelle von d'
notiert ist,
wie es die Oktavierungskorrektur markiert.
\relative { c''2 d='4 d e2 f }
Die Oktave von einer Note kann auch mit dem
\octaveCheck
Kontrolltonhöhe-Befehl
überprüft werden. Kontrollhöhe wird im absoluten
Modus eingegeben. Dabei wird überprüft, ob das
Intervall zwischen der vorherigen Note und der
Kontrolltonhöhe nicht größer als eine Quarte ist
(die normale Berechnung im relativen Modus). Wenn diese
Überprüfung einen Fehler ausgibt, wird eine Warnung
gemeldet, aber die vorigen Note wird nicht verändert.
Folgende Noten sind dann relativ zur Kontrolltonhöhe.
\relative { c''2 d \octaveCheck c' e2 f }
Vergleichen Sie die zwei Takte im nächsten Beispiel. Die
erste und dritte \octaveCheck
-Überprüfung gibt
einen Fehler aus, die zweite dagegen ist erfolgreich:
\relative { c''4 f g f c4 \octaveCheck c' f \octaveCheck c' g \octaveCheck c' f }
Siehe auch
Schnipsel: Pitches.
Referenz der Interna: RelativeOctaveCheck.
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Transponieren
Ein musikalischer Ausdruck kann mit dem Befehl \transpose
transponiert werden. Die Syntax lautet:
\transpose vonTonhöhe nachTonhöhe mus. Ausdruck
Das bedeutet, dass der mus. Ausdruck um das Intervall zwischen den Tonhöhen vonTonhöhe und nachTonhöhe transponiert wird: Jede Note, die die Tonhöhe vonTonhöhe hat, wird in die Tonhöhe nachTonhöhe umgewandelt, und alle anderen Noten um das gleiche Intervall. Beide Tonhöhen werden im absoluten Modus eingegeben.
Achtung: Tonhöhen innerhalb einer \transpose
-Umgebung
sind absolut, es sei denn, ein \relative
wird
eingefügt.
So kann z. B. ein Stück in D-Dur, wenn es für den Sänger etwas zu tief ist, nach E-Dur transponiert werden. Dabei werden auch die Vorzeichen entsprechend angepasst:
\transpose d e { \relative { \key d \major d'4 fis a d } }
Wenn eine Stimme, die in C notiert ist, von einer A-Klarinette gespielt werden soll (für die A als C notiert wird, aber eine kleine Terz tiefer erklingt als es notiert ist), kann die entsprechende Stimme wie folgt erstellt werden:
\transpose a c' { \relative { \key c \major c'4 d e g } }
Beachten Sie, dass \key c \major
explizit
angegeben werden muss. Wenn hier keine Tonart angemerkt
würde, würde die Noten zwar transponiert, aber keine
Vorzeichen angezeigt werden.
\transpose
unterscheidet enharmonische Verwechslungen: sowohl
\transpose c cis
als auch \transpose c des
transponieren
die Musik einen Halbton nach oben. Aber die erste Version gibt als
Versetzungszeichen Kreuze aus, die zweite dagegen B-Versetzungszeichen.
music = \relative { c' d e f } \new Staff { \transpose c cis { \music } \transpose c des { \music } }
\transpose
kann auch benutzt werden, um die geschriebenen
Noten eines transponierenden Instruments zu notieren. Im vorigen Beispiel wurde die Tonhöhen so eingegeben,
wie sie erklingen (also in C), aber man kann genauso
gut auch andersherum aus einer Stimme, die für ein
transponierendes Instrument in einem anderen Ton als
C geschrieben wurde, eine Partitur in C erstellen.
Die Noten einer B-Trompete, die mit einem notierten E
(also einem klingenden D) anfangen, könnte man also
auch so eingeben:
musicInBflat = { e4 … } \transpose c bes, \musicInBflat
Um die Noten dann in F zu setzen (um sie etwa für ein
Horn zu arrangieren), könnte man die schon geschriebenen
Noten wieder mit einem weiteren \transpose
umgeben:
musicInBflat = { e4 … } \transpose f c' { \transpose c bes, \musicInBflat }
Für mehr Information zu transponierenden Instrumenten siehe auch Transposition von Instrumenten.
Ausgewählte Schnipsel
Noten mit minimaler Anzahl an Versetzungszeichen transponieren.
Dieses Beispiel benutzt Scheme-Code, um enharmonische Verwechslungen für Noten zu erzwingen, damit nur eine minimale Anzahl an Versetzungszeichen ausgegeben wird. In diesem Fall gelten die folgenden Regeln:
- Doppelte Versetzungszeichen sollen entfernt werden
- His -> C
- Eis -> F
- Ces -> B
- Fes -> E
Auf diese Art werden am meisten natürliche Tonhöhen als enharmonische Variante gewählt.
#(define (naturalize-pitch p) (let ((o (ly:pitch-octave p)) (a (* 4 (ly:pitch-alteration p))) ;; alteration, a, in quarter tone steps, ;; for historical reasons (n (ly:pitch-notename p))) (cond ((and (> a 1) (or (eqv? n 6) (eqv? n 2))) (set! a (- a 2)) (set! n (+ n 1))) ((and (< a -1) (or (eqv? n 0) (eqv? n 3))) (set! a (+ a 2)) (set! n (- n 1)))) (cond ((> a 2) (set! a (- a 4)) (set! n (+ n 1))) ((< a -2) (set! a (+ a 4)) (set! n (- n 1)))) (if (< n 0) (begin (set! o (- o 1)) (set! n (+ n 7)))) (if (> n 6) (begin (set! o (+ o 1)) (set! n (- n 7)))) (ly:make-pitch o n (/ a 4)))) #(define (naturalize music) (let ((es (ly:music-property music 'elements)) (e (ly:music-property music 'element)) (p (ly:music-property music 'pitch))) (if (pair? es) (ly:music-set-property! music 'elements (map naturalize es))) (if (ly:music? e) (ly:music-set-property! music 'element (naturalize e))) (if (ly:pitch? p) (begin (set! p (naturalize-pitch p)) (ly:music-set-property! music 'pitch p))) music)) naturalizeMusic = #(define-music-function (m) (ly:music?) (naturalize m)) music = \relative c' { c4 d e g } \score { \new Staff { \transpose c ais { \music } \naturalizeMusic \transpose c ais { \music } \transpose c deses { \music } \naturalizeMusic \transpose c deses { \music } } \layout { } }
Siehe auch
Notationsreferenz: Relative Oktavenbezeichnung, Transposition von Instrumenten, Umkehrung, Krebs, Modale Transformierungen.
Schnipsel: Pitches.
Referenz der Interna: TransposedMusic.
Bekannte Probleme und Warnungen
Der relative Modus wirkt nicht in \transpose
,
\chordmode
oder \relative
.
Um auch im relativen Modus transponieren
zu können, muss ein \relative
innerhalb des
\transpose
zusätzlich gesetzt werden.
Dreifache Versetzungszeichen werden nicht ausgegeben, wenn
\transpose
benutzt wird. Eine enharmonisch
entsprechende Tonhöhe wird anstatt dessen gesetzt (z. B.
Des anstelle von e-dreifach-b).
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Umkehrung
Ein musikalischer Ausdruck kann in seine Umkehrung transformiert und gleichzeitig transponiert werden:
\inversion umTonhöhe nachTonhöhe mus. Ausdruck
Der mus. Ausdruck
wird Intervall für Intervall um
vUmTonhöhe
umgekehrt und dann von vUmTonhöhe
nach nachTonhöhe
transponiert.
music = \relative { c' d e f } \new Staff { \music \inversion d' d' \music \inversion d' ees' \music }
Achtung: Motive, die umgekehrt werden, sollen in absoluten Tonhöhen
notiert werden oder zuerst in absolute Tonhöhen umgewandelt werden,
indem sie in eine \relative
-Umgebung eingeschlossen werden.
Siehe auch
Notationsreferenz: Modale Transformierungen, Krebs, Transponieren.
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Krebs
Ein musikalischer Ausdruck kann umgekehrt werden, um im Krebsgang dargestellt zu werden:
music = \relative { c'8. ees16( fis8. a16 b8.) gis16 f8. d16 } \new Staff { \music \retrograde \music }
Bekannte Probleme und Warnungen
Manuell gesetzte Bindebögen innerhalb des Krebsgangs \retrograde
werden
aufgebrochen und erzeugen Warnungen. Einige Bindebögen können automatisch
ersetllt werden, indem man Automatische Aufteilung von Noten aktiviert.
Siehe auch
Notationsreferenz: Modale Transformierungen, Umkehrung, Transponieren.
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Modale Transformierungen
In einer Komposition, die auf einer Skala basiert, wird ein Motiv oft in unterschiedlicher Weise transformiert. Es kann transponiert werden, um von einer anderen Tonhöhe in der Skala zu beginnen, oder beginnend von einer bestimmten Tonhöhe der Skala umgekehrt werden. Es kann auch im Krebsgang, also rückwärts erscheinen, siehe Krebs.
Achtung: Alle Noten, die nicht zu der vorgegebenen Skala gehören, werden nicht transformiert.
Modale Transposition
Ein Motiv kann innerhalb einer Skala transponiert werden:
\modalTranspose vonTonhöhe nachTonhöhe Skala mus. Ausdruck
Die Noten von mus. Ausdruck
werden innerhalb von Skala
um die Anzahl von Skalenstufen transponiert, die dem Intervall zwischen
vonTonhöhe
und nachTonhöhe
entspricht.
diatonicScale = \relative { c' d e f g a b } motif = \relative { c'8 d e f g a b c } \new Staff { \motif \modalTranspose c f \diatonicScale \motif \modalTranspose c b, \diatonicScale \motif }
Eine absteigende Skala beliebiger Länge und mit beliebigen Intervallen kann definiert werden:
pentatonicScale = \relative { ges aes bes des ees } motif = \relative { ees'8 des ges,4 <ges' bes,> <ges bes,> } \new Staff { \motif \modalTranspose ges ees' \pentatonicScale \motif }
Wenn \modalTranspose
mit einer chromatischen Skala benutzt wird,
entspricht es der Funktion von \transpose
mit dem Unterschied,
dass die Bezeichnungen der eingesetzten Noten definiert werden können:
chromaticScale = \relative { c' cis d dis e f fis g gis a ais b } motif = \relative { c'8 d e f g a b c } \new Staff { \motif \transpose c f \motif \modalTranspose c f \chromaticScale \motif }
Modale Umkehrung
Ein musikalischer Ausdruck kann innerhalb einer definierten Skala um eine Referenznote umgekehrt werden und transponiert werden:
\modalInversion Umkehrungstonhöhe nachTonhöhe Skala mus. Ausdruck
Die Noten von mus. Ausdruck
werden mit den gleichen Intervallabständen
voneinander gesetzt, ausgehend von Umkehrungstonhöhe
, allerdings
in die entgegengesetzte Richtung. Das Result wird dann innerhalb der
Skala
um das Intervall transponiert, das sich aus dem
Unterschied von Umkehrungstonhöhe
und nachTonhöhe
ergibt.
Um also einfach eeine Umkehrung ohne zusätzliche Transposition zu machen,
sollten Umkehrungstonhöhe
und nachTonhöhe
gleich
sein.
octatonicScale = \relative { ees' f fis gis a b c d } motif = \relative { c'8. ees16 fis8. a16 b8. gis16 f8. d16 } \new Staff { \motif \modalInversion fis' fis' \octatonicScale \motif }
Um den Drehpunkt der Umkehrung zwischen zwei Noten der Skala zu definieren, wird um eine der Noten die Umkehrung vorgenommen und dann eine Skalenstufe transponiert. Die beiden Noten klammern sozusagen den Drehpunkt ein.
scale = \relative { c' g' } motive = \relative { c' c g' c, } \new Staff { \motive \modalInversion c' g' \scale \motive }
Die kombinierte Operation von Umkehrung und Krebs erzeugt die Krebsumkehrung:
octatonicScale = \relative { ees' f fis gis a b c d } motif = \relative { c'8. ees16 fis8. a16 b8. gis16 f8. d16 } \new Staff { \motif \retrograde \modalInversion c' c' \octatonicScale \motif }
Siehe auch
Notationsreferenz: Umkehrung, Krebs, Transponieren.
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