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4.5.1 Überblick über horizontale Abstände
Die Setzmaschine interpretiert unterschiedliche Notendauern als
dehnbare Abstände (engl. spring) unterschiedlicher Länge. Längere
Dauern erhalten mehr Platz, kürzere weniger. Die kürzeste Dauer
erhält eine feste Breite (die mit shortest-duration-space
im SpacingSpanner
-Objekt kontrolliert werden kann). Je
länger die Dauer, umso mehr Platz erhält die Note: wenn ihre
Dauer verdoppelt wird, wird ein bestimmter Platz hinzugefügt
(dessen Breite durch spacing-increment
bestimmt werden
kann).
Das folgende Stück beispielsweise enthält Halbe, Viertel und Achtel. Die Achtelnote wird gefolgt von einem Notenkopfabstand (NKA). Die Viertel wird von 2 NKA gefolgt, die Halbe von 3 NKA usw.
c2 c4. c8 c4. c8 c4. c8 c8 c8 c4 c4 c4
Normalerweise ist spacing-increment
definiert als 1.2 mal
der Abstand zwischen zwei Notenlinien, was in etwa die Breite eines
Notenkopfes ist. shortest-duration-space
ist definiert als
2.0, was bedeutet, dass die kürzeste Note 2.4 Notenlinienabstände
2.0 mal der Wert von spacing-increment
) horizontalen
Abstand erhält. Der Abstand wird von der linken Kante des Symbols
errechnet, so dass die kürzeste Note üblicherweise von 1 NKA
Abstand gefolgt wird.
Wenn diese Herangehensweise konsequent angewandt würde, würde eine einzige Zweiunddreißigstel eine Partitur, in der vor allem Achtel und Sechzehntel vorkommen, sehr weit auseinanderdehnen. Die kürzeste Note wäre nun keine Sechzehntel mehr, sondern eine Zweiunddreißigstel, wodurch an jede Note der Wert von 1 NKA hinzugefügt würde. Um das zu vermeiden, ist die kürzeste Dauer für die Platzverteilung nicht die kürzeste Note einer Partitur, sondern die, die am häufigsten vorkommt.
Die Notendauer, die am häufigsten vorkommt, wird auf folgende
Weise bestimmt: in jedem Takt wird die kürzeste Note bestimmt. Die
häufigste kürzeste Note wird dann als Grundlage für die Platzverteilung
der Noten herangezogen, mit der Bedingung, dass diese kürzeste
Note immer ein Achtel oder kürzer sein soll. Die kürzeste Dauer
wird ausgegeben, wenn lilypond
mit der Option ‘--verbose’
aufgerufen wird.
Diese Dauern können aber auch angepasst werden. Wenn Sie die Eigenschaft
common-shortest-duration
in dem SpacingSpanner
setzen,
dann wird hiermit die Grunddauer für die Platzverteilung eingestellt.
Die maximale Dauer für diesen Grundwert (normalerweise eine Achtel)
wird definiert mit base-shortest-duration
.
Noten, die noch kürzer sind als die häufigste kürzeste Note, werden durch einen Platz voneinander getrennt, der proportional zu ihrer Dauer in Beziehung zur häufigsten kürzesten Note ist. Wenn also nur ein paar Sechzehntel zu dem obigen Beispiel hinzugefügt werden, würden sie von 1/2 NKA gefolgt werden:
c2 c4. c8 c4. c16[ c] c4. c8 c8 c8 c4 c4 c4
In dem Aufsatz zum automatisierten Notensatz wurde erklärt, dass die
Richtung der Notenhälse die Platzverteilung beeinflusst (siehe
Optischer Ausgleich). Das wird
kontrolliert durch die stem-spacing-correction
-Eigenschaft
in dem NoteSpacing
-Objekt. Dieses Objekt wird für jeden
Voice
-Kontext erstellt. Das StaffSpacing
-Objekt (in
einem Staff
-Kontext erstellt) enthält die gleiche Eigenschaft,
um die Verteilung von Hälsen neben Taktlinien zu kontrollieren. In
dem folgenden Beispiel werden diese Einstellungen gezeigt, einmal
mit den Standardwerten und dann mit größeren Werten, damit man sie
besser sieht:
Proportionale Notation ist unterstützt, siehe Proportionale Notation.
Siehe auch
Aufsatz über den automatischen Notensatz: Optischer Ausgleich.
Schnipsel: Spacing.
Referenz der Interna: SpacingSpanner, NoteSpacing, StaffSpacing, NonMusicalPaperColumn.
Bekannte Probleme und Warnungen
Es gibt keine sinnvolle Möglichkeit, die horizontale Verteilung der Noten zu unterdrücken. Die folgende Problemumgehung, mit der dehnbare Abstände (padding) eingesetzt werden, kann benutzt werden, um zusätzlichen Platz in eine Partitur einzufügen.
\override Score.NonMusicalPaperColumn.padding = #10
Es gibt derzeit keine Möglichkeit, den Platz zu verringern.
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