Fortgeschrittene Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond

-d[Optionsbezeichnung]=[Wert],--define-default=[Optionsbezeichnung]=[Wert]

Hiermit wird die entsprechende interne Scheme-Funktion auf den Wert gesetzt. Wenn kein value angegeben wird, wird der Standardwert eingesetzt. Die Vorsilbe no- kann zur Optionsbezeichnung hinzugefügt werden, um eine Funktion „auszuschalten“. Beispielsweise

-dpoint-and-click=#f

ist das gleiche wie

-dno-point-and-click

Folgende Optionen sind mit ihren entsprechenden Standardwerten unterstützt:

SymbolWertErklärung/Optionen
anti-alias-factor1Die Bilder in einer höheren Auflösung rendern (Faktor angegeben) und das Resultat herunterrechnen, um „Zacken“ in PNG-Bildern zu vermeiden.
aux-files#tErstelle .tex, .texi, .count-Dateien im EPS-Backend.
backendpsAuswahl des Backend. Poststscript-Dateien (Standart) enthalten TTF, Type1 und OTF-Schriftarten. Ihr Zeichenvorrat wird nicht reduziert (Subsetting). Die Benutzung von östlichen Schriftarten kann zu sehr großen Dateien führen.
svgScalable Vector Graphics. Hiermit wird eine einzelne SVG-Datei für jede Seite der Ausgabe erstellt, ohne Schriftarten. Es wird empfohlen, die Century Schoolbook-Schriftarten zu installieren, welche mit der LilyPond-Installation mitkommen, um optimales Rendern zu erreichen. Unter UNIX kann man einfach die Schriftartdateien aus dem LilyPond-Verzeichnis (üblicherweise /usr/share/lilypond/VERSION/fonts/otf/) nach ~/.fonts/. Die SVG-Ausgabe sollte mit allen SVG-Programmen oder -Editoren kompatibel sein. Es gibt auch die Option svg-woff (siehe unten) um woff-Schriftarten im SVG-Backend zu benützen.
clip-systems#fErstelle ausgeschnittene Schnipsel einer Partitur.
datadirPräfix für Datendateien (read-only).
debug-skylines#fDebugging von Skylines.
delete-intermediate-files#tEntferne unbenutzbare, zwischenzeitliche .ps-Dateien, die während der Kompilations erstellt werden.
eps-box-padding#fVerschiebe die linke Ecke der ausgegebenen EPS-Boundingbox um die angegebene Entfernung (in mm).
gs-load-fonts#fLade die Schriftarten durch Ghostscript.
gs-load-lily-fonts#fLade nur die LilyPond-Schriftarten durch Ghostscript.
help#fZeige die Hilfe.
include-book-title-preview#tFüge Titel eines Buches (book) in die Vorschaubilder ein.
include-eps-fonts#tFüge Schriftarten in EPS-Dateien von einzelnen Systemen ein.
include-settings#fFüge eine Datei für globale Einstellungen ein, dieses wird gelesen, bevor die Partitur verarbeitet wird.
job-count#fBearbeite Dateien parallel, mit der angegebenen Anzahl von Prozessen.
log-file#f [file]Wenn die Zeichenkette FOO als ein zweites Argument angegeben wird, wird die Ausgabe in die Log-Datei FOO.log umgeleitet.
max-markup-depth1024Maximale Tiefe eines Beschriftungs-(markup)-Baumes. Wenn eine Beschriftung mehr Ebenen hat, wird angenommen, dass die Beschriftung nicht von sich aus schließt, eine Warnung ausgegeben und eine leere Beschriftung gesetzt.
midi-extension"midi"Schreibe als Standarddateierweiterung für MIDI die angegebene Zeichenkette.
music-strings-to-paths#fKonvertiere Textzeichenketten in Pfade, wenn die Glyphen einer Musik-Schriftart gehören.
old-relative#fLässt den \relative-Modus für simultane Musik ähnlich wie die Akkord-Syntax funktionieren.
paper-size\"a4\"Stelle die Standardpapiergröße ein. Beachten Sie, dass die Zeichenkette von doppelten Anführungszeichen mit Backslash umgeben werden muss.
pixmap-formatpng16mStellt das Ausgabeformat von GhostScript für Pixel-Bilder ein.
point-and-click#fFüge ‚point & click‘-Links in die PDF-Ausgabedatei ein. Siehe auch Point and click.
preview#fErstelle Vorschaubilder zusätzlich zur normalen Ausgabe.

Diese Option wird von allen Backends unterstützt: pdf, png, ps, eps und svg, allerdings nicht scm. Hiermit wird eine Ausgabedatei in der Form meineDatei.preview.Dateierweiterung erstellt, die die Titel und das erste Notensystem enthält. Wenn \book- oder \bookpart-Umgebungen inegesetzt werden, werden die Titel von \book, \bookpart oder \score in die Ausgabe aufgenommen, sowie das erste System jeder \score-Umgebung, wenn die Variable print-all-headers in der paper-Umgebung auf #t eingesetllt ist.

Um die normale Ausgabe zu unterdrücken, können die Optionen -dprint-pages oder -dno-print-pages eingesetzt werden.

print-pages#tErstelle vollständige Seiten, der Standard. -dno-print-pages ist hilfreich im Zusammenhang mit -dpreview.
protected-scheme-parsing#tFahre fort, wenn Fehler in eingefügtem Scheme-Code im Parser bemerkt werden. Wenn auf #f gesetzt, halte an Fehlern an und gebe einen Stacktrace aus.
relative-includes#fWenn ein \include-Befehl bearbeitet wird, suche nach der eingefügten Datei relativ zur aktuellen Datei (und nicht relativ zur untersten Ebene).
resolution101Setzt die Auflösung, mit der PNG-Bilder erstellt werde, auf einen bestimmten Wert (in dpi).
safe#fDer .ly-Eingabe nicht trauen.

Wenn LilyPond-Notensatz über einen Webserver zur Verfügung gestellt wird, müssen entweder die Option --safe oder die Option --jail mitgegeben werden. Die Option --safe verhindert eingefügten Scheme-Code daran, Schaden auszuüben, etwa

#(system "rm -rf /")
{
  c4^$(ly:gulp-file "/etc/passwd")
}

Die Option -dsafe interpretiert eingefügte Scheme-Ausdrücke in einem besonderen sicheren Modul. Das ist aus dem Guile safe-r5rs-Modul abgeleitet, fügt aber einige Funktionen der LilyPond API hinzu, welche sich in scm/safe-lily.scm aufgelistet finden.

Zusätzliche verbietet der sichere Modus \include-Befehle und stellt die Benutzung von Backslash in TeX-Zeichenketten aus. Im sicheren Modus ist es auch nicht möglich, LilyPond-Variablen in Scheme zu importieren.

-dsafe kann jedoch nicht Überbenutzung von Resourcen entdecken, sodass man trotzdem das Programm abschießen kann, etwa indem man eine sich wiederholende Datenstruktur in das Backend leitet. Darum sollte LilyPond sowohl in der CPU- als auch Speicherbenutzung eingeschränkt betrieben werden, wenn es über einen Webserver öffentlich zugänglich gemacht wird.

Der sichere Modus verhindert die Kompilierung von vielen nützlichen LilyPond-Schnipseln.

die Option --jail ist noch sicherer, erfordert aber mehr Arbeit beim Setup. Siehe auch Grundlegende Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond.

separate-log-files#fFür Eingabedateien Datei1.ly, Datei2.ly usw. die Log-Daten in die Dateien Datei1.log, Datei2.log ... schreiben.
show-available-fonts#fEine Liste der verfügbaren Schriftarten.
strip-output-dir#tVerzeichnisse von Eingabedateien nicht in die Konstruktion der Ausgabedateinamen einbeziehen.
svg-woff#fWoff-Schriftarten im SVG-Backend benuützen..
verbose#fAusfühliche Ausgabe, also Logstufe DEBUG (read-only).
warning-as-error#fAlle Warnungen und ‚Programmierfehler‘-Nachrichten in Fehler ändern.

GNU LilyPond Programmbenutzung v2.25.20 (Entwicklungszweig).