LilyPond – Notationsreferenz

Dieses Handbuch stellt eine Referenz aller Notationsformen zur Verfügung, die mit LilyPond Version 2.24.4 erstellt werden können. Es wird vorausgesetzt, dass der Leser mit dem Handbuch zum Lernen vertraut ist.

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Wenn Ihnen Handbücher fehlen, finden Sie die gesamte Dokumentation unter https://lilypond.org/.


1. Musikalische Notation

Dieses Kapitel erklärt, wie die Notation von Musik erstellt wird.


1.1 Tonhöhen

[image of music]

Dieser Abschnitt zeigt, wie man die Tonhöhe notieren kann. Es gibt drei Stufen in diesem Prozess: Eingabe, Veränderung und Ausgabe.


1.1.1 Tonhöhen setzen

Dieser Abschnitt zeigt, wie man Tonhöhen notiert. Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, Noten in bestimmten Oktaven zu notieren: den absoluten und den relativen Modus. In den meisten Fällen eignet sich der relative Modus besser.


Absolute Oktavenbezeichnung

Tonhöhenbezeichnungen werden durch Kleinbuchstaben von a bis g angegeben. Dabei wird ein aus dem Englischen entlehntes Modell benutzt, das sich vom Deutschen dadurch unterscheidet, dass b für die Note „H“ steht. Die Benutzung deutscher Notenbezeichnungen mit der Unterscheidung von b und h ist auch möglich, siehe Notenbezeichnungen in anderen Sprachen. Die Notenbezeichnungen c bis b werden in der Oktave unter dem eingestrichenen C gesetzt.

{
  \clef bass
  c4 d e f
  g4 a b c
  d4 e f g
}

[image of music]

Andere Oktaven können erreicht werden, indem man ein Apostroph (') oder ein Komma (,) benutzt. Jedes ' erhöht die Tonhöhe um eine Oktave, jedes , erniedrigt sie um eine Oktave.

{
  \clef treble
  c'4 c'' e' g
  d''4 d' d c
  \clef bass
  c,4 c,, e, g
  d,,4 d, d c
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: Pitch names.

Schnipsel: Pitches.


Relative Oktavenbezeichnung

Wenn Oktaven im absoluten Modus notiert, passiert es schnell, eine Note auf der falschen Oktave zu notieren. Mit dem relativen Modus kommen solche Fehler seltener vor, weil man die Oktave nur noch sehr selten spezifizieren muss. Hinzu kommt, dass im absoluten Modus ein einzelner Fehler schwer zu finden ist, während er im relativen Modus den ganzen Rest des Stückes um eine Oktave verschiebt.

\relative Anfangstonhöhe musikalischer Ausdruck

Im relativen Modus wird angenommen, dass sich jede folgende Note so dicht wie möglich bei der nächsten befindet. Das bedeutet, dass die Oktave jeder Tonhöhe innerhalb eines musikalischen Ausdrucks wie folgt errechnet wird:

So funktioniert der relative Modus:

\relative {
  \clef bass
  c d e f
  g a b c
  d e f g
}

[image of music]

Oktavversetzungen müssen für alle Intervalle angezeigt werden, die größer als eine Quarte sind.

\relative {
  c'' g c f,
  c' a, e'' c
}

[image of music]

Eine Sequenz ohne ein einziges Oktavänderungszeichen kann aber trotzdem weite Intervalle umfassen:

\relative {
  c f b e
  a d g c
}

[image of music]

Wenn \relative-Umgebungen geschachtelt werden, gilt der innerste \relative-Abschnitt.

\relative {
  c' d e f
  \relative {
    c'' d e f
  }
}

[image of music]

\relative hat keine Auswirkung auf \chordmode-Abschnitte.

\new Staff {
  \relative c''' {
    \chordmode { c1 }
  }
  \chordmode { c1 }
}

[image of music]

\relative darf nicht innerhalb von \chordmode notiert werden.

Tonhöhen innerhalb eines \transpose-Abschnitts sind absolut, es sei denn ein \relativ wird eingefügt.

\relative {
  d' e
  \transpose f g {
    d e
    \relative {
      d' e
    }
  }
}

[image of music]

Wenn der vorherige Ausdruck ein Akkord ist, wird die erste Note des Akkordes benutzt, um die erste Note des nächsten Akkordes zu bestimmen. Innerhalb von Akkorden ist die nächste Note immer relativ zur vorherigen. Betrachten Sie das folgende Beispiel aufmerksam, insbesondere die c-Noten.

\relative {
  c'
  <c e g>
  <c' e g'>
  <c, e, g''>
}

[image of music]

Wie oben erklärt wurde, wird die Oktave einer Tonhöhe nur nach ihrer Notenbezeichnung errechnet, unabhängig von allen Versetzungszeichen. Darum wird ein Eisis auf ein H (notiert als b) folgend höher gesetzt, während ein Feses tiefer gesetzt wird. Anders gesagt wird eine doppelterhöhte Quarte wird als kleineres Intervall angesehen als eine doppelterniedrigte Quinte, unabhängig von der Anzahl an Halbtönen, die jedes Intervall enthält.

\relative {
  c''2 fis
  c2 ges
  b2 eisis
  b2 feses
}

[image of music]

Eine Konsequenz dieser Regeln ist, dass die erste Note innerhalb von \relative f auf die selbe Art interpretiert wird als wenn sie im absoluten Tonhöhenmodus geschrieben worden wäre.

Siehe auch

Musikgossar: fifth, interval, Pitch names.

Notationsreferenz: Oktavenüberprüfung.

Schnipsel: Pitches.

Referenz der Interna: RelativeOctaveMusic.

Wenn keine Anfangstonhöhe für \relative angegeben wird, wird c' angenommen. Das ist aber eine veraltete Option, die in späteren Programmversionen verschwinden kann. Darum wird von der Benutzung abgeraten.


Versetzungszeichen

Achtung: Neue Benutzer sind manchmal verwirrt, wie Versetzungszeichen und Vorzeichen/Tonarten funktionieren. In LilyPond sind Notenbezeichnungen die wirkliche Tonhöhe, erst durch Vorzeichen wird bestimmt, wie diese Tonhöhe dann im Notenbild dargestellt wird. Eine einfache Tonhöhe wie etwa c bedeutet also immer das eingestrichene C ohne Versetzungszeichen, egal was für Vorzeichen/Tonart oder Schlüssel gesetzt sind. Mehr Information dazu in Tonhöhen und Tonartbezeichnungen (Vorzeichen).

Ein Kreuz wird eingegeben, indem man -is an die Notenbezeichnung hängt, ein b durch -es. Doppelkreuze und Doppel-Bs werden durch Hinzufügen von -isis und -eses hinter die Notenbezeichnung erzeugt. Diese Syntax leitet sich von den holländischen Notenbezeichnungen ab. Um andere Bezeichnungen für Versetzungszeichen zu benutzen, siehe Notenbezeichnungen in anderen Sprachen.

\relative c'' { ais1 aes aisis aeses }

[image of music]

Auch die deutschen Varianten as für aes und es für ees sind erlaubt. Im Unterschied zum Deutschen ist aber bes die einzige Version für den Ton B, während his als bis geschrieben werden muss. Das kann aber auch verändert werden, siehe Notenbezeichnungen in anderen Sprachen.

Ein Auflösungszeichen macht die Wirkung eines Kreuzes oder Bs rückgängig. Diese Auflösungszeichen werden jedoch nicht als Suffix einer Tonhöhenbezeichnung eingegeben, sondern sie ergeben sich (automatisch) aus dem Kontext, wenn die nicht alterierte Notenbezeichnung eingegeben wird.

a4 aes a2

[image of music]

Versetzungszeichen für Vierteltöne werden durch Anhängen der Endungen -eh (Erniedrigung) und -ih (Erhöhung) an den Tonhöhenbuchstaben erstellt. Das Beispiel zeigt eine in Vierteltönen aufsteigende Serie vom eingestrichenen C.

\relative c'' { ceseh1 ces ceh c cih cis cisih }

[image of music]

Normalerweise werden Versetzungszeichen automatisch gesetzt, aber sie können auch manuell hinzugefügt werden. Ein erinnerndes Versetzungszeichen kann erzwungen werden, indem man ein Ausrufungszeichen (!) hinter die Notenbezeichnung schreibt. Ein warnendes Versetzungszeichen (also ein Vorzeichen in Klammern) wird durch Anfügen eines Fragezeichens (?) erstellt. Mit diesen zusätzlichen Zeichen kann man sich auch Auflösungszeichen ausgeben lassen.

cis cis cis! cis? c c? c! c

[image of music]

Versetzungzeichen von übergebundenen Noten werden nur dann gesetzt, wenn ein neues System begonnen wird:

cis1~ 1~
\break
cis

[image of music]

Ausgewählte Schnipsel

Hiding accidentals on tied notes at the start of a new system

This shows how to hide accidentals on tied notes at the start of a new system.

\relative c'' {
  \override Accidental.hide-tied-accidental-after-break = ##t
  cis1~ cis~
  \break
  cis
}

[image of music]

Verhindern, dass zusätzliche Auflösungszeichen automatisch

hinzugefügt werden

Den traditionellen Notensatzregeln zufolge wird ein Auflösungszeichen immer dann vor einem Kreuz oder B gesetzt, wenn ein vorheriges Versetzungszeichen der gleichen Note aufgehoben werden soll. Um dieses Verhalten zu ändern, muss die Eigenschaft extraNatural im Staff-Kontext auf "false" gesetzt werden.

\relative c'' {
  aeses4 aes ais a
  \set Staff.extraNatural = ##f
  aeses4 aes ais a
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: sharp, flat, double sharp, double flat, Pitch names, quarter tone.

Handbuch zum Lernen: Tonhöhen und Tonartbezeichnungen (Vorzeichen).

Notationsreferenz: Automatische Versetzungszeichen, Vorgeschlagene Versetzungszeichen (musica ficta), Notenbezeichnungen in anderen Sprachen.

Schnipsel: Pitches.

Referenz der Interna: Accidental_engraver, Accidental, AccidentalCautionary, accidental-interface.

Bekannte Probleme und Warnungen

Es gibt keine allgemeinen Regeln für die Notation von Vierteltönen, die Symbole von LilyPond folgen also keinem Standard.


Notenbezeichnungen in anderen Sprachen

Es gibt vordefinierte Bezeichnungen für die Notenbezeichnungen in anderen Sprachen als Englisch. Die Sprache für die Notenbezeichnungen wird normalerweise zu Beginn einer Datei ausgewählt: das folgende Beispiel zeigt die Verwendung von italienischen Notenbezeichnungen:

\language "italiano"

\relative {
  do' re mi sib
}

[image of music]

In der Tabelle sind die existierenden Sprachdefinitionen mit den dazugehörigen Notenbezeichnungen dargestellt.

Sprache

Notenbezeichnungen

nederlands

c d e f g a bes b

català oder
 catalan

do re mi fa sol la sib si

deutsch

c d e f g a b h

english

c d e f g a bf/b-flat b

español oder
 espanol

do re mi fa sol la sib si

français

do /re mi fa sol la sib si

italiano

do re mi fa sol la sib si

norsk

c d e f g a b h

português oder
 portugues

do re mi fa sol la sib si

suomi

c d e f g a b h

svenska

c d e f g a b h

vlaams

do re mi fa sol la sib si

und die dazugehörigen Versetzungszeichen-Endungen:

Sprache

Kreuz

B

Doppelkreuz

Doppel-B

nederlands

is

es

isis

eses

català oder
 catalan

d/s

b

dd/ss

bb

deutsch

is

es

isis

eses

english

s/-sharp

f/-flat

ss/x/-sharpsharp

ff/-flatflat

español oder
 espanol

s

b

ss/x

bb

français

d

b

dd/x

bb

italiano

d

b

dd

bb

norsk

iss/is

ess/es

ississ/isis

essess/eses

português oder
 portugues

s

b

ss

bb

suomi

is

es

isis

eses

svenska

iss

ess

ississ

essess

vlaams

k

b

kk

bb

Auf Holländisch, Deutsch, Norwegisch und Schwedisch (u. a.) wird die Erniedrigungen von ‚a‘ – aes – zu as zusammengezogen. Beide Formen werden jedoch akzeptiert. Genauso gelten auch es und ees. Das gilt auch für aeses / ases und eeses / eses. In manchen Sprachen sind nur diese Kurzformen definiert.

\relative c'' { a2 as e es a ases e eses }

[image of music]

Bestimmte Musik verwendet Alterationen, die Bruchteile von den „normalen“ Kreuzen oder Bs sind. Die Notenbezeichnungen für Vierteltöne für die verschiedenen Sprachen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Die Präfixe semi- und sesqui- bedeuten „halb“ bzw. „eineinhalb“.

Sprache

Vierteltonkreuz

Viertelton-B

3/4-Tonkreuz

3/4-Ton-B

nederlands

ih

eh

isih

eseh

català oder
 catalan

qd/qs

qb

tqd/tqs

tqb

deutsch

ih

eh

isih

eseh

english

qs

qf

tqs

tqf

español oder
 espanol

cs

cb

tcs

tcb

français

sd

sb

dsd

bsb

italiano

sd

sb

dsd

bsb

norsk

ih

eh

issih/isih

esseh/eseh

português oder
 portugues

sqt

bqt

stqt

btqt

suomi

ih

eh

isih

eseh

svenska

ih

eh

issih

esseh

vlaams

hk

hb

khk

bhb

Die meisten Sprachen, die hier vorkommen, werden normalerweise mit der klassischen westlichen Musik assoziiert. Alternative Tonhöhen und Stimmungen sind aber auch unterstützt: siehe Übliche Notation für nichteuropäische Musik

Siehe auch

Glossar: Pitch names, Common Practice Period.

Notationsreferenz: Übliche Notation für nichteuropäische Musik.

Installierte Dateien: ‘scm/define-note-names.scm’.

Schnipsel: Pitches.


1.1.2 Viele Tonhöhen gleichzeitig verändern

Dieser Abschnitt zeigt, wie man Tonhöhen beeinflusst.


Oktavenüberprüfung

Im relativen Modus geschieht es recht häufig, dass ein Oktavänderungszeichen vergessen wird. Oktavenüberprüfungen machen es einfacher, solche Fehler zu entdecken und zu korrigieren. Sie geben eine Warnung aus und korrigieren die Oktave, wenn eine Note in einer unerwarteten Oktave gefunden wird.

Um die Oktave einer Note zu überprüfen, muss die absolute Oktave nach dem =-Symbol angegeben werden. Im folgenden Beispiel wird eine Warnung (und eine Tonhöhenänderung) generiert, weil die zweite Note als absolute Oktave ein d'' anstelle von d' notiert ist, wie es die Oktavierungskorrektur markiert.

\relative {
  c''2 d='4 d
  e2 f
}

[image of music]

Die Oktave von einer Note kann auch mit dem \octaveCheck Kontrolltonhöhe-Befehl überprüft werden. Kontrollhöhe wird im absoluten Modus eingegeben. Dabei wird überprüft, ob das Intervall zwischen der vorherigen Note und der Kontrolltonhöhe nicht größer als eine Quarte ist (die normale Berechnung im relativen Modus). Wenn diese Überprüfung einen Fehler ausgibt, wird eine Warnung gemeldet, aber die vorigen Note wird nicht verändert. Folgende Noten sind dann relativ zur Kontrolltonhöhe.

\relative {
  c''2 d
  \octaveCheck c'
  e2 f
}

[image of music]

Vergleichen Sie die zwei Takte im nächsten Beispiel. Die erste und dritte \octaveCheck-Überprüfung gibt einen Fehler aus, die zweite dagegen ist erfolgreich:

\relative {
  c''4 f g f

  c4
  \octaveCheck c'
  f
  \octaveCheck c'
  g
  \octaveCheck c'
  f
}

[image of music]

Siehe auch

Schnipsel: Pitches.

Referenz der Interna: RelativeOctaveCheck.


Transponieren

Ein musikalischer Ausdruck kann mit dem Befehl \transpose transponiert werden. Die Syntax lautet:

\transpose vonTonhöhe nachTonhöhe mus. Ausdruck

Das bedeutet, dass der mus. Ausdruck um das Intervall zwischen den Tonhöhen vonTonhöhe und nachTonhöhe transponiert wird: Jede Note, die die Tonhöhe vonTonhöhe hat, wird in die Tonhöhe nachTonhöhe umgewandelt, und alle anderen Noten um das gleiche Intervall. Beide Tonhöhen werden im absoluten Modus eingegeben.

Achtung: Tonhöhen innerhalb einer \transpose-Umgebung sind absolut, es sei denn, ein \relative wird eingefügt.

So kann z. B. ein Stück in D-Dur, wenn es für den Sänger etwas zu tief ist, nach E-Dur transponiert werden. Dabei werden auch die Vorzeichen entsprechend angepasst:

\transpose d e {
  \relative {
    \key d \major
    d'4 fis a d
  }
}

[image of music]

Wenn eine Stimme, die in C notiert ist, von einer A-Klarinette gespielt werden soll (für die A als C notiert wird, aber eine kleine Terz tiefer erklingt als es notiert ist), kann die entsprechende Stimme wie folgt erstellt werden:

\transpose a c' {
  \relative {
    \key c \major
    c'4 d e g
  }
}

[image of music]

Beachten Sie, dass \key c \major explizit angegeben werden muss. Wenn hier keine Tonart angemerkt würde, würde die Noten zwar transponiert, aber keine Vorzeichen angezeigt werden.

\transpose unterscheidet enharmonische Verwechslungen: sowohl \transpose c cis als auch \transpose c des transponieren die Musik einen Halbton nach oben. Aber die erste Version gibt als Versetzungszeichen Kreuze aus, die zweite dagegen B-Versetzungszeichen.

music = \relative { c' d e f }
\new Staff {
  \transpose c cis { \music }
  \transpose c des { \music }
}

[image of music]

\transpose kann auch benutzt werden, um die geschriebenen Noten eines transponierenden Instruments zu notieren. Im vorigen Beispiel wurde die Tonhöhen so eingegeben, wie sie erklingen (also in C), aber man kann genauso gut auch andersherum aus einer Stimme, die für ein transponierendes Instrument in einem anderen Ton als C geschrieben wurde, eine Partitur in C erstellen. Die Noten einer B-Trompete, die mit einem notierten E (also einem klingenden D) anfangen, könnte man also auch so eingeben:

musicInBflat = { e4 … }
\transpose c bes, \musicInBflat

Um die Noten dann in F zu setzen (um sie etwa für ein Horn zu arrangieren), könnte man die schon geschriebenen Noten wieder mit einem weiteren \transpose umgeben:

musicInBflat = { e4 … }
\transpose f c' { \transpose c bes, \musicInBflat }

Für mehr Information zu transponierenden Instrumenten siehe auch Transposition von Instrumenten.

Ausgewählte Schnipsel

Noten mit minimaler Anzahl an Versetzungszeichen transponieren.

Dieses Beispiel benutzt Scheme-Code, um enharmonische Verwechslungen für Noten zu erzwingen, damit nur eine minimale Anzahl an Versetzungszeichen ausgegeben wird. In diesem Fall gelten die folgenden Regeln:

Auf diese Art werden am meisten natürliche Tonhöhen als enharmonische Variante gewählt.

#(define (naturalize-pitch p)
   (let ((o (ly:pitch-octave p))
         (a (* 4 (ly:pitch-alteration p)))
         ;; alteration, a, in quarter tone steps,
         ;; for historical reasons
         (n (ly:pitch-notename p)))
     (cond
      ((and (> a 1) (or (eqv? n 6) (eqv? n 2)))
       (set! a (- a 2))
       (set! n (+ n 1)))
      ((and (< a -1) (or (eqv? n 0) (eqv? n 3)))
       (set! a (+ a 2))
       (set! n (- n 1))))
     (cond
      ((> a 2) (set! a (- a 4)) (set! n (+ n 1)))
      ((< a -2) (set! a (+ a 4)) (set! n (- n 1))))
     (if (< n 0) (begin (set! o (- o 1)) (set! n (+ n 7))))
     (if (> n 6) (begin (set! o (+ o 1)) (set! n (- n 7))))
     (ly:make-pitch o n (/ a 4))))

#(define (naturalize music)
   (let ((es (ly:music-property music 'elements))
         (e (ly:music-property music 'element))
         (p (ly:music-property music 'pitch)))
     (if (pair? es)
         (ly:music-set-property!
          music 'elements
          (map naturalize es)))
     (if (ly:music? e)
         (ly:music-set-property!
          music 'element
          (naturalize e)))
     (if (ly:pitch? p)
         (begin
           (set! p (naturalize-pitch p))
           (ly:music-set-property! music 'pitch p)))
     music))

naturalizeMusic =
#(define-music-function (m)
   (ly:music?)
   (naturalize m))

music = \relative c' { c4 d e g }

\score {
  \new Staff {
    \transpose c ais { \music }
    \naturalizeMusic \transpose c ais { \music }
    \transpose c deses { \music }
    \naturalizeMusic \transpose c deses { \music }
  }
  \layout { }
}

[image of music]

Siehe auch

Notationsreferenz: Relative Oktavenbezeichnung, Transposition von Instrumenten, Umkehrung, Krebs, Modale Transformierungen.

Schnipsel: Pitches.

Referenz der Interna: TransposedMusic.

Bekannte Probleme und Warnungen

Der relative Modus wirkt nicht in \transpose, \chordmode oder \relative. Um auch im relativen Modus transponieren zu können, muss ein \relative innerhalb des \transpose zusätzlich gesetzt werden.

Dreifache Versetzungszeichen werden nicht ausgegeben, wenn \transpose benutzt wird. Eine enharmonisch entsprechende Tonhöhe wird anstatt dessen gesetzt (z. B. Des anstelle von e-dreifach-b).


Umkehrung

Ein musikalischer Ausdruck kann in seine Umkehrung transformiert und gleichzeitig transponiert werden:

\inversion umTonhöhe nachTonhöhe mus. Ausdruck

Der mus. Ausdruck wird Intervall für Intervall um vUmTonhöhe umgekehrt und dann von vUmTonhöhe nach nachTonhöhe transponiert.

music = \relative { c' d e f }
\new Staff {
  \music
  \inversion d' d' \music
  \inversion d' ees' \music
}

[image of music]

Achtung: Motive, die umgekehrt werden, sollen in absoluten Tonhöhen notiert werden oder zuerst in absolute Tonhöhen umgewandelt werden, indem sie in eine \relative-Umgebung eingeschlossen werden.

Siehe auch

Notationsreferenz: Modale Transformierungen, Krebs, Transponieren.


Krebs

Ein musikalischer Ausdruck kann umgekehrt werden, um im Krebsgang dargestellt zu werden:

music = \relative { c'8. ees16( fis8. a16 b8.) gis16 f8. d16 }

\new Staff {
  \music
  \retrograde \music
}

[image of music]

Bekannte Probleme und Warnungen

Manuell gesetzte Bindebögen innerhalb des Krebsgangs \retrograde werden aufgebrochen und erzeugen Warnungen. Einige Bindebögen können automatisch ersetllt werden, indem man Automatische Aufteilung von Noten aktiviert.

Siehe auch

Notationsreferenz: Modale Transformierungen, Umkehrung, Transponieren.


Modale Transformierungen

In einer Komposition, die auf einer Skala basiert, wird ein Motiv oft in unterschiedlicher Weise transformiert. Es kann transponiert werden, um von einer anderen Tonhöhe in der Skala zu beginnen, oder beginnend von einer bestimmten Tonhöhe der Skala umgekehrt werden. Es kann auch im Krebsgang, also rückwärts erscheinen, siehe Krebs.

Achtung: Alle Noten, die nicht zu der vorgegebenen Skala gehören, werden nicht transformiert.

Modale Transposition

Ein Motiv kann innerhalb einer Skala transponiert werden:

\modalTranspose vonTonhöhe nachTonhöhe Skala mus. Ausdruck

Die Noten von mus. Ausdruck werden innerhalb von Skala um die Anzahl von Skalenstufen transponiert, die dem Intervall zwischen vonTonhöhe und nachTonhöhe entspricht.

diatonicScale = \relative { c' d e f g a b }
motif = \relative { c'8 d e f g a b c }

\new Staff {
  \motif
  \modalTranspose c f \diatonicScale \motif
  \modalTranspose c b, \diatonicScale \motif
}

[image of music]

Eine absteigende Skala beliebiger Länge und mit beliebigen Intervallen kann definiert werden:

pentatonicScale = \relative { ges aes bes des ees }
motif = \relative { ees'8 des ges,4 <ges' bes,> <ges bes,> }

\new Staff {
  \motif
  \modalTranspose ges ees' \pentatonicScale \motif
}

[image of music]

Wenn \modalTranspose mit einer chromatischen Skala benutzt wird, entspricht es der Funktion von \transpose mit dem Unterschied, dass die Bezeichnungen der eingesetzten Noten definiert werden können:

chromaticScale = \relative { c' cis d dis e f fis g gis a ais b }
motif = \relative { c'8 d e f g a b c }

\new Staff {
  \motif
  \transpose c f \motif
  \modalTranspose c f \chromaticScale \motif
}

[image of music]

Modale Umkehrung

Ein musikalischer Ausdruck kann innerhalb einer definierten Skala um eine Referenznote umgekehrt werden und transponiert werden:

\modalInversion Umkehrungstonhöhe nachTonhöhe Skala mus. Ausdruck

Die Noten von mus. Ausdruck werden mit den gleichen Intervallabständen voneinander gesetzt, ausgehend von Umkehrungstonhöhe, allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Das Result wird dann innerhalb der Skala um das Intervall transponiert, das sich aus dem Unterschied von Umkehrungstonhöhe und nachTonhöhe ergibt.

Um also einfach eeine Umkehrung ohne zusätzliche Transposition zu machen, sollten Umkehrungstonhöhe und nachTonhöhe gleich sein.

octatonicScale = \relative { ees' f fis gis a b c d }
motif = \relative { c'8. ees16 fis8. a16 b8. gis16 f8. d16 }

\new Staff {
  \motif
  \modalInversion fis' fis' \octatonicScale \motif
}

[image of music]

Um den Drehpunkt der Umkehrung zwischen zwei Noten der Skala zu definieren, wird um eine der Noten die Umkehrung vorgenommen und dann eine Skalenstufe transponiert. Die beiden Noten klammern sozusagen den Drehpunkt ein.

scale = \relative { c' g' }
motive = \relative { c' c g' c, }

\new Staff {
  \motive
  \modalInversion c' g' \scale \motive
}

[image of music]

Die kombinierte Operation von Umkehrung und Krebs erzeugt die Krebsumkehrung:

octatonicScale = \relative { ees' f fis gis a b c d }
motif = \relative { c'8. ees16 fis8. a16 b8. gis16 f8. d16 }

\new Staff {
  \motif
  \retrograde \modalInversion c' c' \octatonicScale \motif
}

[image of music]

Siehe auch

Notationsreferenz: Umkehrung, Krebs, Transponieren.


1.1.3 Tonhöhen anzeigen lassen

Dieser Abschnitt zeigt, wie die Ausgabe von Tonhöhen verändern werden kann.


Notenschlüssel

Der Schlüssel kann verändert werden. Das eingestrichene C wird in jedem Beispiel gezeigt:

\clef treble
c'2 c'
\clef alto
c'2 c'
\clef tenor
c'2 c'
\clef bass
c'2 c'

[image of music]

Andere Schlüssel sind u. A.:

\clef french
c2 c
\clef soprano
c2 c
\clef mezzosoprano
c2 c
\clef baritone
c2 c

\break

\clef varbaritone
c2 c
\clef subbass
c2 c
\clef percussion
c2 c

\break

\clef G   % synonym for treble
c2 c
\clef F   % synonym for bass
c2 c
\clef C   % synonym for alto
c2 c

[image of music]

Indem _8 oder ^8 an die jeweilige Schlüsselbezeichnung angehängt wird, wird der Schlüssel um eine Oktave nach oben oder unten transponiert, mit _15 oder ^15 um zwei Oktaven. Auch andere Ganzzahlen können verwendet werden, wenn es gewünscht wird. Die Schlüsselbezeichnung muss in Anführungszeichen gesetzt werden, wenn nicht-alphabetische Zeichen enthält, siehe Beispiel:

\clef treble
c'2 c'
\clef "treble_8"
c'2 c'
\clef "bass^15"
c'2 c'
\clef "alto_2"
c'2 c'
\clef "G_8"
c'2 c'
\clef "F^5"
c'2 c'

[image of music]

Weitere unterstützte Schlüssel sind beschrieben in Mensurale Schlüssel, Gregorianische Schlüssel, Standardtabulaturen und Angepasste Tabulaturen. Zur Benutzung unterschiedlicher Schlüssel bei Stichnoten siehe die Funktionen \cueClef und \cueDuringWithClef in

Ausgewählte Schnipsel

Eigenschaften des Schlüssels optimieren

Der Befehl \clef "treble_8" ist gleichbedeutend mit einem expliziten Setzen der Eigenschaften von clefGlyph, clefPosition (welche die vertikale Position des Schlüssels bestimmt), middleCPosition und clefTransposition. Ein Schlüssel wird ausgegeben, wenn eine der Eigenschaften außer middleCPosition sich ändert.

Eine Änderung des Schriftzeichens (Glyph), der Schlüsselposition oder der Oktavierung selber ändert noch nicht die Position der darauf folgenden Noten auf dem System: das geschieht nur, wenn auch die Position des eingestrichenen C (middleCPosition) angegeben wird. Die Positionsparameter sind relativ zur Mittellinie des Systems, dabei versetzen positive Zahlen die Position nach oben, jeweils eine Zahl für jede Linie plus Zwischenraum. Der clefTransposition-Wert ist normalerweise auf 7, -7, 15 oder -15 gesetzt, aber auch andere Werte sind gültig.

Wenn ein Schlüsselwechsel an einem Zeilenwechsel geschieht, wird das neue Symbol sowohl am Ende der alten Zeilen als auch am Anfang der neuen Zeile ausgegeben. Wenn der Warnungs-Schlüssel am Ende der alten Zeile nicht erforderlich ist, kann er unterdrückt werden, indem die explicitClefVisibility-Eigenschaft des Staff-Kontextes auf den Wert end-of-line-invisible gesetzt wird. Das Standardverhalten kann mit \unset Staff.explicitClefVisibility wieder hergestellt werden.

Die folgenden Beispiele zeigen die Möglichkeiten, wenn man diese Eigenschaften manuell setzt. Auf der ersten Zeile erhalten die manuellen Änderungen die ursprüngliche relative Positionierung von Schlüssel und Noten, auf der zweiten Zeile nicht.

{
  % The default treble clef
  \key f \major
  c'1
  % The standard bass clef
  \set Staff.clefGlyph = #"clefs.F"
  \set Staff.clefPosition = #2
  \set Staff.middleCPosition = #6
  \set Staff.middleCClefPosition = #6
  \key g \major
  c'1
  % The baritone clef
  \set Staff.clefGlyph = #"clefs.C"
  \set Staff.clefPosition = #4
  \set Staff.middleCPosition = #4
  \set Staff.middleCClefPosition = #4
  \key f \major
  c'1
  % The standard choral tenor clef
  \set Staff.clefGlyph = #"clefs.G"
  \set Staff.clefPosition = #-2
  \set Staff.clefTransposition = #-7
  \set Staff.middleCPosition = #1
  \set Staff.middleCClefPosition = #1
  \key f \major
  c'1
  % A non-standard clef
  \set Staff.clefPosition = #0
  \set Staff.clefTransposition = #0
  \set Staff.middleCPosition = #-4
  \set Staff.middleCClefPosition = #-4
  \key g \major
  c'1 \break

  % The following clef changes do not preserve
  % the normal relationship between notes, key signatures
  % and clefs:

  \set Staff.clefGlyph = #"clefs.F"
  \set Staff.clefPosition = #2
  c'1
  \set Staff.clefGlyph = #"clefs.G"
  c'1
  \set Staff.clefGlyph = #"clefs.C"
  c'1
  \set Staff.clefTransposition = #7
  c'1
  \set Staff.clefTransposition = #0
  \set Staff.clefPosition = #0
  c'1

  % Return to the normal clef:

  \set Staff.middleCPosition = #0
  c'1
}

[image of music]

Siehe auch

Notationsreferenz: Mensurale Schlüssel, Gregorianische Schlüssel, Standardtabulaturen, Angepasste Tabulaturen, Stichnoten formatieren.

Schnipsel: Pitches.

Referenz der Interna: Clef_engraver, Clef, ClefModifier, clef-interface.


Tonartbezeichnung

Achtung: Neue Benutzer sind manchmal verwirrt, wie Versetzungszeichen und Vorzeichen/Tonarten funktionieren. In LilyPond sind Notenbezeichnungen die wirkliche Tonhöhe, erst durch Vorzeichen wird bestimmt, wie diese Tonhöhe dann im Notenbild dargestellt wird. Eine einfache Tonhöhe wie etwa c bedeutet also immer das eingestrichene C ohne Versetzungszeichen, egal was für Vorzeichen/Tonart oder Schlüssel gesetzt sind. Mehr Information dazu in Tonhöhen und Tonartbezeichnungen (Vorzeichen).

Die Vorzeichen zeigen die Tonart an, in welcher ein Stück notiert ist. Es handelt sich um eine Anzahl von Alterationszeichen (Kreuzen oder Bs) am Beginn jedes Notensystems.

Die Tonart kann geändert werden:

\key Tonhöhe Modus

Der Wert Modus sollte entweder \major oder \minor sein, um Moll oder Dur der Tonhöhe zu erhalten. Es können auch Modusbezeichnungen für Kirchentonarten verwendet werden: \ionian (Ionisch), \locrian (Lokrisch), \aeolian (Aeolisch), \mixolydian (Mixolydisch), \lydian (Lydisch), \phrygian (Phrygisch) und \dorian (Dorisch).

\relative {
  \key g \major
  fis''1
  f
  fis
}

[image of music]

Ausgewählte Schnipsel

Auflösungzeichen nicht setzen, wenn die Tonart wechselt

Wenn die Tonart wechselt, werden automatisch Auflösungszeichen ausgegeben, um Versetzungszeichen der vorherigen Tonart aufzulösen. Das kann verhindert werden, indem die printKeyCancellation-Eigenschaft im Staff-Kontext auf "false" gesetzt wird.

\relative c' {
  \key d \major
  a4 b cis d
  \key g \minor
  a4 bes c d
  \set Staff.printKeyCancellation = ##f
  \key d \major
  a4 b cis d
  \key g \minor
  a4 bes c d
}

[image of music]

Untypische Tonarten

Der üblicherweise benutzte \key-Befehl setzt die keySignature-Eigenschaft im Staff-Kontext.

Um untypische Tonartenvorzeichen zu erstellen, muss man diese Eigenschaft direkt setzen. Das Format für den Befehl ist eine Liste: \set Staff.keySignature = #`(((Oktave . Schritt) . Alteration) ((Oktave . Schritt) . Alteration) ...) wobei für jedes Element in der Liste Oktave die Oktave angibt (0 ist die Oktave vom eingestrichenen C bis zum eingestrichenen H), Schritt gibt die Note innerhalb der Oktave an (0 heißt C und 6 heißt H), und Alteration ist ,SHARP ,FLAT ,DOUBLE-SHARP usw. (Beachte das beginnende Komma.)

Alternativ kann auch jedes Element der Liste mit dem allgemeineren Format (Schritt . Alteration) gesetzt werden, wobei dann die Einstellungen für alle Oktaven gelten.

Hier ein Beispiel einer möglichen Tonart für eine Ganztonleiter:

\include "arabic.ly"
\relative do' {
  \set Staff.keyAlterations = #`((0 . ,SEMI-FLAT)
                                 (1 . ,SEMI-FLAT)
                                 (2 . ,FLAT)
                                 (5 . ,FLAT)
                                 (6 . ,SEMI-FLAT))
%\set Staff.extraNatural = ##f
  re reb \dwn reb resd
  dod dob dosd \dwn dob |
  dobsb dodsd do do |
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: church mode, scordatura.

Handbuch zum Lernen: Tonhöhen und Tonartbezeichnungen (Vorzeichen).

Schnipsel: Pitches.

Referenz der Interna: KeyChangeEvent, Key_engraver, Key_performer, KeyCancellation, KeySignature, key-cancellation-interface, key-signature-interface.


Oktavierungsklammern

Oktavierungsklammern zeigen eine zusätzliche Transposition von einer Oktave an:

\relative a' {
  a2 b
  \ottava #-2
  a2 b
  \ottava #-1
  a2 b
  \ottava #0
  a2 b
  \ottava #1
  a2 b
  \ottava #2
  a2 b
}

[image of music]

Ausgewählte Schnipsel

Changing ottava text

Internally, \ottava sets the properties ottavation (for example, to 8va or 8vb) and middleCPosition. To override the text of the bracket, set ottavation after invoking \ottava.

Short text is especially useful when a brief ottava is used.

{
  c'2
  \ottava #1
  \set Staff.ottavation = #"8"
  c''2
  \ottava #0
  c'1
  \ottava #1
  \set Staff.ottavation = #"Text"
  c''1
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: octavation.

Schnipsel: Pitches.

Referenz der Interna: Ottava_spanner_engraver, OttavaBracket, ottava-bracket-interface.


Transposition von Instrumenten

Wenn man Noten setzt, die von transponierenden Instrumenten gespielt werden, sind oft einige Stimmen auf einer anderen Tonhöhe notiert als dem Kammerton. In diesem Fall muss die Tonart des transponierenden Instruments gekennzeichnet werden, weil sonst die MIDI-Ausgabe und Stichnoten in anderen Stimmen falsche Tonhöhen produzieren. Mehr Information zu Stichnoten in Andere Stimmen zitieren.

\transposition Tonhöhe

Die Tonhöhe, die für \transposition benutzt wird, muss mit dem wirklichen Ton übereinstimmen, der erklingt, wenn das Instrument ein c' in seiner Stimme spielt. Die Tonhöhe wird im absoluten Modus angegeben, ein Instrument also, dass einen Ton höher erklingt als es notiert wird, muss folgenden Befehl benutzen: \transposition d'. \transposition sollte nur dann benutzt werden, wenn sie nicht nicht in C notiert werden.

Hier einige Noten für Geige und B-Klarinette: die Stimmen (Noten und Vorzeichen) sind so notiert, wie sie in der Partitur erscheinen. Die zwei Instrumente spielen unisono.

\new GrandStaff <<
  \new Staff = "violin" {
    \relative c'' {
      \set Staff.instrumentName = "Vln"
      \set Staff.midiInstrument = "violin"
      % not strictly necessary, but a good reminder
      \transposition c'

      \key c \major
      g4( c8) r c r c4
    }
  }
  \new Staff = "clarinet" {
    \relative c'' {
      \set Staff.instrumentName = \markup { Cl (B\flat) }
      \set Staff.midiInstrument = "clarinet"
      \transposition bes

      \key d \major
      a4( d8) r d r d4
    }
  }
>>

[image of music]

Die \transposition kann während eines Stückes geändert werden. Ein Klarinettist zum Beispiel kann zwischen B- und A-Klarinette wechseln.

\relative c'' {
  \set Staff.instrumentName = "Cl (A)"
  \key a \major
  \transposition a
  c d e f
  \textLengthOn
  <>^\markup { B-Klarinette benutzen }
  R1

  \key bes \major
  \transposition bes
  c2 g
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: concert pitch, transposing instrument.

Notationsreferenz: Andere Stimmen zitieren, Transponieren.

Schnipsel: Pitches.


Automatische Versetzungszeichen

Es gibt viele unterschiedliche Regeln, wie Versetzungszeichen notiert werden. LilyPond hat eine Funktion, mit der spezifiziert werden kann, welcher Stil benutzt werden soll. Diese Funktion kann man wie folgt benutzen:

\new Staff <<
  \accidentalStyle voice
  { … }
>>

Der Versetzungszeichenstil bezieht sich auf das aktuelle Notensystem in der Standardeinstellung (eine Ausnahme bilden die Stile piano und piano-cautionary, die weiter unten erklärt werden). Die Funktion kann aber auch ein zweites Argument erhalten, mit der spezifiziert wird, auf welchen Bereich sich der neue Stil erstreckt. Um etwa den neuen Stil in allen Systemen einer Stimmgruppe (StaffGroup) zu benutzen, müsste der Befehl so aussehen:

\accidentalStyle StaffGroup.voice

Folgende Versetzungszeichenstile sind unterstützt. Um jeden Stil zu erklären, wird folgendes Beispiel benützt:

musicA = {
  <<
    \relative {
      cis''8 fis, bes'4 <a cis>8 f bis4 |
      cis2. <c, g'>4 |
    }
    \\
    \relative {
      ais'2 cis, |
      fis8 b a4 cis2 |
    }
  >>
}

musicB = {
  \clef bass
  \new Voice {
    \voiceTwo \relative {
      <fis a cis>8[ <fis a cis>
      \change Staff = up
      cis' cis
      \change Staff = down
      <fis, a> <fis a>]
      \showStaffSwitch
      \change Staff = up
      dis'4 |
      \change Staff = down
      <fis, a cis>4 gis <f a d>2 |
    }
  }
}

\new PianoStaff {
  <<
    \context Staff = "up" {
      \accidentalStyle default
      \musicA
    }
    \context Staff = "down" {
      \accidentalStyle default
      \musicB
    }
  >>
}

[image of music]

Die letzten Zeilen des Beispiels könnten auch mit folgendem Code ersetzt werden, solange der gleiche Versetzungszeichenstil in beiden Systemen benutzt werden soll:

\new PianoStaff {
  <<
    \context Staff = "up" {
      %%% nächste Zeile wie gewünscht ändern:
      \accidentalStyle Score.default
      \musicA
    }
    \context Staff = "down" {
      \musicB
    }
  >>
}
default (Standard)

Das ist das Standardverhalten. Es entspricht der Konvention für Notation von Musik des 18. Jahrhunderts: Versetzungszeichen werden bis zum Taktende erinnert, in dem sie gesetzt wurden, und nur in ihrer eigenen Oktave. Im nächsten Beispiel wird also kein Auslösungszeichen vor dem b (H) im zweiten Takt oder dem letzen c gesetzt:

[image of music]

voice (Stimme)

Das normale Verhalten ist es, die Versetzungszeichen auf der Notensystemebene zu erinnern. In diesem Stil aber werden Versetzungszeichen individuell für jede Stimme errechnet. Abgesehen davon gelten die Regeln des Standardstiles (default).

Das hat zur Folge, dass Versetzungszeichen von einer Stimme in der anderen nicht aufgelöst werden, was oft ein unerwünschtes Ergebnis ist: im folgenden Beispiel kann man schwer sagen, ob das zweite a unalteriert oder erhöht gespielt werden soll. Die voice-Option sollte also nur benutzt werden, wenn die Stimmen separat von unterschiedlichen Musikern gelesen werden. Wenn das System nur von einem Musiker benutzt wird (etwa der Dirigent oder ein Klavierspieler), dann sind die Stile modern oder modern-cautionary besser.

[image of music]

modern (Modern)

Dieser Stil orientiert sich an den üblichen Regeln für das 20. Jahrhundert. Hierbei werden einige zusätzliche Auflösungszeichen ausgelassen, die traditionell für ein Kreuz nach einem Doppelkreuz und ein b nach einem Doppel-b gesetzt werden. Die gleichen Versetzungszeichen wie im Standardstil werden gesetzt, allerdings mit zwei Zusätzen, die Uneindeutigkeiten verhindern sollen: nach vorübergehenden Versetzungszeichen werden Auflösungszeichen auch im folgenden Takt gesetzt (für Noten innerhalb der selben Oktave) und im gleichen Takt für Noten in unterschiedlichen Oktaven. Daher kommen also die Auflösungszeichen vor dem H und dem C im zweiten Takt des oberen Systems:

[image of music]

modern-cautionary (Modern mit Warnungen)

Dieser Stil ähnelt modern, aber die „zusätzlichen“ Versetzungszeichen (die normalerweise nicht gesetzt werden) werden als Warnungen gesetzt. In der Standardeinstellung werden sie in Klammern gesetzt, aber sie können auch in kleinerer Größe gesetzt werden, wenn man die cautionary-style-Eigenschaft von AccidentalSuggestion definiert.

[image of music]

modern-voice (Modern für Stimmen)

Diese Regel wird für vielstimmige Noten benutzt, die sowohl von unterschiedlichen Spielern für jede Stimme als auch von einem Spieler für alle Stimmen benutzt. Versetzungszeichen werden für jede Stimme gesetzt, aber sie werden über die Stimme hinweg aufgelöst innerhalb des selben Notensystems. Das a im letzten Takt ist also aufgelöst, weil die vorigen Auflösung in einer anderen Stimme stattgefunden hatte, und das d im unteren System ist aufgelöst wegen eines Versetzungszeichens in einer anderen Stimme im vorigen Takt:

[image of music]

modern-voice-cautionary (modern mit Warnungen für einzelne Stimmen)

Dieser Stil ist der gleiche wie modern-voice, nur dass hier die zusätzlichen Versetzungszeichen (die nicht vom voice-Stil gesetzt werden) als Warnungsversetzungszeichen gesetzt werden. Obwohl alle Versetzungszeichen, die mit default gesetzt werden, auch mit diesem Stil gesetzt werden, sind manche Warnungsversetzungszeichen.

[image of music]

piano (Klavier)

Dieser Stil orientiert sich an den Regeln im 20. Jahrhundert für die Notation von Klaviermusik. Er ist sehr ähnlich mit dem modernen Stil, aber Versetzungszeichen werden auch über Notensysteme hinweg für die selbe Akkolade (GrandStaff oder PianoStaff) aufgelöst.

Dieser Versetzungszeichenstil wirkt sich standardmäßig auf die gesamte Akkolade (GrandStaff oder PianoStaff) aus.

[image of music]

piano-cautionary (Klavier mit Warnungen)

Dieser Stil verhält sich wie piano, aber die zusätzlichen Versetzungszeichen werden als Warnungen ausgegeben:

[image of music]

neo-modern

Dieser Stil richtet sich nach den Regeln für moderne Musik: Versetzungszeichen werden mit im modern-Stil gesetzt, aber sie werden nochmal gesetzt, wenn die gleiche Note später im selben Takt auftritt – außer die Note wird unmittelbar wiederholt.

[image of music]

neo-modern-cautionary (neo-modern mit Warnungen)

Dieser Stil ähnelt neo-modern, aber die zusätzlichen Versetzungszeichen werden als Warnungen gesetzt.

[image of music]

neo-modern-voice (neo-modern für Stimmen)

Diese Regel wird für für Versetzungszeichen in mehreren Stimmen eingesetzt, wenn die Noten sowohl von Musikern gelesen werden, die nur eine Stimme lesen, als auch von Musikern, die alle Stimmen lesen. Versetzungszeichen werden für jede Stimme so wie mit der neo-modern-Regel gesetzt, aber innerhalb des gesamten Notensystems mit Auflösungszeichen versehen.

[image of music]

neo-modern-voice-cautionary

Diese Regel ähnelt neo-modern-voice, aber die zusätzlichen Versetzungszeichen werden hier als warnende Versetzungszeichen gesetzt.

[image of music]

dodecaphonic (Zwölftonmusik)

Dieser Stil orientiert sich an der Notation von sog. Zwölftonmusik, der Stil wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Gebrauch genommen. In diesem Stil erhält jede Note ein Versetzungszeichen, wozu auch Auflösungszeichen zählen.

[image of music]

teaching (didaktisch)

Dieser Stil ist für Lernende bestimmt: der Stil orientiert sich am modern-Stil, aber die Alterationen, die sich durch die Tonart ergeben, werden zusätzlich als Warnungsversetzungszeichen gesetzt. Eine Ausnahme sind direkt wiederholte Noten.

[image of music]

no-reset (nicht zurücksetzen)

Das ist der gleiche Stil wie default, aber die Versetzungszeichen dauern für „immer“ an, nicht nur im aktuellen Takt:

[image of music]

forget (vergessen)

Das ist das Gegenteil von no-reset: Versetzungszeichen werden überhaupt nicht erinnert und folgerichtig werden alle Versetzungszeichen entsprechend der Tonart gesetzt, unabhängig vom Kontext der Noten.

[image of music]

Siehe auch

Schnipsel: Pitches.

Referenz der Interna: Accidental, Accidental_engraver, GrandStaff, PianoStaff, Staff, AccidentalSuggestion, AccidentalPlacement, accidental-suggestion-interface.

Bekannte Probleme und Warnungen

Gleichzeitig erklingende Noten werden bei der automatischen Bestimmung der Versetzungszeichen nicht berücksichtigt: nur die vorige Note und die Vorzeichen werden einbezogen. Man muss die Versetzungszeichen mit ! oder ? schreiben, wenn gleichzeitig unterschiedliche Alterationen vorkommen, wie etwa für ‘<f! fis!>’.

Die warndenden Auflösungzeichen werden gesetzt, indem die vorangegangenen Takte betrachtet werden. In der zweiten oder einer weiteren Wiederholungsklammer erwartet man jedoch, dass die Auflösungszeichen sich aus dem letzten gespielten und nicht dem letzten gesetzten Takt ergeben. Im folgenden Beispiel bräuchte das c in der zweiten Klammer kein Auflösungszeichen:

[image of music]

Die folgende Notlösung kann benutzt werden: Man definiert eine Funktion, die den Versetzungszeichenstil kurzzeitig auf forget umschaltet:

forget = #(define-music-function (music) (ly:music?) #{
  \accidentalStyle forget
  #music
  \accidentalStyle modern
#})
{
  \accidentalStyle modern
  \time 2/4
  \repeat volta 2 {
    c'2
  }
  \alternative {
     cis'
     \forget c'
  }
}

[image of music]


Tonumfang

Der Begriff ambitus (Pl. ambitus) beschreibt den Stimmumfang einer Stimme. Er kann auch die Töne bedeuten, die ein Musikinstrument zu spielen in der Lage ist. Ambitus werden in Chorpartituren gesetzt, damit die Sänger schnell wissen, ob sie die Stimme meistern können.

Ambitus werden zu Beginn des Stückes nahe des ersten Schlüssels notiert. Der Stimmumfang wird durch zwei Notenköpfe dargestellt, die die tiefste und höchste Note der Stimme repräsentieren. Versetzungszeichen werden nur gesetzt, wenn sie nicht durch die Tonart definiert werden.

\layout {
  \context {
    \Voice
    \consists Ambitus_engraver
  }
}

\relative {
  aes' c e2
  cis,1
}

[image of music]

Ausgewählte Schnipsel

Ambitus pro Stimme hinzufügen

Ambitus können pro Stimme gesetzt werden. In diesem Fall müssen sie manuell verschoben werden, um Zusammenstöße zu verhindern.

\new Staff <<
  \new Voice \with {
    \consists "Ambitus_engraver"
  } \relative c'' {
    \override Ambitus.X-offset = #2.0
    \voiceOne
    c4 a d e
    f1
  }
  \new Voice \with {
    \consists "Ambitus_engraver"
  } \relative c' {
    \voiceTwo
    es4 f g as
    b1
  }
>>

[image of music]

Ambitus mit vielen Stimmen

Indem man den Ambitus_engraver im Staff-Kontext hinzufügt, erhält man einen einzigen Ambitus pro System, auch in dem Fall, dass mehrere Stimmen sich im gleichen System befinden.

\new Staff \with {
  \consists "Ambitus_engraver"
  }
<<
  \new Voice \relative c'' {
    \voiceOne
    c4 a d e
    f1
  }
  \new Voice \relative c' {
    \voiceTwo
    es4 f g as
    b1
  }
>>

[image of music]

Changing the ambitus gap

It is possible to change the default gap between the ambitus noteheads and the line joining them.

\layout {
  \context {
    \Voice
    \consists "Ambitus_engraver"
  }
}

\new Staff {
  \time 2/4
  % Default setting
  c'4 g''
}

\new Staff {
  \time 2/4
  \override AmbitusLine.gap = #0
  c'4 g''
}

\new Staff {
  \time 2/4
  \override AmbitusLine.gap = #1
  c'4 g''
}

\new Staff {
  \time 2/4
  \override AmbitusLine.gap = #1.5
  c'4 g''
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: ambitus.

Schnipsel: Pitches.

Referenz der Interna: Ambitus_engraver, Voice, Staff, Ambitus, AmbitusAccidental, AmbitusLine, AmbitusNoteHead, ambitus-interface.

Bekannte Probleme und Warnungen

Es gibt keine Kollisionskontrolle bei mehreren Ambitus in einem System.


1.1.4 Notenköpfe

Dieser Abschnitt zeigt, wie man Notenköpfe ändern kann.


Besondere Notenköpfe

Notenköpfe können verändert werden:

\relative c'' {
  c4 b
  \override NoteHead.style = #'cross
  c4 b
  \revert NoteHead.style
  a b
  \override NoteHead.style = #'harmonic
  a b
  \revert NoteHead.style
  c4 d e f
}

[image of music]

Für alle Notenkopfstile siehe Notenkopfstile

Der Kreuz-(cross) Stil wird mit unterschiedlichen musikalischen Absichten eingesetzt. Die folgenden vordefinierten Befehle verändern die Notenköpfe sowohl in Notensystemen als auch in Tabulaturen und können benutzt werden, um alle musikalischen Bedeutungen zu notieren:

\relative {
  c''4 b
  \xNotesOn
   a b c4 b
  \xNotesOff
  c4 d
}

[image of music]

Die Form als musikalische Funktion dieses Befehls kann innerhalb und außerhalb von Akkorden benutzt werden, um Notenköpfe mit Kreuzen in normalen und Tabulatursystemen zu erstellen:

\relative {
  c''4 b
  \xNote { e f }
  c b < g \xNote c f > b
}

[image of music]

Als Synonym für \xNote, \xNotesOn und \xNotesOff kann \deadNote, \deadNotesOn und \deadNotesOff benutzt werden. Der Begriff dean note (engl. tote Note) wird regelmäßig von Gitaristen benutzt.

Es gibt auch einen Kurzbefehl für die Rautenform, der nur innerhalb von Akkorden benutzt werden kann:

<c f\harmonic>2 <d a'\harmonic>4 <c g'\harmonic>

[image of music]

Vordefinierte Befehle

\harmonic, \xNotesOn, \xNotesOff, \xNote.

Siehe auch

Schnipsel: Pitches.

Notationsreferenz: Notenkopfstile, Noten mit Akkorden, Flageolett und gedämpfte Noten.

Referenz der Interna: note-event, Note_heads_engraver, Ledger_line_engraver, NoteHead, LedgerLineSpanner, note-head-interface, ledger-line-spanner-interface.


Easy-Notation-Notenköpfe

Die „einfachen Notenköpfe“ haben die Bezeichnung der Note im Kopf gedruckt. Das wird eingesetzt, um die Notation beizubringen. Damit die Buchstaben noch lesbar sind, müssen sie sehr groß gesetzt werden. Wie man eine größere Schriftart einstellt, findet sich in Die Notensystemgröße einstellen.

#(set-global-staff-size 26)
\relative c' {
  \easyHeadsOn
  c2 e4 f
  g1
  \easyHeadsOff
  c,1
}

[image of music]

Vordefinierte Befehle

\easyHeadsOn, \easyHeadsOff.

Ausgewählte Schnipsel

Numbers as easy note heads

Easy notation note heads use the note-names property of the NoteHead object to determine what appears inside the note head. By overriding this property, it is possible to print numbers representing the scale-degree.

A simple engraver can be created to do this for every note head object it sees.

#(define Ez_numbers_engraver
   (make-engraver
    (acknowledgers
     ((note-head-interface engraver grob source-engraver)
      (let* ((context (ly:translator-context engraver))
	     (tonic-pitch (ly:context-property context 'tonic))
	     (tonic-name (ly:pitch-notename tonic-pitch))
	     (grob-pitch
	      (ly:event-property (event-cause grob) 'pitch))
	     (grob-name (ly:pitch-notename grob-pitch))
	     (delta (modulo (- grob-name tonic-name) 7))
	     (note-names
	      (make-vector 7 (number->string (1+ delta)))))
	(ly:grob-set-property! grob 'note-names note-names))))))

#(set-global-staff-size 26)

\layout {
  ragged-right = ##t
  \context {
    \Voice
    \consists \Ez_numbers_engraver
  }
}

\relative c' {
  \easyHeadsOn
  c4 d e f
  g4 a b c \break

  \key a \major
  a,4 b cis d
  e4 fis gis a \break

  \key d \dorian
  d,4 e f g
  a4 b c d
}

[image of music]

Siehe auch

Notationsreferenz: Die Notensystemgröße einstellen.

Schnipsel: Pitches.

Referenz der Interna: note-event, Note_heads_engraver, NoteHead, note-head-interface.


Notenköpfe mit besonderen Formen

In dieser Notation haben die Notenköpfe eine Form, die ihrer harmonischen Funktion innerhalb der Tonleiter entspricht. Die Notation war sehr beliebt in amerikanischen Liederbüchern des 19. Jahrhunderts. Auf diese Weise können die Formen Sacred Harp, Southern Harmony, Funk (Harmonia Sacra), Walker und Aiken (Christian Harmony) benutzt werden:

\relative c'' {
  \aikenHeads
  c, d e f g2 a b1 c \break
  \sacredHarpHeads
  c,4 d e f g2 a b1 c \break
  \southernHarmonyHeads
  c,4 d e f g2 a b1 c \break
  \funkHeads
  c,4 d e f g2 a b1 c \break
  \walkerHeads
  c,4 d e f g2 a b1 c \break
}

[image of music]

Die unterschiedlichen Formen richten sich nach der Stufe in der Skala, wobei der Grundton der Skala aus dem \key-Befehl entnommen wird. Wenn man eine Moll-Skala benutzt, ergibt sich die Form der Notenköpfe aus der parallelen Dur-Tonleiter:

\key a \minor
\aikenHeads
a b c d e2 f g1 a \break
\aikenHeadsMinor
a,4 b c d e2 f g1 a \break
\sacredHarpHeadsMinor
a,2 b c d \break
\southernHarmonyHeadsMinor
a2 b c d \break
\funkHeadsMinor
a2 b c d \break
\walkerHeadsMinor
a2 b c d \break

[image of music]

Vordefinierte Befehle

\aikenHeads, \aikenHeadsMinor, \funkHeads, \funkHeadsMinor, \sacredHarpHeads, \sacredHarpHeadsMinor, \southernHarmonyHeads, \southernHarmonyHeadsMinor, \walkerHeads, \walkerHeadsMinor.

Ausgewählte Schnipsel

Notenkopfstile basierend auf der Tonleiterstufe erstellen

Die shapeNoteStyles-(NotenFormenStile)-Eigenschaft kann benutzt werden, um verschiedene Notenstile für jeden Schritt der Tonleiter zu definieren (vorgegeben von der Tonart oder der „tonic“ (Tonika)-Eigenschaft. Diese Eigenschaft braucht eine Anzahl von Symbolen, welche beliebig sein können (geometrische Ausdrücke wie triangle (Dreieck), cross (Kreuz) und xcircle (X-Kreis) sind erlaubt) oder basierend auf einer alten amerikanischen Notensatztradition (einige lateinische Notenbezeichnungen sind auch erlaubt).

Um alte amerikanische Liederbücher zu imitieren, gibt es einige vordefinierte Notenstile wie etwa \aikenHeads (im Stil von Aiken) oder \sacredHarpHeads (im Stil der Sacred Harp-Tradition).

Dieses Beispiel zeigt, wie man unterschiedlich geformte Noten erhält und eine Melodie transponieren kann, ohne dass das Verhältnis zwischen den harmonischen Funktionen und dem Notenstil verloren geht.

fragment = {
  \key c \major
  c2 d
  e2 f
  g2 a
  b2 c
}

\new Staff {
  \transpose c d
  \relative c' {
    \set shapeNoteStyles = ##(do re mi fa
                               #f la ti)
    \fragment
  }

  \break

  \relative c' {
    \set shapeNoteStyles = ##(cross triangle fa #f
                               mensural xcircle diamond)
    \fragment
  }
}

[image of music]

Alle Notenkopfstile finden sich in Notenkopfstile.

Siehe auch

Schnipsel: Pitches.

Notationsreferenz: Notenkopfstile.

Referenz der Interna: note-event, Note_heads_engraver, NoteHead, note-head-interface.


Improvisation

Improvisation wird manchmal angezeigt, indem schräge Notenköpfe gesetzt werden, wenn der Spieler eine beliebige Tonhöhe wählen kann aber den vorgegebenen Rhythmus spielen soll. Sie können wie folgt benutzt werden:

\new Voice \with {
  \consists Pitch_squash_engraver
} \relative {
  e''8 e g a a16( bes) a8 g
  \improvisationOn
  e8 ~
  2 ~ 8 f4 f8 ~
  2
  \improvisationOff
  a16( bes) a8 g e
}

[image of music]

Vordefinierte Befehle

\improvisationOn, \improvisationOff.

Siehe auch

Schnipsel: Pitches.

Referenz der Interna: Pitch_squash_engraver, Voice, RhythmicStaff.


1.2 Rhythmus

[image of music]

Dieser Abschnitt erklärt die Eingabe von Rhythmen, Pausen, Dauern, Bebalkung und Takten.


1.2.1 Rhythmen eingeben


Tondauern

Notenlängen (Dauern) werden durch Zahlen und Punkte notiert: Dauern werden als reziproke Werte geschrieben. Zum Beispiel wird eine Viertelnote mit 4 notiert (weil sie eine 1/4-Note ist), eine halbe Note mit 2 (weil sie eine 1/2-Note ist). Noten, die länger als eine Ganze sind, müssen mit \longa (für die Longa, also vier Ganze) und \breve (für die Brevis, auch Doppelganze genannt) notiert werden. Notendauern bis hin zu 128steln sind unterstützt. Kürzere Notenwerte können auch notiert werden, können allerdings nur als Noten mit Balken auftreten.

\relative {
  \time 8/1
  c''\longa c\breve c1 c2
  c4 c8 c16 c32 c64 c128 c128
}

[image of music]

Hier die selben Notendauern ohne die Balken.

\relative {
  \time 8/1
  \autoBeamOff
  c''\longa c\breve c1 c2
  c4 c8 c16 c32 c64 c128 c128
}

[image of music]

Eine Note mit der vierfachen Dauer einer Brevis kann mit dem Befehl \maxima eingegeben werden, aber ihre Darstellung ist nur für die Alte Musiknotation unterstützt. Zu Einzelheiten siehe Notation von alter Musik.

Wenn die Dauer hinter einer Notenbezeichnung nicht angegeben ist, wird die Dauer der vorhergehenden Note eingesetzt. Der Standardwert für die erste Note ist eine Viertel.

\relative { a' a a2 a a4 a a1 a }

[image of music]

Um punktierte Notendauern zu erhalten, muss einfach nur ein Punkt (.) hinter die Zahl der Dauer gesetzt werden. Zwei Punkte ergeben eine doppelte Punktierung, usw.

\relative { a'4 b c4. b8 a4. b4.. c8. }

[image of music]

Manche Notenlängen können nicht mit binären Dauern und Punkten dargestellt werden, sie können nur erreicht werden, indem man Noten überbindet. Für Einzelheiten siehe Bindebögen.

Wie den Silben von Gesangstext eigene Dauern zugewiesen werden können und wie man sie an den Noten ausrichtet ist erklärt in Notation von Gesang.

Optional können Noten streng proportional nach ihrer exakten Dauer gesetzt werden. Zu Einzelheiten hierzu und weiteren Einstellungen für proportionale Notation siehe Proportionale Notation.

Punkte werden normalerweise nach oben verschoben, damit sie die Notenlinien nicht berühren. Punkte können manuelle über oder unter dem Notensystem gesetzt werden, zu Einzelheiten siehe Richtung und Platzierung.

Vordefinierte Befehle

\autoBeamOn, \autoBeamOff, \dotsUp, \dotsDown, \dotsNeutral.

Ausgewählte Schnipsel

Alternative breve notes

Breve notes are also available with two vertical lines on each side of the notehead instead of one line and in baroque style.

\relative c'' {
  \time 4/2
  c\breve |
  \override Staff.NoteHead.style = #'altdefault
  b\breve
  \override Staff.NoteHead.style = #'baroque
  b\breve
  \revert Staff.NoteHead.style
  a\breve
}

[image of music]

Changing the number of augmentation dots per note

The number of augmentation dots on a single note can be changed independently of the dots placed after the note.

\relative c' {
  c4.. a16 r2 |
  \override Dots.dot-count = #4
  c4.. a16 r2 |
  \override Dots.dot-count = #0
  c4.. a16 r2 |
  \revert Dots.dot-count
  c4.. a16 r2 |
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: breve, longa, maxima, note value, Duration names notes and rests.

Notationsreferenz: Automatische Balken, Bindebögen, Hälse, Rhythmen eingeben, Pausen eingeben, Notation von Gesang, Notation von alter Musik, Proportionale Notation.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: Dots, DotColumn.

Bekannte Probleme und Warnungen

Es gibt keine grundlegende Grenze für die Dauer von Pausen (sowohl kürzer als auch länger), aber die Anzahl an Symbolen ist begrenzt: Einzelne Pausen können von 128stel bis zur Maxima (8 Ganze) gesetzt werden.


Andere rhythmische Aufteilungen

Triolen und andere rhythmische Aufteilungen werden aus einem musikalischen Ausdruck erstellt, indem dessen Tondauern mit einem Bruch multipliziert werden.

\times Bruch musikalischer Ausdruck

Die Dauer eines musikalischen Ausdrucks wird mit dem Bruch multipliziert. Der Nenner des Bruchs wird über (oder unter) den Noten ausgegeben, optional mit einer eckigen Klammer, die die Noten einfasst. Die üblichste Aufteilung ist die Triole, in welcher drei Noten die Länge von zwei haben, der Wert jeder einzelnen Note ist also 2/3 der notierten Länge.

a2 \tuplet 3/2 { b4 b b }
c4 c \tuplet 3/2 { b4 a g }

[image of music]

Triolenklammern können manuell über oder unter dem Notensystem ausgegeben werden, siehe Richtung und Platzierung.

N-tolen können ineinander geschachtelt werden:

\relative {
  \autoBeamOff
  c''4 \tuplet 5/4 { f8 e f \tuplet 3/2 { e[ f g] } } f4
}

[image of music]

Wenn man die Eigenschaften von N-tolen verändern will, die zum selben musikalischen Zeitpunkt beginnen, muss \tweak eingesetzt werden.

Um die Dauern von Noten zu ändern, ohne die N-tolen-Klammern zu setzen, siehe Tondauern skalieren.

Vordefinierte Befehle

\tupletUp, \tupletDown, \tupletNeutral.

Ausgewählte Schnipsel

Entering several tuplets using only one tuplet command

The property tupletSpannerDuration sets how long each of the tuplets contained within the brackets after \tuplet should last. Many consecutive tuplets can then be placed within a single \tuplet expression, thus saving typing.

There are several ways to set tupletSpannerDuration. The command \tupletSpan sets it to a given duration, and clears it when instead of a duration \default is specified. Another way is to use an optional argument with \tuplet.

\relative c' {
  \time 2/4
  \tupletSpan 4
  \tuplet 3/2 { c8^"\\tupletSpan 4" c c c c c }
  \tupletSpan \default
  \tuplet 3/2 { c8^"\\tupletSpan \\default" c c c c c }
  \tuplet 3/2 4 { c8^"\\tuplet 3/2 4 {...}" c c c c c }
}

[image of music]

Die Zahl der N-tole verändern

Standardmäßig wird nur der Zähler des N-tolen-Bruchs über der Klammer dargestellt, wie er dem \times-Befehl übergeben wird. Man kann aber auch Zähler/Nenner ausgeben lassen, oder die Zahl vollständig unterdrücken.

\relative c'' {
  \tuplet 3/2 { c8 c c }
  \tuplet 3/2 { c8 c c }
  \override TupletNumber.text = #tuplet-number::calc-fraction-text
  \tuplet 3/2 { c8 c c }
  \omit TupletNumber
  \tuplet 3/2 { c8 c c }
}

[image of music]

Nicht-standard-N-tolennummern

LilyPond stellt auch Formatierungsfunktionen zur Verfügung, mit denen N-tolennummern gesetzt werden können, die sich von dem eigentlichen Bruch unterscheiden. Auch ein Notenwert kann zu Nenner oder Zähler des Bruchs hinzugefügt werden.

\relative c'' {
  \once \override TupletNumber.text =
    #(tuplet-number::non-default-tuplet-denominator-text 7)
  \tuplet 3/2  { c4. c4. c4. c4. }
  \once \override TupletNumber.text =
    #(tuplet-number::non-default-tuplet-fraction-text 12 7)
  \tuplet 3/2  { c4. c4. c4. c4. }
  \once \override TupletNumber.text =
    #(tuplet-number::append-note-wrapper
      (tuplet-number::non-default-tuplet-fraction-text 12 7)
      (ly:make-duration 3 0))
  \tuplet 3/2  { c4. c4. c4. c4. }
  \once \override TupletNumber.text =
    #(tuplet-number::append-note-wrapper
      tuplet-number::calc-denominator-text
      (ly:make-duration 2 0))
  \tuplet 3/2  { c8 c8 c8 c8 c8 c8 }
  \once \override TupletNumber.text =
    #(tuplet-number::append-note-wrapper
      tuplet-number::calc-fraction-text
      (ly:make-duration 2 0))
  \tuplet 3/2  { c8 c8 c8 c8 c8 c8 }
  \once \override TupletNumber.text =
    #(tuplet-number::fraction-with-notes
      (ly:make-duration 2 1) (ly:make-duration 3 0))
  \tuplet 3/2  { c4. c4. c4. c4. }
  \once \override TupletNumber.text =
    #(tuplet-number::non-default-fraction-with-notes 12
      (ly:make-duration 3 0) 4 (ly:make-duration 2 0))
  \tuplet 3/2  { c4. c4. c4. c4. }
}

[image of music]

Controlling tuplet bracket visibility

The default behavior of tuplet bracket visibility is to print a bracket unless there is a beam of the same length as the tuplet.

To control the visibility of tuplet brackets, set the property 'bracket-visibility to either #t (always print a bracket), 'if-no-beam (only print a bracket if there is no beam), or #f (never print a bracket). The latter is in fact equivalent to omitting the TupletBracket object altogether from the printed output.

music = \relative c'' {
  \tuplet 3/2 { c16[ d e } f8]
  \tuplet 3/2 { c8 d e }
  \tuplet 3/2 { c4 d e }
}

\new Voice {
  \relative c' {
    \override Score.TextMark.non-musical = ##f
    \textMark "default" \music
    \override TupletBracket.bracket-visibility = #'if-no-beam
    \textMark \markup \typewriter "'if-no-beam" \music
    \override TupletBracket.bracket-visibility = ##t
    \textMark \markup \typewriter "#t" \music
    \override TupletBracket.bracket-visibility = ##f
    \textMark \markup \typewriter "#f" \music
    \omit TupletBracket
    \textMark \markup \typewriter "omit" \music
  }
}

[image of music]

Zeilenumbrüche bei N-tolen mit Balken erlauben

Dieses künstliche Beispiel zeigt, wie sowohl automatische als auch manuelle Zeilenumbrüche innerhalb einer N-tole mit Balken erlaubt werden können. Diese unregelmäßige Bebalkung muss allerdings manuell gesetzt werden.

\layout {
  \context {
    \Voice
    % Permit line breaks within tuplets
    \remove "Forbid_line_break_engraver"
    % Allow beams to be broken at line breaks
    \override Beam.breakable = ##t
  }
}
\relative c'' {
  a8
  \repeat unfold 5 { \tuplet 3/2 { c[ b a] } }
  % Insert a manual line break within a tuplet
  \tuplet 3/2 { c[ b \bar "" \break a] }
  \repeat unfold 5 { \tuplet 3/2 { c[ b a] } }
  c8
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: triplet, tuplet, polymetric.

Handbuch zum Lernen: Optimierungsmethoden.

Notationrreferenz: Verwaltung der Zeiteinheiten, Tondauern skalieren, Der \tweak-Befehl, Polymetrische Notation.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: TupletBracket, TupletNumber, TimeScaledMusic.

Bekannte Probleme und Warnungen

Verzierungen können innerhalb von Triolenklammern gesetzt werden, außer wenn ein System mit einer Verzierung beginnt, die von einer N-tole gefolgt wird. In diesem besonderen Fall müssen die Verzierungen vor dem \times-Befehl gesetzt werden, damit sich keine Fehler ergeben.

Wenn man eine N-tole zu Beginn eines Stückes notiert, das eine Tempobezeichnung mit \tempo enthält, müssen die Noten in einer explizit begonnenen Stimme notiert werden. Siehe auch Voice enthält Noten.


Tondauern skalieren

Die Dauer von einzelnen Noten, Pausen oder Akkorden kann mit einem Bruch multipliziert werden, indem hinter die Notendauer „*N/M“ (oder „*N“ wenn M 1 ist) geschrieben wird. Die Erscheinung der Noten oder Pausen wird dadurch nicht beeinflusst, die neue Dauer wird aber dazu benutzt, ihre Position im Takt zu errechnen und die neue Dauer in der MIDI-Ausgabe einzusetzen. Die Faktoren, mit denen multipliziert wird, können auch kombiniert werden, etwa „*L*M*/N“. Die Faktoren sind Teil der Dauer: wenn man keine Dauer für die nächste Note angibt, wird die Dauer der vorigen Note mit allen Skalierungsfaktoren übernommen.

Im nächsten Beispiel nehmen die drei ersten Noten genau zwei Schläge ein, aber es wird keine Triolenklammer über ihnen ausgegeben.

\relative {
  \time 2/4
  % Alter durations to triplets
  a'4*2/3 gis a
  % Normal durations
  a4 a
  % Double the duration of chord
  <a d>4*2
  % Duration of quarter, appears like sixteenth
  b16*4 c4
}

[image of music]

Die Dauer von unsichtbaren Pausen kann auch mit einem Faktor beeinflusst werden. Das ist sinnvoll, wenn man viele Takte überspringen muss, etwa s1*23.

Längere Notenabschnitte können auf die gleiche Art durch Multiplikation mit einem Bruch komprimiert werden, als ob jede Note, jeder Akkord oder jede Pause mit dem Bruch multipliziert würde. Damit bleibt das Aussehen der Musik unverändert, aber die interne Dauer der Noten wird mit dem Bruch multipliziert. Hier ein Beispiel, das zeigt, wie Noten komprimiert und ausgedehnt werden kann:

\time 2/4
% Normal durations
<c a>4 c8 a
% Scale music by *2/3
\scaleDurations 2/3 {
  <c a f>4. c8 a f
}
% Scale music by *2
\scaleDurations 1/2 {
  <c' a>4 c8 b
}

[image of music]

Eine Anwendung für diesen Befehl ist polymetrische Notation, siehe Polymetrische Notation.

Siehe auch

Notationsreferenz: Andere rhythmische Aufteilungen, Unsichtbare Pausen, Polymetrische Notation.

Schnipsel: Rhythms.


Bindebögen

Ein Bindebogen verbindet zwei benachbarte Noten der selben Tonhöhe. Als Resultat wird die Dauer der Notenlänge verlängert.

Achtung: Bindebögen (engl. tie) dürfen nicht mit Legatobögen (engl. slur) verwechselt werden, durch die die Vortragsart bezeichnet wird, noch mit Phrasierungsbögen (engl. phrasing slur), die musikalische Phrasen anzeigen. Ein Bindebogen ist nur eine Art, die Tondauer zu verlängern, ähnlich etwa wie die Punktierung.

Ein Bindebogen wird mit der Tilde ~ (AltGr++) notiert.

a2 ~ 2

[image of music]

Bindebögen werden eingesetzt, wenn die Note entweder über eine Taktlinie hinüberreicht, oder wenn die entsprechende Dauer der Note nicht mit Punktierung erreicht werden kann. Bindebögen sollten auch benutzt werden, wenn Notenwerte über die inneren Unterteilungen von Takten hinüberreichen:

[image of music]

Wenn viele Noten über Taktlinien gebunden werden müssen, kann es einfacher sein, automatische Notenaufteilung einzustellen, wie beschrieben in Automatische Aufteilung von Noten. Mit diesem Mechanismus werden lange Noten automatisch aufgeteilt, wenn sie über Taktgrenzen reichen.

Wenn ein Bindebogen an einen Akkord gehängt wird, werden alle Noten dieses Akkordes übergebunden. Wenn kein Notenkopf passt, wird auch kein Bogen erzeugt. Noten in Akkorden können auch einzeln übergebunden werden, indem sie innerhalb des Akkordes hinter die entsprechende Note geschrieben werden.

<c e g> ~ <c e g>
<c~ e g~ b> <c e g b>

[image of music]

Wenn die zweite Variante einer Wiederholung mit einer übergebundenen Note anfängt, muss der Bindebogen wie folgt notiert werden:

\repeat volta 2 { c g <c e>2 ~ }
\alternative {
  % First alternative: following note is tied normally
  { <c e>2. r4 }
  % Second alternative: following note has a repeated tie
  { <c e>2\repeatTie d4 c } }

[image of music]

So genannte laissez vibrer-Bögen werden verwendet um anzuzeigen, dass man die Musik ausklingen lassen soll. Sie werden in der Klavier-, Harfen-, anderer Saiteninstrument- und Schlagzeugnotation verwendet. Sie können folgendermaßen notiert werden:

<c' f' g'>1\laissezVibrer

[image of music]

Bindebögen können manuell über oder unter dem Notensystem gesetzt werden. Zu Einzelheiten siehe Richtung und Platzierung.

Bindebögen können durchgehend, gestrichelt, gepunktet oder in einer Kombination von Strichen und durchgehender Linie definiert werden.

\tieDotted
c2 ~ 2
\tieDashed
c2 ~ 2
\tieHalfDashed
c2 ~ 2
\tieHalfSolid
c2 ~ 2
\tieSolid
c2 ~ 2

[image of music]

Eigene Strichelungsmuster können definiert werden:

\tieDashPattern #0.3 #0.75
c2 ~ 2
\tieDashPattern #0.7 #1.5
c2 ~ 2
\tieSolid
c2 ~ 2

[image of music]

Die Definition von Muster für die Strichelung der Bindebögen hat die gleiche Struktur wie die Definition für Legatobögen. Zu weiterer Information zu komplizierten Strichelungsmustern, siehe die Schnipsel im Abschnitt Legatobögen.

Durch Veränderung der Eigenschaften whiteout (weiß malen) und layer (Ebene) kann verhindert werden, dass Bindebögen mit anderen Objekten im Notensystem zusammenstoßen.

\relative {
  \override Tie.layer = #-2
  \override Staff.TimeSignature.layer = #-1
  \override Staff.KeySignature.layer = #-1
  \override Staff.TimeSignature.whiteout = ##t
  \override Staff.KeySignature.whiteout = ##t
  b'2 b~
  \time 3/4
  \key a \major
  b r4
}

[image of music]

Vordefinierte Befehle

\tieUp, \tieDown, \tieNeutral, \tieDotted, \tieDashed, \tieDashPattern, \tieHalfDashed, \tieHalfSolid, \tieSolid.

Ausgewählte Schnipsel

Überbindungen für Arpeggio benutzen

Überbindungen werden teilweise benutzt, um Arpeggios zu notieren. In diesem Fall stehen die übergebundenen Noten nicht unbedingt hintereinander. Das Verhalten kann erreicht werden, indem die tieWaitForNote-Eigenschaft auf #t gesetzt wird. Diese Funktion ist auch sinnvoll, um etwa ein Tremolo mit einem Akkord zu überbinden, kann aber prinzipiell auch für normale Überbindungen eingesetzt werden

\relative c' {
  \set tieWaitForNote = ##t
  \grace { c16[ ~ e ~ g] ~ } <c, e g>2
  \repeat tremolo 8 { c32 ~ c' ~ } <c c,>1
  e8 ~ c ~ a ~ f ~ <e' c a f>2
  \tieUp
  c8 ~ a
  \tieDown
  \tieDotted
  g8 ~ c g2
}

[image of music]

Bindebögen manuell setzen

Überbindungen können manuell gesetzt werden, indem man die tie-configuration-Eigenschaft des TieColumn-Objekts beeinflusst. Die erste Zahl zeigt den Abstand von der Mitte in Notensystemabständen an, die zweite Zahl zeigt die Richtung an (1 = nach oben, -1 = nach unten).

\relative c' {
  <c e g>2~ <c e g>
  \override TieColumn.tie-configuration =
    #'((0.0 . 1) (-2.0 . 1) (-4.0 . 1))
  <c e g>2~ <c e g>
  \override TieColumn.tie-configuration =
    #'((0 . 1) (-2 . 1) (-4 . 1))
  <c e g>2~ <c e g>
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: tie, laissez vibrer.

Notationsreferenz: Legatobögen, Automatische Aufteilung von Noten.

Schnipsel: Expressive marks, Rhythms.

Referenz der Interna: LaissezVibrerTie, LaissezVibrerTieColumn, TieColumn, Tie.

Bekannte Probleme und Warnungen

Der Wechsel zwischen Systemen bei aktiver Überbindung produziert keinen gekrümmten Bogen.

Änderung von Schlüssel oder Oktavierung zwischen übergebundenen Noten ist nicht richtig definiert. In diesen Fällen kann es besser sein, einen Legatobogen zu verwenden.


1.2.2 Pausen eingeben

Pausen werden als Teil der musikalischen Ausdrücke zusammen mit den Noten notiert.


Pausen

Pausen werden wie Noten eingegeben, ihre Bezeichnung ist r. Dauern, die länger als eine Ganze sind, haben die vordefinierten Befehle:

\new Staff {
  % These two lines are just to prettify this example
  \time 16/1
  \omit Staff.TimeSignature
  % Print a maxima rest, equal to four breves
  r\maxima
  % Print a longa rest, equal to two breves
  r\longa
  % Print a breve rest
  r\breve
  r1 r2 r4 r8 r16 r32 r64 r128
}

[image of music]

Pausen, die ganze Takte ausfüllen und in der Taktmitte zentriert werden sollen, müssen als mehrtaktige Pausen eingegeben werden. Sie können sowohl für einen einzigen Takt als auch für mehrere Takte verwendet werden, Näheres im Abschnitt Ganztaktpausen.

Um die vertikale Position einer Pause explizit festzulegen, kann eine Note eingegeben werden, gefolgt vom Befehl \rest. Die Pause wird dann an die Stelle gesetzt, wo sich sonst die Note befinden würde. Damit wird die manuelle Formatierung von mehrstimmiger Musik sehr viel einfacher, da die Formatierungsfunktion zur automatischen Auflösung von Zusammenstößen diese Pausen nicht mit einbezieht.

\relative { a'4\rest d4\rest }

[image of music]

Ausgewählte Schnipsel

Pausenstile

Pausen können in verschiedenen Stilen dargestellt werden.

\new Staff \relative c {
  \omit Score.TimeSignature
  \cadenzaOn

  \override Staff.Rest.style = #'mensural
  r\maxima^\markup \typewriter { mensural }
  r\longa r\breve r1 r2 r4 r8 r16 s32 s64 s128 s128
  \bar ""
  \break

  \override Staff.Rest.style = #'neomensural
  r\maxima^\markup \typewriter { neomensural }
  r\longa r\breve r1 r2 r4 r8 r16 s32 s64 s128 s128
  \bar ""
  \break

  \override Staff.Rest.style = #'classical
  r\maxima^\markup \typewriter { classical }
  r\longa r\breve r1 r2 r4 r8 r16 r32 r64 r128 s128
  \bar ""
  \break

  \override Staff.Rest.style = #'z
  r\maxima^\markup \typewriter { z-style }
  r\longa r\breve r1 r2 r4 r8 r16 r32 r64 r128 s128
  \bar ""
  \break

  \override Staff.Rest.style = #'default
  r\maxima^\markup \typewriter { default }
  r\longa r\breve r1 r2 r4 r8 r16 r32 r64 r128 s128
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: breve, longa, maxima.

Notationsreferenz: Ganztaktpausen.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: Rest.

Bekannte Probleme und Warnungen

Es gibt keine grundlegende Grenze für die Dauer von Pausen (sowohl kürzer als auch länger), aber die Anzahl von Symbolen ist begrenzt: Es gibt Zeichen für Pausen von einer 128 bis zu einer Maxima (8 Ganze).


Unsichtbare Pausen

Eine unsichtbare Pause (auch als „skip“ oder Überspringung bezeichnet) kann wie eine Note eingegeben werden, die Notationsbezeichnung ist s.

a4 a4 s4 a4 \skip 1 a4

[image of music]

Die s-Syntax steht nur im Noten- oder Akkordmodus zur Verfügung. In anderen Situationen, z. B. innerhalb eines Liedtextes, muss der Befehl \skip benutzt werden. \skip benötigt eine explizite Dauerangabe.

<<
  {
    a'2 \skip2 a'2 a'2
  }
  \new Lyrics {
    \lyricmode {
      foo2 \skip 1 bla2
    }
  }
>>

[image of music]

Weil \skip ein Befehl ist, wirkt er sich nicht auf die Dauer der folgenden Noten aus, anders als s.

<<
  {
    \repeat unfold 8 { a'4 }
  }
  {
    a'4 \skip 2 a' |
    s2 a'
  }
>>

[image of music]

Die Platzhalterpause mit s erstellt Staff- und Voice-Kontext, wenn es erforderlich ist, genauso wie Noten und Pausen.

{ s1 s s }

[image of music]

Der Überspringungsbefehl (\skip) ist einfach ein leerer Platzhalter. Durch ihn wird überhaupt nichts gesetzt, auch keine transparenten Objekte.

% This is valid input, but does nothing
{ \skip 1 \skip1 \skip 1 }

[image of music]

Siehe auch

Handbuch zum lernen: Sichtbarkeit und Farbe von Objekten.

Notationsreferenz: Unsichtbare Noten, Sichtbarkeit von Objekten.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: SkipMusic


Ganztaktpausen

Pausen für einen oder mehrere ganze Takte werden wie Noten eingegeben, wobei die Bezeichnung ein Großbuchstabe R ist:

% Rest measures contracted to single measure
\compressEmptyMeasures
R1*4
R1*24
R1*4
b2^"Tutti" b4 a4

[image of music]

Die Dauer von Ganztaktpausen wird genauso angegeben wie die Dauer von Noten. Die Dauer einer Ganztaktpause muss immer eine ganze Anzahl an Taktlängen sein, weshalb Punktierungen und Brüche recht häufig eingesetzt werden müssen.

\compressEmptyMeasures
\time 2/4
R1 | R2 |
\time 3/4
R2. | R2.*2 |
\time 13/8
R1*13/8 | R1*13/8*12 |
\time 10/8
R4*5*4 |

[image of music]

Eine Ganztaktpause wird abhängig von der Taktart entweder als Ganze oder Brevis-Pause gesetzt, zentriert im Takt.

\time 4/4
R1 |
\time 6/4
R1*3/2 |
\time 8/4
R1*2 |

[image of music]

In den Standardeinstellungen werden mehrtaktige Pausen ausgeschrieben gesetzt, sodass sie die entsprechende Anzahl von Takten einnehmen. Alternativ kann die mehrtaktige Pause aber auch nur in einem Takt angezeigt werden, der ein Mehrtaktpausensymbol beinhaltet, wobei die Anzahl der Takte der Pausendauer über dem Pausenzeichen ausgegeben wird:

% Default behavior
\time 3/4 r2. | R2.*2 |
\time 2/4 R2 |
\time 4/4
% Rest measures contracted to single measure
\compressEmptyMeasures
r1 | R1*17 | R1*4 |
% Rest measures expanded
\expandEmptyMeasures
\time 3/4
R2.*2 |

[image of music]

Textbeschriftung kann Mehrtaktpausen mit \markup hinzugefügt werden.

\compressEmptyMeasures
\time 3/4
R2.*10^\markup { \italic "ad lib." }

[image of music]

Achtung: Beschriftungen und Artikulationen, die an Mehrtaktpausen gehängt werden, sind Objekte vom Typ MultiMeasureRestText bzw. MultiMeasureRestScript, nicht vom Typ TextScript bzw. Script. Änderungen etwa mit \override müssen auf das richtige Objekt gerichtet werden, damit sie nicht ignoriert werden. Siehe auch das folgende Beispiel.

% Dies hat keine Auswirkungen wegen der falschen Objektnamen
\override TextScript.padding = #5
\override Script.color = #blue
R1^"falsch"
R1\fermata
% Dies sind die richtigen Objektnamen
\override MultiMeasureRestText.padding = #5
\override MultiMeasureRestScript.color = #blue
R1^"richtig"
R1\fermata

[image of music]

Wenn eine Mehrtaktpause direkt auf einen Auftakt mit \partial folgt, werden möglicherweise daraus resultierende Taktprüfungswarnungen nicht angezeigt.

Vordefinierte Befehle

\textLengthOn, \textLengthOff, \compressEmptyMeasures, \expandEmptyMeasures.

Ausgewählte Schnipsel

Die Erscheinung von Pausentakten ändern

Wenn zehn oder weniger Pausentakte vorkommen, wird eine Reihe von Longa- und Brevispausen (auch Kirchenpausen genannt) gesetzt, bei mehr Takten wird eine Line mit der Taktanzahl ausgegeben. Der vorgegebene Wert von zehn kann geändert werden, indem man die expand-limit-Eigenschaft setzt:

\relative c'' {
  \compressMMRests {
    R1*2 | R1*5 | R1*9
    \override MultiMeasureRest.expand-limit = #3
    R1*2 | R1*5 | R1*9
  }
}

[image of music]

Positionierung von Ganztaktpausen

Anders als bei normalen Pausen gibt es keinen direkten Befehl, um die vertikale Position von Ganztaktpausen zu beeinflussen, indem man sie an eine Tonhöhe anhängt. In polyphoner Notation wird aber dennoch die Position der Pausen von geraden und ungeraden Stimmen voneinander unterschieden. Die Position von Ganztaktpausen kann wie folgt verändert werden:

\relative c'' {
  % Multi-measure rests by default are set under the fourth line
  R1
  % They can be moved using an override
  \override MultiMeasureRest.staff-position = #-2
  R1
  \override MultiMeasureRest.staff-position = #0
  R1
  \override MultiMeasureRest.staff-position = #2
  R1
  \override MultiMeasureRest.staff-position = #3
  R1
  \override MultiMeasureRest.staff-position = #6
  R1
  \revert MultiMeasureRest.staff-position
  \break

  % In two Voices, odd-numbered voices are under the top line
  << { R1 } \\ { a1 } >>
  % Even-numbered voices are under the bottom line
  << { a1 } \\ { R1 } >>
  % Multi-measure rests in both voices remain separate
  << { R1 } \\ { R1 } >>

  % Separating multi-measure rests in more than two voices
  % requires an override
  << { R1 } \\ { R1 } \\
     \once \override MultiMeasureRest.staff-position = #0
     { R1 }
  >>

  % Using compressed bars in multiple voices requires another override
  % in all voices to avoid multiple instances being printed
  \compressMMRests
  <<
   \revert MultiMeasureRest.direction
    { R1*3 }
    \\
   \revert MultiMeasureRest.direction
    { R1*3 }
  >>
}

[image of music]

Textbeschriftung und Mehrtaktpausen

Textbeschriftungen, die an Mehrtaktpausen gehängt wird, wird über oder unter der Pause zentriert. Lange Beschriftungen lassen den Takt nicht breiter werden. Um eine Mehrtaktpause einer Beschriftung anzupassen, muss eine unsichtbare Pause mit der Beschriftung direkt vor der Mehrtaktpause eingesetzt werden.

Man sollte beachten, dass unsichtbare Pausen automatische Taktstriche nach sich ziehen. Text, der an eine unsichtbare Pause gehängt wird, ist links ausgerichtet an der Position, wo die Pause erscheinen würde. Wenn aber die Länge des Taktes durch die Länge des Textes bestimmt wird, sieht es so aus, als ob der Text zentriert gesetzt ist.

\relative c' {
  \compressMMRests {
    \textLengthOn
    <>^\markup { [MAJOR GENERAL] }
    R1*19
    <>_\markup { \italic { Cue: ... it is yours } }
    <>^\markup { A }
    R1*30^\markup { [MABEL] }
    \textLengthOff
    c4^\markup { CHORUS } d f c
  }
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: multi-measure rest.

Notationsreferenz: Tondauern, Text, Text formatieren, Textarten.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: MultiMeasureRest, MultiMeasureRestNumber, MultiMeasureRestScript, MultiMeasureRestText.

Bekannte Probleme und Warnungen

Wenn man versucht, mit Fingersatz (etwa R1*10-4 Zahlen über Ganztaktpausen zu setzen, kann die Zahl des Fingersatzes (4) mit der Taktanzahl (10) zusammenstoßen.

Es gibt keine Möglichkeit, normale Pausen automatisch zu Ganztaktpausen zu reduzieren.

Ganztaktpausen werden bei der Vermeidung von Zusammenstößen nicht berücksichtigt.


1.2.3 Rhythmen anzeigen lassen


Taktangabe

Taktangaben werden wie folgt erstellt.

\time 2/4 c'2
\time 3/4 c'2.

[image of music]

Taktangaben werden zu Beginn eines Stückes gesetzt und immer dann, wenn sich die Taktart ändert. Wenn eine Änderung am Ende einer Zeile geschieht, wird eine warnende Taktangabe am Ende der Zeile ausgegeben. Dieses Verhalten kann verändert werden, siehe Sichtbarkeit von Objekten.

\relative c'' {
  \time 2/4
  c2 c
  \break
  c c
  \break
  \time 4/4
  c c c c
}

[image of music]

Das Symbol für die Taktarten 2/2 und 4/4 kann in ein Zahlensymbol umgewandelt werden:

\relative c'' {
  % Default style
  \time 4/4 c1
  \time 2/2 c1
  % Change to numeric style
  \numericTimeSignature
  \time 4/4 c1
  \time 2/2 c1
  % Revert to default style
  \defaultTimeSignature
  \time 4/4 c1
  \time 2/2 c1
}

[image of music]

Symbole für Modus und Proprietas der mensuralen Notation werden behandelt unter Mensurale Taktartenbezeichnungen.

Zusätzlich zu der gedruckten Taktart werden mit der Definition des Befehls \time auch die Standardwerte fürt die Eigenschaften baseMoment, beatStructure und beamExtensions gesetzt. Die vordefinierten Standardwerte für diese Eigenschaften finden sich in ‘scm/time-signature-settings.scm’. Die existierenden Standardwerte können verändert oder neue Standardwerte hinzugefügt werden.

\score {
  \new Staff {
    \relative c' {
      \overrideTimeSignatureSettings
        4/4        % timeSignatureFraction
        1/4        % baseMomentFraction
        3,1        % beatStructure
        #'()       % beamExceptions
      \time 4/4
      \repeat unfold 8 { c8 } |
    }
  }
}

[image of music]

\overrideTimeSignatureSettings braucht fünf Argumente:

  1. timeSignatureFraction (Taktart-Bruch), ein Bruch, der den Takt beschreibt.
  2. baseMomentFraction (Grundmoment-Bruch), ein Bruch, der den Zähler und Nenner der Grundschlageinheit der Taktart enhält.
  3. beatStructure (Taktzeit-Struktur), eine Scheme-Liste, die die Struktur der Taktschläge anzeigt, in Einheiten des Grundmoments.
  4. beamExceptions (Balken-Ausnahmen), eine Aliste, die alle Bebalkungsregeln für die Taktart enthält, außer dem Balken, der zum Taktende endet, wie beschrieben in Einstellung von automatischen Balken.

Der Kontext, der \overrideTimeSignatureSettings enthält, muss begonnen sein, bevor \overrideTimeSignatureSettings aufgerufen wird. Das heißt, dass er entweder explizit begonnen wird oder sich Noten in dem Kontext befinen müssen, bevor \overrideTimeSignatureSettings aufgerufen wird:

\score {
  \relative c' {
    % This call will fail because the context isn't yet instantiated
    \overrideTimeSignatureSettings
      4/4        % timeSignatureFraction
      1/4        % baseMomentFraction
      3,1        % beatStructure
      #'()       % beamExceptions
    \time 4/4
    c8^\markup {"Beamed (2 2)"}
    \repeat unfold 7 { c8 } |
    % This call will succeed
    \overrideTimeSignatureSettings
      4/4        % timeSignatureFraction
      1/4        % baseMomentFraction
      3,1        % beatStructure
      #'()       % beamExceptions
    \time 4/4
    c8^\markup {"Beamed (3 1)"}
    \repeat unfold 7 { c8 } |
  }
}

[image of music]

Veränderte Werte der Taktart-Eigenschaften können wieder auf den Standard zurückgesetzt werden:

\score{
  \relative {
    \repeat unfold 8 { c'8 } |
    \overrideTimeSignatureSettings
      4/4        % timeSignatureFraction
      1/4        % baseMomentFraction
      3,1        % beatStructure
      #'()       % beamExceptions
    \time 4/4
    \repeat unfold 8 { c8 } |
    \revertTimeSignatureSettings 4/4
    \time 4/4
    \repeat unfold 8 { c8 } |
  }
}

[image of music]

Unterschiedliche Werte der Standard-Taktarteigenschaften für unterschiedliche Notensysteme können eingerichtet werden, indem man den Timing_translator und den Default_bar_line_engraver aus dem Score-Kontext in den Staff-Kontext verschiebt.

\score {
  \new StaffGroup <<
     \new Staff {
        \overrideTimeSignatureSettings
          4/4        % timeSignatureFraction
          1/4        % baseMomentFraction
          3,1        % beatStructure
          #'()       % beamExceptions
        \time 4/4
        \repeat unfold 8 {c''8}
     }
     \new Staff {
        \overrideTimeSignatureSettings
          4/4        % timeSignatureFraction
          1/4        % baseMomentFraction
          1,3        % beatStructure
          #'()       % beamExceptions
        \time 4/4
        \repeat unfold 8 {c''8}
     }
  >>
  \layout {
    \context {
      \Score
      \remove Timing_translator
    }
    \context {
      \Staff
      \consists Timing_translator
    }
  }
}

[image of music]

Vordefinierte Befehle

\numericTimeSignature, \defaultTimeSignature.

Ausgewählte Schnipsel

Time signature printing only the numerator as a number (instead of the fraction)

Sometimes, a time signature should not print the whole fraction (for example, 7/4), but only the numerator (digit 7 in this case). This can be easily done by using \override Staff.TimeSignature.style = #'single-digit to change the style permanently. By using \revert Staff.TimeSignature.style, this setting can be reversed. To apply the single-digit style to only one time signature, use the \override command and prefix it with a \once.

\relative c'' {
  \time 3/4
  c4 c c
  % Change the style permanently
  \override Staff.TimeSignature.style = #'single-digit
  \time 2/4
  c4 c
  \time 3/4
  c4 c c
  % Revert to default style:
  \revert Staff.TimeSignature.style
  \time 2/4
  c4 c
  % single-digit style only for the next time signature
  \once \override Staff.TimeSignature.style = #'single-digit
  \time 5/4
  c4 c c c c
  \time 2/4
  c4 c
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: time signature

Notationsreferenz: Mensurale Taktartenbezeichnungen, Verwaltung der Zeiteinheiten.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: TimeSignature, Timing_translator.


Metronomangabe

Eine Metronomanweisung wird wie folgt erstellt:

\relative {
  \tempo 4 = 120
  c'2 d
  e4. d8 c2
}

[image of music]

Metronombezeichnungen können auch für einen Zahlenbereich notiert werden:

\relative {
  \tempo 4 = 40 - 46
  c'4. e8 a4 g
  b,2 d4 r
}

[image of music]

Anstelle dessen kann auch Text als Argument angegeben werden:

\relative {
  \tempo "Allegretto"
    c''4 e d c
    b4. a16 b c4 r4
}

[image of music]

Wenn eine Metronombezeichnung und Text kombiniert wird, wird die Metronombezeichnung automatisch in Klammern gesetzt:

\relative {
  \tempo "Allegro" 4 = 160
  g'4 c d e
  d4 b g2
}

[image of music]

Der Text kann ein beliebiges Textbeschriftungsobjekt sein:

\relative {
  \tempo \markup { \italic Faster } 4 = 132
  a'8-. r8 b-. r gis-. r a-. r
}

[image of music]

Eine Metronombezeichnung in Klammern ohne Text kann erstellt werden, indem eine leere Zeichenkette hinzugefügt wird:

\relative {
  \tempo "" 8 = 96
  d''4 g e c
}

[image of music]

Ausgewählte Schnipsel

Metronom- und Übungszeichen unter das System setzen

Normalerweise werden Metronom- und Übungszeichen über dem Notensystem ausgegeben. Um sie unter das System zu setzen, muss die direction-Eigenschaft von MetronomeMark oder RehearsalMark entsprechend verändert werden.

\layout {
  indent = 0
  ragged-right = ##f
}

{
  % Metronome marks below the staff
  \override Score.MetronomeMark.direction = #DOWN
  \tempo 8. = 120
  c''1

  % Rehearsal marks below the staff
  \override Score.RehearsalMark.direction = #DOWN
  \mark \default
  c''1
}

[image of music]

Das Tempo ohne Metronom-Angabe verändern

Um das Tempo für die MIDI-Ausgabe zu ändern, ohne eine Tempoangabe in den Noten auszugeben, kann die Metronombezeichnung unsichtbar gemacht werden:

\score {
  \new Staff \relative c' {
    \tempo 4 = 160
    c4 e g b
    c4 b d c
    \set Score.tempoHideNote = ##t
    \tempo 4 = 96
    d,4 fis a cis
    d4 cis e d
  }
  \layout { }
  \midi { }
}

[image of music]

Eine Metronombezeichnung als Textbeschriftung erstellen

Neue Metronombezeichnungen können als Textbeschriftung erstellt werden, aber sie ändern nicht das Tempo für die MIDI-Ausgabe.

\relative c' {
  \tempo \markup {
    \concat {
      (
      \smaller \general-align #Y #DOWN \note {16.} #1
      " = "
      \smaller \general-align #Y #DOWN \note {8} #1
      )
    }
  }
  c1
  c4 c' c,2
}

[image of music]

Zu Einzelheiten siehe Text formatieren.

Siehe auch

Glossar: metronome, metronomic indication, tempo indication, metronome mark.

Notationsreferenz: Text formatieren, MIDI-Ausgabe.

Schnipsel: Staff notation.

Referenz der Interna: MetronomeMark.


Auftakte

Verkleinerte Takte, wie etwa ein Auftakt, werden mit dem Befehl \partial notiert, dessen Syntax lautet:

\partial Dauer

wobei Dauer die Länger der Noten darstellt, bevor der nächste vollständige Takt beginnt:

\time 3/4
\partial 8
e8 | a4 c8 b c4 |

[image of music]

Die Dauer kan ein beliebiger Wert kleiner als der vollständige Takt sein.

\relative {
  \time 3/4
  \partial 4.
  r4 e'8 | a4 c8 b c4 |
}

[image of music]

\partial Dauer kann auch folgendermaßen geschrieben werden:

\set Timing.measurePosition -Länge der Dauer

So wird etwa aus \partial 8:

\time 3/4
\set Timing.measurePosition = #(ly:make-moment -1/8)
e8 | a4 c8 b c4 |

[image of music]

Die Eigenschaft measurePosition (Takt-Position) enthält eine rationale Zahl, die anzeigt, wie groß der Abstand zum Taktanfang ist. Deshalb ist sie eine negative Zahl; \partial 4 wird also intern übersetzt zu -4 was soviel bedeutet wie: „Eine Viertel bleibt übrig vom ganzen Takt.“

Siehe auch

Glossar: anacrusis.

Notationsreferenz: Verzierungen.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: Timing_translator.

Bekannte Probleme und Warnungen

\partial ist nur für den Anfang eines Stückes vorgesehen. Wenn der Befehl nach dem Anfang verwendet wird, können Warnungen oder Probleme auftreten. In solchem Fall sollten Sie \set Timing.measurePosition benutzen.

\time 6/8
\partial 8
e8 | a4 c8 b[ c b] |
\set Timing.measurePosition = #(ly:make-moment -1/4)
r8 e,8 | a4 c8 b[ c b] |

[image of music]


Musik ohne Metrum

In Musik mit Metrum werden Taktstriche automatisch eingefügt und Taktzahlen automatisch berechnet. In Musik ohne Metrum hingegen (etwa Kadenzen) ist das nicht gewollt und kann „ausgeschaltet“ werden mit dem Befehl \cadenzaOn, um dann wieder zum normalen Verhalten mit \cadenzaOff zurückzukehren.

\relative c'' {
  c4 d e d
  \cadenzaOn
  c4 c d8[ d d] f4 g4.
  \cadenzaOff
  \bar "|"
  d4 e d c
}

[image of music]

Taktnummerierung wird am Ende der Kadenz wieder aufgenommen:

% Show all bar numbers
\override Score.BarNumber.break-visibility = #all-visible
c4 d e d
\cadenzaOn
c4 c d8[ d d] f4 g4.
\cadenzaOff
\bar "|"
d4 e d c

[image of music]

Ein neuer Takt wird nie innerhalb der Kadenz begonnen, auch wenn einer oder mehrere \bar-Befehle eingefügt ewrden. Darum müssen auch Erinnerungsversetzungszeichen manuell eingefügt werden. Siehe Versetzungszeichen.

c4 d e d
\cadenzaOn
cis4 d cis d
\bar "|"
cis4 d cis! d
\cadenzaOff
\bar "|"

[image of music]

Automatische Bebalkung wird durch \cadenzeOn ausgestellt. Darum müssen alle Balken in Kadenzen manuell eingegeben werden (siehe Manuelle Balken).

\relative {
  \repeat unfold 8 { c''8 }
  \cadenzaOn
  cis8 c c c c
  \bar"|"
  c8 c c
  \cadenzaOff
  \repeat unfold 8 { c8 }
}

[image of music]

Diese vordefinierten Befehle wirken sich auf alle Systeme in der Partitur aus, auch wenn sie nur in einer einzigen Stimme notiert werden. Um dieses Verhalten zu ändern, müsen Sie Timing_translator aus dem Score-Kontext in den Staff-Kontext verschieben, wie gezeigt in Polymetrische Notation.

Vordefinierte Befehle

\cadenzaOn, \cadenzaOff.

Siehe auch

Glossar: cadenza.

Notationsreferenz: Sichtbarkeit von Objekten, Polymetrische Notation, Manuelle Balken, Versetzungszeichen.

Schnipsel: Rhythms.

Bekannte Probleme und Warnungen

Automatische Zeilen- und Seitenumbrüche werden nur an Taktstrichen vorgenommen, sodass „unsichtbare“ Taktstriche manuell eingefügt werden müssen, damit Umbrüche erlaubt werden:

\bar ""

Man muss explizit einen Voice-Kontext erstellen, wenn man ein Stück mit cadenzaOn beginnen will, weil sonst ein seltsamer Fehler auftreten kann.

\new Voice {
  \relative c' {
    \cadenzaOn
    c16[^"Solo Free Time" d e f] g2.
    \bar "||"
    \cadenzaOff
  }
}

Polymetrische Notation

Polymetrische Notation ist direkt unterstützt, oder indem man das sichtbare Taktart-Symbol verändert und zusätzlich die Notendauern skaliert.

Unterschiedliche Taktarten mit gleicher Taktlänge

Für jedes System wird eine gemeinsame Taktart gesetzt und dann die Einstellung von timeSignatureFraction auf den gewünschten Bruch geändert. Mit dem Befehl \scaleDurations werden die Dauern der Noten auf jedem System dann auf die gemeinsame Taktart skaliert. Siehe auch Tondauern skalieren.

In folgendem Beispiel werden Noten mit den Taktarten 3/4, 9/8 und 10/8 parallel notiert. Im zweiten System werden die gezeigten Dauern mit 2/3 multipliziert, da 2/3 x 9/8 = 3/4, und im dritten System werden die gezeigten Dauern mit 3/5 multipliziert, da 3/5 x 10/8 = 3/4. Oft wird es nötig sein, Balken manuell zu setzen, weil die Skalierung sich auch auf die automatische Bebalkung auswirkt.

\relative <<
  \new Staff {
    \time 3/4
    c'4 c c |
    c4 c c |
  }
  \new Staff {
    \time 3/4
    \set Staff.timeSignatureFraction = 9/8
    \scaleDurations 2/3 {
      \repeat unfold 3 { c8[ c c] }
      \repeat unfold 3 { c4 c8 }
    }
  }
  \new Staff {
    \time 3/4
    \set Staff.timeSignatureFraction = 10/8
    \scaleDurations 3/5 {
      \repeat unfold 2 { c8[ c c] }
      \repeat unfold 2 { c8[ c] } |
      c4. c4. \tuplet 3/2 { c8[ c c] } c4
    }
  }
>>

[image of music]

Unterschiedlichen Taktarten mit unterschiedlicher

Taktlänge

Jedes System kann auch eine eigene unabhängige Taktart erhalten. Dazu muss der Timing_translator und der Default_bar_line_engraver in den Staff-Kontext verschoben werden.

\layout {
  \context {
    \Score
    \remove Timing_translator
  }
  \context {
    \Staff
    \consists Timing_translator
  }
}

% Now each staff has its own time signature.

\relative <<
  \new Staff {
    \time 3/4
    c'4 c c |
    c4 c c |
  }
  \new Staff {
    \time 2/4
    c4 c |
    c4 c |
    c4 c |
  }
  \new Staff {
    \time 3/8
    c4. |
    c8 c c |
    c4. |
    c8 c c |
  }
>>

[image of music]

Zusammengesetzte Taktarten

Taktarten aus mehreren Teilen werden mit der Funktion \compoundMeter erstellt. Die Syntax ist folgende:

\compoundMeter #'(Liste aus Listen)

Die einfachste Konstruktion ist eine einzige Liste, wobei die letzte Zahl den Nenner des Bruches darstellt, während die vorherkommenden Zahlen die Zähler sind.

\relative {
  \compoundMeter #'((2 2 2 8))
  \repeat unfold 6 c'8 \repeat unfold 12 c16
}

[image of music]

Kompliziertere Taktarten können durch zusätzliche Listen erstellt werden (von Klammern abgegrenzt). Automatische Balken werden entsprechend der Werte angepasst.

\relative {
  \compoundMeter #'((1 4) (3 8))
  \repeat unfold 5 c'8 \repeat unfold 10 c16
}

\relative {
  \compoundMeter #'((1 2 3 8) (3 4))
  \repeat unfold 12 c'8
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: polymetric, polymetric time signature, meter.

Notationsreferenz: Taktangabe, Automatische Balken, Manuelle Balken, Tondauern skalieren.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: TimeSignature, Timing_translator, Staff.

Bekannte Probleme und Warnungen

Wenn unterschiedliche Taktarten parallel benutzt werden, werden Noten auf demselben musikalischen Moment horizontal auf die gleiche Position gesetzt. Die unterschiedlichen Taktlinien führen allerdings dazu, dass die Noten nicht ganz so regelmäßig gesetzt werden, wie es ohne unterschiedliche Taktarten der Fall wäre.


Automatische Aufteilung von Noten

Lange Noten, die über Taktlinien hinüberreichen, können automatisch in übergebundene Noten aufgeteilt werden. Dieses Verhalten erreicht man, indem der Note_heads_engraver mit dem Completion_heads_engraver ausgetauscht wird. Auf gleiche Art können lange Pausen, die über Taktgrenzen reichen, automatisch aufgeteilt werden, indem man den Rest_engraver mit dem Completion_rest_engraver ersetzt. Im nächsten Beispiel werden Noten und Pausen, die über die Taktlinie dauern, aufgeteilt; Noten werden auch übergebunden.

\new Voice \with {
  \remove Note_heads_engraver
  \consists Completion_heads_engraver
  \remove Rest_engraver
  \consists Completion_rest_engraver
}
\relative {
  c'2. c8 d4 e f g a b c8 c2 b4 a g16 f4 e d c8. c2 r1*2
}

[image of music]

Dieser Engraver teilt alle Noten und Pausen auf, die über eine Taktlinie dauern und fügt für Noten Bindebögen hinzu. Er kann unter Anderem dann nützlich sein, wenn man komplexe Partituren auf Fehler überprüfen möchte: Wenn die Takte nicht vollständig gefüllt sind, zeigt die Überbindung genau an, wie viele Notenwerte noch in dem jeweiligen Takt fehlen.

Siehe auch

Glossar: tie

Handbuch zum Lernen: Was sind Engraver?, Engraver hinzufügen und entfernen.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: Note_heads_engraver, Completion_heads_engraver, Rest_engraver, Completion_rest_engraver, Forbid_line_break_engraver.

Bekannte Probleme und Warnungen

Nicht alle Notenwerte (besonders wenn sie andere rhythmische Aufteilungen beinhalten) können exakt durch normale Noten und Punktierungen wiedergegeben werden. Der Engraver setzt aber trotzdem keine Triolen etc.

Completion_heads_engraver wirkt sich nur auf Noten aus; Pausen werden nicht aufgeteilt.


Melodierhythmus anzeigen

Manchmal soll nur der Rhythmus einer Melodie dargestellt werden. Das erreicht man mit einem Rhythmus-Notensystem. Alle Tonhöhen werden auf eine Linie reduziert und das System hat auch nur eine einzige Linie.

<<
  \new RhythmicStaff {
    \new Voice = "myRhythm" \relative {
      \time 4/4
      c'4 e8 f g2
      r4 g g f
      g1
    }
  }
  \new Lyrics {
    \lyricsto "myRhythm" {
      This is my song
      I like to sing
    }
  }
>>

[image of music]

Akkordnotation für Gitarren bezeichnet auch oft zusätzlich den geschlagenen Rhythmus. Das kann notiert werden unter Verwendung des Pitch_squash_engraver und indem Tonhöhenimprovisation eingeschaltet wird mit \improvisationOn.

<<
  \new ChordNames {
    \chordmode {
      c1 f g c
    }
  }

  \new Voice \with {
    \consists Pitch_squash_engraver
  } \relative c'' {
    \improvisationOn
    c4 c8 c c4 c8 c
    f4 f8 f f4 f8 f
    g4 g8 g g4 g8 g
    c4 c8 c c4 c8 c
  }
>>

[image of music]

Vordefinierte Befehle

\improvisationOn, \improvisationOff.

Ausgewählte Schnipsel

Schlagrhythmus für Gitarren

In Gitarrennotation kann neben Melodie, Akkordbezeichnungen und Bunddiagrammen auch der Schlagrhythmus angegeben werden.

\include "predefined-guitar-fretboards.ly"
<<
  \new ChordNames {
    \chordmode {
      c1 | f | g | c
    }
  }
  \new FretBoards {
    \chordmode {
      c1 | f | g | c
    }
  }
  \new Voice \with {
    \consists "Pitch_squash_engraver"
  } {
    \relative c'' {
      \improvisationOn
      c4 c8 c c4 c8 c
      f4 f8 f f4 f8 f
      g4 g8 g g4 g8 g
      c4 c8 c c4 c8 c
    }
  }
  \new Voice = "melody" {
    \relative c'' {
      c2 e4 e4
      f2. r4
      g2. a4
      e4 c2.
    }
  }
  \new Lyrics {
    \lyricsto "melody" {
      This is my song.
      I like to sing.
    }
  }
>>

[image of music]

Siehe auch

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: RhythmicStaff, Pitch_squash_engraver.


1.2.4 Balken


Automatische Balken

LilyPond setzt Balken (engl. beam) automatisch.

\relative c'' {
  \time 2/4 c8 c c c
  \time 6/8 c8 c c c8. c16 c8
}

[image of music]

Wenn diese automatischen Entscheidungen nicht gut genug sind, können die Balken auch explizit eingegeben werden, siehe Manuelle Balken. Balken müssen auch auf diese Weise eingegeben werden, wenn sie über Pausen hinwegreichen sollen.

Wenn automatische Bebalkung nicht benötigt wird, kann sie mit dem Befehl \autoBeamOff aufgehoben werden und mit dem Befehl \autoBeamOn wieder eingeschaltet werden.

\relative c' {
  c4 c8 c8. c16 c8. c16 c8
  \autoBeamOff
  c4 c8 c8. c16 c8.
  \autoBeamOn
  c16 c8
}

[image of music]

Achtung: Wenn Balken eingesetzt werden, um Melismen in Gesang zu notieren, sollte die automatische Bebalkung mit \autoBeamOff ausgeschaltet werden und die Balken manuell notiert werden. Die Benutzung von \partCombine zusammen mit \autoBeamOff kann zu unbeabsichtigten Ergebnissen führen. Siehe die Schnipsel für mehr Information.

Balkenmuster, die sich von den automatisch erstellen unterscheiden, können erstellt werden, siehe Einstellung von automatischen Balken.

Vordefinierte Befehle

\autoBeamOff, \autoBeamOn.

Ausgewählte Schnipsel

Balken über Zeilenumbrüche

Zeilenumbrüche sind normalerweise während Balken verboten. Das kann geändert werden.

\relative c'' {
  \override Beam.breakable = ##t
  c8 c[ c] c[ c] c[ c] c[ \break
  c8] c[ c] c[ c] c[ c] c
}

[image of music]

Balken für weit auseinander liegende Noten ändern

Balken mit Hälsen in unterschiedliche Richtungen werden automatisch erstellt, wenn ein großer Sprung zwischen Tonhöhen gefunden wird. Dieses Verhalten kann durch die auto-knee-gap-Eigenschaft beeinflusst werden. Ein derartiger Knie-Balken wird erstellt, wenn der Abstand größer ist als der Wert von auto-knee-gap plus der Dicke des Balkens (was von der Notendauer und der Neigung des Balkens abhängt). Der Standardwert von auto-knee-gap ist 5.5 Notensystemabstände.

{
  f8 f''8 f8 f''8
  \override Beam.auto-knee-gap = #6
  f8 f''8 f8 f''8
}

[image of music]

PartCombine und autoBeamOff

Die Funktionsweise von \autoBeamOff, wenn es zusammen mit \partCombine eingesetzt wird, kann schwer zu verstehen sein. Es kann besser sein, anstatt dessen

\set Staff.autobeaming = ##f

zu benutzen, um sicherzustellen, dass die automatische Bebalkung für das gesamte System ausgeschaltet ist.

\partCombine funktioniert offensichtlich mit 3 Stimme (Hals nach oben einfach, Hals nach unten einfach, Hals nach oben kombiniert).

Ein \autoBeamOff-Befehl im ersten Argument von \partCombine gilt für die Stimme, die zu dem Zeitpunkt aktiv ist, an dem der Befehl verarbeitet wird, entweder für Hals nach oben, nach unten oder Hals nach oben kombiniert. Ein \autoBeamOff-Befehl im zweiten Argument gilt für die Stimme, die mit Hals nach unten einfach ist.

Um \autoBeamOff zu benutzen, damit alle automatischen Balken aufhören, wenn man es mit \partCombine verwendet, muss \autoBeamOff dreimal aufgerufen werden.

{
  %\set Staff.autoBeaming = ##f % turns off all autobeaming
  \partCombine
  {
    \autoBeamOff % applies to split up stems
    \repeat unfold 4 a'16
    %\autoBeamOff % applies to combined up stems
    \repeat unfold 4 a'8
    \repeat unfold 4 a'16
  }
  {
    \autoBeamOff % applies to down stems
    \repeat unfold 4 f'8
    \repeat unfold 8 f'16 |
  }
}

[image of music]

Siehe auch

Notationsreferenz: Manuelle Balken, Einstellung von automatischen Balken.

Installierte Dateien: ‘scm/auto-beam.scm’.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: Auto_beam_engraver, Beam_engraver, Beam, BeamEvent, BeamForbidEvent, beam-interface, unbreakable-spanner-interface.

Bekannte Probleme und Warnungen

Die Eigenschaften eines Balkens werden am Beginn seiner Konstruktion bestimmt. Alle zusätzlichen Änderungen der Balkeneigenschaften, die auftreten, bevor der Balken zuende ist, werden nicht ausgewertet, bevor nicht der nächste Balken beginnt.


Einstellung von automatischen Balken

Wenn die automatischen Balken angeschaltet sind, wird die Platzierung der automatischen Balken von drei Kontexteigenschaften bestimmt: baseMoment, beatStructure und beamExceptions. Wenn eine beamExceptions-Regel für die aktuelle Taktart definiert ist, wird diese Regel zur Bestimmmung der Balkenplatzierung herangezogen. Wenn keine beamExceptions-Regel für die aktuelle Taktart vorhanden ist, wird die Platzierung der Balken durch die Einstellungen von baseMoment und beatStructure bestimmt.

Standardmäßig sind beamExceptions-Regel für alle häufigen Taktarten vordefiniert, sodass die beamExceptions-Regeln deaktiviert werden müssen, wenn die Balkenplatzierung aufgrund von baseMoment und beatStructure stattfinden soll. Die beamExceptions-Regeln werden deaktiviert durch

\set Timing.beamExceptions = #'()

Bebalkung basierend auf baseMoment und beatStructure

In den meisten Fällen enden automatische Balken am Ende eines Taktes. Die Endpunkte für Schläge werden durch die Kontexteigenschaften baseMoment und beatStructure bestimmt. beatStructure ist eine Scheme-Liste, die die Länge jedes Schlages im Takt in Einheiten von baseMoment angibt. Der Standard von baseMoment ist Eins durch den Numerator der Taktangabe. Der Standardwert jeder Längeneinheit baseMoment ist ein einzelner Taktschlag.

\time 5/16
c16^"default" c c c c |
\set Timing.beatStructure = 2,3
c16^"(2+3)" c c c c |
\set Timing.beatStructure = 3,2
c16^"(3+2)" c c c c |

[image of music]

Wenn eine häufige Taktart benützt wird, muss beamExceptions deaktiviert werden, damit beatStructure funktionieren kann. Der \set Timing.beamExceptions = #'()-Befehl kann immer eingefügt werden, wenn die Bebalkung von beatStructure bestimmt werden soll.

\time 4/4
a8^"default" a a a a a a a

\set Timing.baseMoment = #(ly:make-moment 1/4)
\set Timing.beatStructure = 1,1,1,1
a8^"no change" a a a a a a a

\set Timing.beamExceptions = #'()
\set Timing.baseMoment = #(ly:make-moment 1/4)
\set Timing.beatStructure = 1,1,1,1
a8^"changed" a a a a a a a

[image of music]

Balkenregelveränderungen können auf bestimmte Kontexte beschränkt werden. Wenn keine Regeln in einen unteren Kontext definiert sind, gelten die Regeln des höheren Kontext, in dem sich der niedrigere befindet.

\new Staff <<
  \time 7/8
  \set Staff.beatStructure = 2,3,2
  \new Voice = one {
    \relative {
        a'8 a a a a a a
    }
  }
  \new Voice  = two {
    \relative {
      \voiceTwo
      \set Voice.beatStructure = 1,3,3
      f'8 f f f f f f
    }
  }
>>

[image of music]

Wenn mehrere Stimmen eingesetzt werden, muss der Staff-Kontext definiert werden, wenn die Balkenregeln auf alle Stimmen des Systems angewendet werden sollen:

\time 7/8
% rhythm 3-1-1-2
% Context applied to Voice by dafault --  does not work correctly
% Because of autogenerated voices, all beating will
% be at baseMoment (1 . 8)
\set beatStructure = 3,1,1,2
<< {a8 a a a16 a a a a8 a} \\ {f4. f8 f f f} >>

% Works correctly with context Staff specified
\set Staff.beatStructure = 3,1,1,2
<< {a8 a a a16 a a a a8 a} \\ {f4. f8 f f f} >>

[image of music]

Der Wert von baseMoment kann angepasst werden, um das Bebalkungsverhalten zu ändern, wenn gewünscht. In diesem Fall muss der Wert von beatStructure so gesetzt werden, dass er kompatibel mit dem neuen Wert von baseMoment ist.

\time 5/8
\set Timing.baseMoment = #(ly:make-moment 1/16)
\set Timing.beatStructure = 7,3
\repeat unfold 10 { a16 }

[image of music]

baseMoment ist ein Moment, eine Einheit an musikalischer Dauer. Eine Anzahl vom Typus Moment wird durch die Scheme-Funktion ly:make-moment erstellt. Zu mehr Information über diese Funktion siehe Verwaltung der Zeiteinheiten.

Der Standardwert von baseMoment ist Eins durch den Denominator der Taktangabe. Alle Ausnahmen dieses Standards finden sich in der Datei ‘scm/time-signature-settings.scm’.

Bebalkung basierend auf beamExceptions

Besondere automatische Bebalkungsregeln (außer dass ein Balken auf einem Taktschlag aufhört) sind in der beamExceptions-Eigenschaft definiert.

\time 3/16
\set Timing.beatStructure = 2,1
\set Timing.beamExceptions =
  #'(                         ;start of alist
     (end .                   ;entry for end of beams
      (                       ;start of alist of end points
       ((1 . 32) . (2 2 2))   ;rule for 1/32 beams -- end each 1/16
      )))                     %close all entries
c16 c c |
\repeat unfold 6 { c32 } |

[image of music]

beamExceptions ist eine Aliste mit einem Schlüssel der Regeltypen (rule-type) und einem Wert der Bebalkungsregeln (beaming-rules).

Im Moment ist der einzige mögliche rule-type 'end für ein Balkenende.

Beaming-rules ist eine Scheme-Aliste (oder eine paarige Liste), die den Balkentyp und die Gruppierung anzeigt, die auf Balken angewendet werden, welche Noten mit einer kürzesten Dauer des Balkentyps enthalten.

#'((beam-type1 . grouping-1)
   (beam-type2 . grouping-2)
   (beam-type3 . grouping-3))

Beam-type ist ein Scheme-Paar, das die Dauer eines Balkens anzeigt, etwa (1 . 16) für ein Sechszehntel.

Grouping ist eine Scheme-Liste, die die auf den Balken anzuwendene Gruppierung anzeigt. Die Gruppierung wird in Einheiten des Balkentyps angegeben.

Achtung: Ein beamExceptions-Wert muss eine vollständige Ausnahme-Liste sein. Das heißt, dass jede Ausnahme, die angewendet werden soll, auch in die Einstellungen mit aufgenommen werden muss. Es ist nicht möglich, nur eine der Einstellungen zu ändern, zu entfernen oder hinzuzufügen. Das mag seltsam erscheinen, bedeutet aber, dass die aktuellen Balkenregeln bekann sein müssen, um ein neues Bebalkungsmuster definieren zu können.

Wenn die Taktart geändert wird, werden neue Standardwerte für Timing.baseMoment, Timing.beatStructure und Timing.beamExceptions definiert. Wenn die Taktart definiert wird, werden die automatischen Bebalkungsregeln für den Timing-Kontext auf den Standard zurückgesetzt.

\relative a' {
  \time 6/8
  \repeat unfold 6 { a8 }
  % group (4 + 2)
  \set Timing.beatStructure = 4,2
  \repeat unfold 6 { a8 }
  % go back to default behavior
  \time 6/8
  \repeat unfold 6 { a8 }
}

[image of music]

Die automatischen Standardeinstellungen für die Bebalkung einer Taktart werden in der Datei ‘scm/time-signature-settings.scm’ bestimmt. Änderungen der automatischen Bebalkungsregeln für eine Taktart werden in Taktangabe beschrieben.

Die meisten automatischen Bebalkungsregeln für eine Taktart enthalten einen Eintrag für beamExceptions. Beispielsweise wird in einem 4/4-Takt versucht, den Takt in zwei Hälfen zu teilen, wenn nur Achtelnoten vorkommen. Die beamExceptions-Regel kann die beatStructure-Einstellung überschreiben, wenn beamExceptions nicht zurückgesetzt wird:

\time 4/4
\set Timing.baseMoment = #(ly:make-moment 1/8)
\set Timing.beatStructure = 3,3,2
% This won't beam (3 3 2) because of beamExceptions
\repeat unfold 8 {c''8} |
% This will beam (3 3 2) because we clear beamExceptions
\set Timing.beamExceptions = #'()
\repeat unfold 8 {c''8}

[image of music]

Auf gleiche Art werden Achtelnoten im 3/4-Takt über den ganzen Takt hin mit Balken versehen. Damit Achtelnoten im 3/4-Takt auf jedem Schlag einen neuen Balken erhalten, muss beamExceptions verändert werden:

\time 3/4
% by default we beam in (6) due to beamExceptions
\repeat unfold 6 {a8} |
% This will beam (1 1 1) due to beatLength
\set Timing.beamExceptions = #'()
\repeat unfold 6 {a8}

[image of music]

In Notenstichen der romantischen und klassischen Periode wird teilweise auch ein halber Takt Achtelnoten im 3/4-Takt mit einem Balken versehen, moderner Notenstich vermeidet dies jedoch, um nicht den falschen Eindruck eines 6/8-Taktes entstehen zu lassen (siehe Gould, S. 153). Eine ähnliche Situation entsteht im 3/8-Takt. Dieses Verhalten wird durch die Eigenschaft beamHalfMeasure bestimmt, welche sich nur auf Takte mit einer 3 im Zähler auswirkt:

\relative a' {
  \time 3/4
  r4. a8 a a |
  \set Timing.beamHalfMeasure = ##f
  r4. a8 a a |
}

[image of music]

Wie die automatische Bebalkung funktioniert

Wenn die automatische Bebalkung aktiviert ist, wird die Platzierung der automatischen Balken durch die Kontexteigenschaften baseMoment, beatStructure und beamExceptions bestimmt.

Die folgenden Regeln, in der Reihenfolge ihrer Priorität, gelten, wenn das Aussehen der Balken bestimmt wird:

In den oben genannten Regeln ist der Balkentyp die Dauer der kürzesten Note der bebalkten Gruppe.

Die Standardbebalkungsregeln finden sich in der Datei ‘scm/time-signature-settings.scm’.

Ausgewählte Schnipsel

Subdividing beams

The beams of consecutive 16th (or shorter) notes are, by default, not subdivided. That is, the three (or more) beams stretch unbroken over entire groups of notes. This behavior can be modified to subdivide the beams into sub-groups by setting the property subdivideBeams. When set, multiple beams will be subdivided at intervals defined by the current value of baseMoment by reducing the multiple beams to the number of beams that indicates the metric value of the subdivision. If the group following the division is shorter than the current metric value (usually because the beam is incomplete) the number of beams reflects the longest possible subdivision group. However, if there is only one note left after the division this restriction isn’t applied. Note that baseMoment defaults to one over the denominator of the current time signature if not set explicitly. It must be set to a fraction giving the duration of the beam sub-group using the ly:make-moment function, as shown in this snippet. Also, when baseMoment is changed, beatStructure should also be changed to match the new baseMoment:

\relative c'' {
  c32[ c c c c c c c]
  \set subdivideBeams = ##t
  c32[ c c c c c c c]

  % Set beam sub-group length to an eighth note
  \set baseMoment = #(ly:make-moment 1/8)
  \set beatStructure = 2,2,2,2
  c32[ c c c c c c c]

  % Set beam sub-group length to a sixteenth note
  \set baseMoment = #(ly:make-moment 1/16)
  \set beatStructure = 4,4,4,4
  c32[ c c c c c c c]

  % Shorten beam by 1/32
  \set baseMoment = #(ly:make-moment 1/8)
  \set beatStructure = 2,2,2,2
  c32[ c c c c c c] r32

  % Shorten beam by 3/32
  \set baseMoment = #(ly:make-moment 1/8)
  \set beatStructure = 2,2,2,2
  c32[ c c c c] r16.
  r2
}

[image of music]

Bebalkung nach Taktschlag

Sekundäre Balken können in die Richtung gesetzt werden, die ihrer rhythmischen Zugehörigkeit entspricht. Der erste Balken ist zusammengefasst (Standard), der zweite Sechszehntelbalken zeigt den Taktschlag an.

\relative c'' {
  \time 6/8
  a8. a16 a a
  \set strictBeatBeaming = ##t
  a8. a16 a a
}

[image of music]

Dirigierzeichen, Taktgruppenzeichen

Optionen, mit denen die Balken in einem Takt gruppiert werden, sind durch die Scheme-Funktion set-time-signature erhältlich, die drei Argumente braucht: Die Zahl der Taktschläge, die Länge des Schlages und die interne gruppieren von Balken in dem Takt. Wenn der Measure_grouping_engraver hinzugefügt worden ist, erstellt diese Funktion auch MeasureGrouping-(Taktgruppen)-Zeichen. Derartige Zeichen erleichtern das Lesen von rhythmisch komplexer Musik. In dem Beispiel ist der 9/8-Takt in 2, 2, 2 und 3 aufgeteilt. Das wird der set-time-signature-Funktion als das dritte Argument mitgegeben: '(2 2 2 3):

\score {
  \new Voice \relative c'' {
    \time 9/8
    g8 g d d g g a( bes g) |
    \set Timing.beatStructure = 2,2,2,3
    g8 g d d g g a( bes g) |
    \time 4,5 9/8
    g8 g d d g g a( bes g) |
    \time 5/8
    a4. g4 |
  }
  \layout {
    \context {
      \Staff
      \consists "Measure_grouping_engraver"
    }
  }
}

[image of music]

Balkenenden auf Score-Ebene

Balkenenderegeln, die im Score-Kontext definiert werden, wirken sich auf alle Systeme aus, können aber auf Staff- und Voice-Ebene neu verändert werden:

\relative c'' {
  \time 5/4
  % Set default beaming for all staves
  \set Score.baseMoment = #(ly:make-moment 1/8)
  \set Score.beatStructure = 3,4,3
  <<
    \new Staff {
      c8 c c c c c c c c c
    }
    \new Staff {
      % Modify beaming for just this staff
      \set Staff.beatStructure = 6,4
      c8 c c c c c c c c c
    }
    \new Staff {
      % Inherit beaming from Score context
      <<
        {
          \voiceOne
          c8 c c c c c c c c c
        }
        % Modify beaming for this voice only
        \new Voice {
          \voiceTwo
          \set Voice.beatStructure = 6,4
          a8 a a a a a a a a a
        }
      >>
    }
  >>
}

[image of music]

Siehe auch

Installierte Dateien: ‘scm/beam-settings.scm’.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: Auto_beam_engraver, Beam, BeamForbidEvent, beam-interface.

Bekannte Probleme und Warnungen

Wenn eine Partitur endet, während ein automatischer Balken noch nicht beendet wurde und weiterhin Noten erwartet, wird dieser letzte Balken nicht ausgegeben. Das Gleiche gilt auch für polyphone Stimmen, die mit der << … \\ … >>-Konstruktion notiert wurden. Wenn eine polyphone Stimme endet, während ein Balken noch weitere Noten erwartet, wird der Balken nicht gesetzt. Eine Notlösung für dieses Probelm ist, den letzten Balken in der Stimme oder Partitur manuell zu setzen.

Die Standardeinstellungen weisen den dem Score-Kontext zu. Das bedeutet, dass das Setzen der Taktart (time signature) in einem System sich auch auf die Bebalkung der anderen Systeme auswirkt. Darum verändert eine neue Taktart in einem späteren System auch alle früher vorgenommenen eigenen Einstellungen der Bebalkung eines anderen Systems. Eine Möglichkeit, dieses Problem zu vermeiden, ist es, die Taktart nur in einem System zu setzen.

<<
  \new Staff {
    \time 3/4
    \set Timing.baseMoment = #(ly:make-moment 1/8)
    \set Timing.beatStructure = 1,5
    \repeat unfold 6 { a8 }
  }
  \new Staff {
    \repeat unfold 6 { a8 }
  }
>>

[image of music]

Die Standardbebalkungsregeln für die Taktart können auch verändert werden, sodass die gewünschte Bebalkung immer benützt wird. Veränderungen der automatischen Bebalkungsregeln für eine Taktart sind in Taktangabe beschrieben.

<<
  \new Staff {
    \overrideTimeSignatureSettings
      3/4               % timeSignatureFraction
      1/8               % baseMomentFraction
      1,5               % beatStructure
      #'()		% beamExceptions
    \time 3/4
    \repeat unfold 6 { a'8 }
  }
  \new Staff {
    \time 3/4
    \repeat unfold 6 { a'8 }
  }
>>

[image of music]


Manuelle Balken

In einigen Fällen kann es nötig sein, den automatischen Algorithmus für die Balken zu überschreiben. Die automatischen Balken werden beispielsweise nicht über Pausen oder Taktlinien hinweg gesetzt, und in Gesang werden die Balken oft nach dem Rhythmus des Textes und nicht dem der Musik gesetzt. Manuell definierte Balken werden mit den Zeichen [ und ] (AltGr+8 bzw. 9) markiert.

\relative { r4 r8[ g' a r] r g[ | a] r }

[image of music]

Die Richtung von Balken kann mit den Richtungszeichen verändert werden:

\relative { c''8^[ d e] c,_[ d e f g] }

[image of music]

Einzelne Noten können mit dem Befehl \noBeam markiert werden, damit sie nicht mit einem Balken versehen werden.

\time 2/4 c8 c\noBeam c c

[image of music]

Balken von Verzierungsnoten und normale Balken können gleichzeitig gesetzt werden. Unbebalkte Verzierungen werden nicht innerhalb von normalen Balken gesetzt.

\relative {
  c''4 d8[
  \grace { e32 d c d }
  e8] e[ e
  \grace { f16 }
  e8 e]
}

[image of music]

Noch bessere manuelle Kontrolle über die Balken kann durch Setzen der Eigenschaften stemLeftBeamCount und stemRightBeamCount erreicht werden. Sie bestimmen die Anzahl von Balken, die rechts und links vom Hals der nächsten Note gesetzt werden sollen. Wenn eine Eigenschaften gesetzt ist, wird ihr Wert nur einmal eingesetzt und dann wieder auf Null gesetzt. Im folgenden Beispiel hat das letzte f nur einen Balken an seiner linken Seite (der als Achtelbalken der gesamten Gruppe gewertet wird).

\relative a' {
  a8[ r16 f g a]
  a8[ r16
  \set stemLeftBeamCount = #2
  \set stemRightBeamCount = #1
  f16
  \set stemLeftBeamCount = #1
  g16 a]
}

[image of music]

Ausgewählte Schnipsel

Gerade Fähnchen und überstehende Balkenenden

Gerade Fähnchen an einzelnen Noten und überstehende Balkenenden bei bebalkten Notengruppen sind möglich mit einer Kombination aus stemLeftBeamCount, stemRightBeamCount und Paaren von []-Balkenbegrenzungen.

Für gerade Fähnchen, die nach rechts zeigen, kann [] eingesetzt werden und stemLeftBeamCount auf Null gesetzt werden (wie Bsp. 1).

Für gerade Fähnchen, die nach links zeigen, muss stemRightBeamCount eingesetzt werden (Bsp. 2).

Für überstehende Balkenenden nach rechts muss stemRightBeamCount auf einen positiven Wert gesetzt werden, für Balkenenden, die nach links zeigen benutzt man stemLeftBeamCount (Bsp. 3).

Manchmal können einzelne Noten, die von Pausen umgeben sind, auch Balkenenden in beide Richtungen tragen. Das geschieht mit []-Klammern (Bsp. 4).

(\set stemLeftBeamCount entspricht immer dem Befehl \once \set. Anders gesagt müssen die Einstellungen immer wieder wiederholt werden und die Fähnchen des letzten Sechzehntels im letzten Beispiel haben nichts mit dem \set-Befehl zwei Noten vorher zu tun.)

\score {
  <<
    % Example 1
    \new RhythmicStaff {
      \set stemLeftBeamCount = #0
      c16[]
      r8.
    }
    % Example 2
    \new RhythmicStaff {
      r8.
      \set stemRightBeamCount = #0
      16[]
    }
    % Example 3
    \new RhythmicStaff {
      16 16
      \set stemRightBeamCount = #2
      16 r r
      \set stemLeftBeamCount = #2
      16 16 16
    }
    % Example 4
    \new RhythmicStaff {
      16 16
      \set stemRightBeamCount = #2
      16 r16
      16[]
      r16
      \set stemLeftBeamCount = #2
      16 16
    }
  >>
}

[image of music]

Siehe auch

Notationsreferenz: Richtung und Platzierung, Verzierungen.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: Beam, BeamEvent, Beam_engraver, beam-interface, Stem_engraver.


Gespreizte Balken

Gespreizte Balken werden teilweise eingesetzt um anzuzeigen, dass kleine Notengruppen in beschleunigendem oder verlangsamendem Tempo gespielt werden sollen, ohne dass sich das Tempo des Stückes verändert. Die Reichweite der gespreizten Balken muss manuell mit [ und ] angegeben werden und die Spreizung wird kontrolliert, indem der Balken-Eigenschaft grow-direction eine Richtung zugewiesen wird.

Wenn die Anordnung der Noten und die MIDI-Ausgabe das Ritardando oder Accelerando, wie es die Spreizung angibt, reflektieren soll, müssen die Noten als ein musikalischer Ausdruck notiert werden, der von geschweiften Klammern umgeben ist und dem ein featheredDurations-(gespreizteDauern)-Befehl vorangestellt ist, der das Verhältnis der ersten und letzten Dauer definiert.

Die eckigen Klammern geben die Reichweite des Balkens an und die geschweiften Klammern zeigen, auf welche Noten sich die Veränderung der Dauern auswirkt. Normalerweise bezieht sich das auf die selbe Notengruppe, aber das ist nicht unbedingt erforderlich: beide Befehle sind unabhängig voneinander.

Im folgenden Beispiel nehmen die acht 16-Noten exakt die gleiche Zeit ein wie eine halbe Note, aber die erste Note ist halb so lang wie die letzte der Gruppe, und die Noten dazwischen werden stufenweise verlängert. Die ersten vier 32-Noten beschleunigen stufenweise das Tempo, während die darauffolgenden vier 32-Noten ein gleichmäßiges Tempo haben.

\relative c' {
  \override Beam.grow-direction = #LEFT
  \featherDurations 2/1
  { c16[ c c c c c c c] }
  \override Beam.grow-direction = #RIGHT
  \featherDurations 2/3
  { c32[ d e f] }
  % revert to non-feathered beams
  \override Beam.grow-direction = #'()
  { g32[ a b c] }
}

[image of music]

Die Platzierung der Noten im Druckbild entspricht den Notendauern nur annähernd, aber die MIDI-Ausgabe ist exakt.

Vordefinierte Befehle

\featherDurations.

Siehe auch

Snippets: Rhythms.

Bekannte Probleme und Warnungen

Der \featherDurations-Befehl funktioniert nur mit kurzen Notenabschnitten, und wenn die Zahlen in den Brüchen klein sind.


1.2.5 Takte


Taktstriche

Taktstriche trennen Takte voneinander, werden aber auch verwendet, um Wiederholungen anzuzeigen. Normalerweise werden sie automatisch nach Vorgabe der aktuellen Taktart eingefügt.

Die einfachen, automatisch eingefügten Taktstriche können mit dem \bar-Befehl geändert werden. Eine doppelter Taktstrich etwa wird normalerweise am Ende eines Stückes gesetzt:

\relative { e'4 d c2 \bar "|." }

[image of music]

Es ist kein Fehler, wenn die letzte Note in einem Takt nicht zum automatisch eingefügten Taktstrich aufhört: es wird angenommen, dass die Note im nächsten Takt weitergeht. Wenn aber eine ganze Reihe solcher überlappenden Takte auftritt, können die Noten gedrungen aussehen oder sogar über den Seitenrand hinausragen. Das kommt daher, dass Zeilenumbrüche nur dann vorgenommen werden, wenn ein vollständiger Takt auftritt, also ein Takt, an dem alle Noten vor dem Taktstrich zu Ende sind.

Achtung: Eine falsche Dauer kann bewirken, dass Zeilenumbrüche verhindert werden, woraus resultiert, dass die Noten entweder sehr stark gedrängt auf der Zeile notiert werden, oder die Zeile über den Seitenrand hinausragt.

Zeilenumbrüche werden erlaubt, wenn ein Taktstrich manuell eingefügt wird, auch, wenn es sich um keinen vollständigen Takt handelt. Um einen Zeilenumbruch zu erlauben, ohne den Taktstrich auszugeben, kann

\bar ""

benutzt werden. Damit wird ein unsichtbarer Taktstrich an dieser Stelle eingefügt und damit ein Zeilenumbruch erlaubt (aber nicht erzwungen), ohne dass sich die Anzahl der Takte erhöhen würde. Um einen Zeilenumbruch zu erzwingen, siehe Zeilenumbrüche.

Diese Taktstrichart und auch andere besondere Taktstriche können manuell an jeder Stelle in der Partitur eingefügt werden. Wenn sie mit dem Ende eines Taktes übereinstimmen, wird der automatische Taktstrich durch den manuellen ersetzt. Diese manuellen Einfügungen haben keine Auswirkung auf die Zählung und Position der folgenden automatischen Taktstriche.

Dabe gilt zu beachten, dass manuell gesetzten Taktstriche nur visuell sichtbar sind. Sie wirken sich auf keine der Eigenschaften aus, die ein normaler Taktstrich beeinflussen würde, wie etwa Taktzahlen, Versetzungszeichen, Zeilenumbrüche usw. Sie beeinflussen auch nicht die Berechnung und Platzierung von weiteren automatischen Taktstrichen. Wenn ein manueller Taktstrich dort gesetzt wird, wo ein automatischer Taktstrich sowieso wäre, werden die Auswirkungen des originalen Taktstriches nicht verändert.

Manuell können zwei einfache Taktstriche und zusätzlich fünf Arten eines doppelten Taktstriches gesetzt werden:

\relative {
  f'1 \bar "|"
  f1 \bar "."
  g1 \bar "||"
  a1 \bar ".|"
  b1 \bar ".."
  c1 \bar "|.|"
  d1 \bar "|."
  e1
}

[image of music]

Zusätzlich gibt es noch punktierte und gestrichelte Taktstriche:

\relative {
  f'1 \bar ";"
  g1 \bar "!"
  a1
}

[image of music]

und fünf unterschiedliche Wiederholungstaktstriche:

f1 \bar ".|:" g \bar ":..:" a \bar ":|.|:" b \bar ":|.:" c \bar ":|." d

[image of music]

Zusätzlich kann eine Taktlinie mit einem einfachen Apostroph gesetzt werden:

f1 \bar ".|:"
g1 \bar ":..:"
a1 \bar ":|.|:"
b1 \bar ":|.:"
c1 \bar ":|."
e1

[image of music]

Zusätzliche kann ein Taktstrich auch nur als kleines Komma gesetzt werden:

f1 \bar "'"

[image of music]

Derartige Apostrophe werden allerdings vor allem im gregorianischen Choral eingesetzt, und es wird empfohlen, anstatt dessen \divisioMinima zu benutzen, wie beschrieben im Abschnitt Divisiones.

Für segno-Zeichen innerhalb des Systems gibt es drei Taktstricharten, die sich in ihrem Verhalten an Zeilenumbrüchen unterscheiden:

\fixed c' {
  c4 4 4 4
  \bar "S"
  d4 4 4 4 \break
  \bar "S"
  e4 4 4 4
  \bar "S-|"
  f4 4 4 4 \break
  \bar "S-|"
  g4 4 4 4
  \bar "S-||"
  a4 4 4 4 \break
  \bar "S-||"
  b4 4 4 4
  \bar "S-S"
  c'4 4 4 4 \break
  \bar "S-S"
  d'1
}

[image of music]

Auch wenn die Taktlinien, die Wiederholungen angeben, manuell eingefügt werden können, wird die Wiederholung dadurch nicht von LilyPond erkannt. Wiederholte Stellen werden besser notiert, indem man die Wiederholungs-Befehle einsetzt, die automatische die richtigen Taktlinien setzen. Das ist beschrieben inWiederholungszeichen.

Zusätzlich kann noch "||:" verwendet werden, dass sich genauso wie "|:" verhält, außer bei Zeilenumbrüchen, wo ein doppelter Taktstrich am Ende der Zeile ausgegeben wird und ein öffnender Wiederholungsstrich am Anfang der nächsten Zeile.

\fixed c' {
  c4 4 4 4
  \bar ".|:"
  d4 4 4 4 \break
  \bar ".|:"
  e4 4 4 4
  \bar ".|:-|"
  f4 4 4 4 \break
  \bar ".|:-|"
  g4 4 4 4
  \bar ".|:-||"
  a4 4 4 4 \break
  \bar ".|:-||"
  b4 4 4 4
  \bar ".|:-|."
  c'4 4 4 4 \break
  \bar ".|:-|."
  d'4 4 4 4
}

[image of music]

Für Kombinationen von Wiederholungen mit dem segno-Zeichen gibt es sechs verschiedene Variationen:

\fixed c' {
  g,4 4 4 4
  \bar ":|.S"
  a,4 4 4 4 \break
  \bar ":|.S"
  b,4 4 4 4
  \bar ":|.S-S"
  c4 4 4 4 \break
  \bar ":|.S-S"
  d4 4 4 4
  \bar "S.|:-S"
  e4 4 4 4 \break
  \bar "S.|:-S"
  f4 4 4 4
  \bar "S.|:"
  g4 4 4 4 \break
  \bar "S.|:"
  a4 4 4 4
  \bar "S.|:-|"
  b4 4 4 4 \break
  \bar "S.|:-|"
  c'4 4 4 4
  \bar "S.|:-||"
  d'4 4 4 4 \break
  \bar "S.|:-||"
  e'4 4 4 4
  \bar ":|.S.|:"
  f'4 4 4 4 \break
  \bar ":|.S.|:"
  g'4 4 4 4
  \bar ":|.S.|:-S"
  a'4 4 4 4 \break
  \bar ":|.S.|:-S"
  b'1
}

[image of music]

Darüber hinaus wählt der \inStaffSegno-Befehl eines dieser Segno-Taktstriche aus, in Zusammenarbeit mit dem \repeat volta-Befehl.

In Partituren mit vielen Systemen wird ein \bar-Befehl in einem System automatisch auf alle anderen Systeme angewendet. Die resultierenden Taktstriche sind miteinander verbunden innerhalb einer Gruppe (StaffGroup) oder einem Klaviersystem (PianoStaff bzw. (GrandStaff).

<<
  \new StaffGroup <<
    \new Staff \relative {
      e'4 d
      \bar "||"
      f4 e
    }
    \new Staff \relative { \clef bass c'4 g e g }
  >>
  \new Staff \relative { \clef bass c'2 c2 }
>>

[image of music]

Ausgewählte Schnipsel

Der Befehl \bar Taktart ist eine Kurzform von: \set Timing.whichBar = Taktart. Immer, wenn whichBar auf einen Wert gesetzt wird, wird ein Taktstrich dieses Typs erzeugt.

Der automatisch erzeugte Taktstrich ist "|". Das kann jederzeit durch den Befehl \set Timing.measureBarType = Taktstrichart geändert werden.

Siehe auch

Notationsreferenz: Zeilenumbrüche, Wiederholungszeichen, Systeme gruppieren.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: BarLine (erstellt auf Staff-Ebene), SpanBar (über Systeme), Timing_translator (für Timing-Eigenschaften).


Taktzahlen

Taktzahlen werden standardmäßig zu Beginn eines jeden Systems ausgegeben, ausgenommen ist die erste Zeile. Die Zahl selber wird in der currentBarNumber-Eigenschaft gespeichert, die normalerweise für jeden Takt aktualisiert wird. Sie kann aber auch manuell gesetzt werden:

c1 c c c
\break
\set Score.currentBarNumber = #50
c1 c c c

[image of music]

Taktnummern können in regelmäßigem Abstand ausgegeben werden, anstatt dass sie nur am Beginn des Systems erscheinen. Um das zu erreichen, muss die Standardeinstellung verändert werden, um zu erlauben, dass Taktnummern an anderen Stellen als dem Beginn von Systemen ausgegeben werden. Das wird mit der Eigenschaft break-visibility von BarNumber vorgenommen. Sie braucht drei Werte, die auf #t (wahr) oder #f (falsch) gestellt werden können, womit angegeben wird, ob die Taktnummer an der entsprechenden Stelle sichtbar ist. Die Reihenfolge der Werte ist: Ende der Zeile, Mitte der Zeile und Beginn der Zeile. Im folgenden Beispiel werden die Taktlinien überall ausgegeben:

\override Score.BarNumber.break-visibility = ##(#t #t #t)
\set Score.currentBarNumber = #11
% Permit first bar number to be printed
\bar ""
c1 | c | c | c
\break
c1 | c | c | c

[image of music]

Setzen der Taktnummer für den ersten Takt

Standardmäßig wird die erste Taktzahl einer Partitur nicht gesetzt, wenn sie weniger oder gleich ’1’ ist. Indem man barNumberVisibility auf all-bar-numbers-visible setzt, kann eine beliebige Taktzahl für den ersten und die folgenden Takte gesetzt werden. Eine leere Taktlinie muss jedoch vor der ersten Note eingefügt werden, damit das funktioniert.

\layout {
  indent = 0
  ragged-right = ##t
}

\relative c' {
  \set Score.barNumberVisibility = #all-bar-numbers-visible
  c1 | d | e | f \break
  g1 | e | d | c
}

[image of music]

Setzen der Taktnummern in regelmäßigen Intervallen

Taktnummern können in regelmäßigen Intervallen gesetzt werden, indem man die Eigenschaft barNumberVisibility definiert. In diesem Beispiel werden die Taktnummern jeden zweiten Takt gesetzt, außer am Ende einer Zeile.

\relative c' {
  \override Score.BarNumber.break-visibility = #end-of-line-invisible
  \set Score.currentBarNumber = #11
  % Print a bar number every second measure
  \set Score.barNumberVisibility = #(every-nth-bar-number-visible 2)
  c1 | c | c | c | c
  \break
  c1 | c | c | c | c
}

[image of music]

Alternative Taktnummerierung

Zwei alternative Methoden können eingestellt werden, die die Taktnummerierung beeinflussen, insbesondere bei Wiederholungen.

\relative c'{
  \set Score.alternativeNumberingStyle = #'numbers
  \repeat volta 3 { c4 d e f | }
    \alternative {
      { c4 d e f | c2 d \break }
      { f4 g a b | f4 g a b | f2 a | \break }
      { c4 d e f | c2 d }
    }
  c1 \break
  \set Score.alternativeNumberingStyle = #'numbers-with-letters
  \repeat volta 3 { c,4 d e f | }
    \alternative {
      { c4 d e f | c2 d \break }
      { f4 g a b | f4 g a b | f2 a | \break }
      { c4 d e f | c2 d }
    }
  c1
}

[image of music]

Setzen von Taktnummern in Kästen oder Kreisen

Taktnummern können auch in Boxen oder Kreisen gesetzt werden.

\relative c' {
  % Prevent bar numbers at the end of a line and permit them elsewhere
  \override Score.BarNumber.break-visibility = #end-of-line-invisible
  \set Score.barNumberVisibility = #(every-nth-bar-number-visible 4)

  % Increase the size of the bar number by 2
  \override Score.BarNumber.font-size = #2

  % Draw a box round the following bar number(s)
  \override Score.BarNumber.stencil
    = #(make-stencil-boxer 0.1 0.25 ly:text-interface::print)
  \repeat unfold 5 { c1 }

  % Draw a circle round the following bar number(s)
  \override Score.BarNumber.stencil
    = #(make-stencil-circler 0.1 0.25 ly:text-interface::print)
  \repeat unfold 4 { c1 } \bar "|."
}

[image of music]

Taktnummern ausrichten

Taktnummern sind standardmäßig links an ihrem Ursprungsobjekt ausgerichtet. Das ist normalerweise die linke Ecke einer Linie oder, wenn die Nummern innerhalb einer Zeile gesetzt werden, auf der linken Seite eines Taktstrichs. Die Nummern können auch direkt über dem Taktstrich positioniert werden oder rechts vom Taktstrich gesetzt werden.

\relative c' {
  \set Score.currentBarNumber = #111
  \override Score.BarNumber.break-visibility = #all-visible
  % Increase the size of the bar number by 2
  \override Score.BarNumber.font-size = #2
  % Print a bar number every second measure
  \set Score.barNumberVisibility = #(every-nth-bar-number-visible 2)
  c1 | c1
  % Center-align bar numbers
  \override Score.BarNumber.self-alignment-X = #CENTER
  c1 | c1
  % Left-align bar numbers
  \override Score.BarNumber.self-alignment-X = #LEFT
  c1 | c1
}

[image of music]

Entfernung von Taktnummern in einer Partitur

Taktnummern können vollkommen aus den Noten entfernt werden, indem man den Bar_number_engraver aus dem Score-Kontext entfernt.

\layout {
  \context {
    \Score
    \omit BarNumber
    % or:
    %\remove "Bar_number_engraver"
  }
}

\relative c'' {
  c4 c c c \break
  c4 c c c
}

[image of music]

Siehe auch

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: BarNumber, Bar_number_engraver.

Bekannte Probleme und Warnungen

Taktnummern können mit der oberen Ecke der Klammer zu Beginn des Systems zusammenstoßen. Um das zu verhindert, kann die padding-Eigenschaft von BarNumber verwendet werden, um die Zahl zu verschieben. Für mehr Information siehe StaffGroup und BarNumber.


Takt- und Taktzahlüberprüfung

Die Taktüberprüfung hilft, Fehler in den Notendauern zu entdecken. Eine Taktüberprüfung wird mit dem Taktstrichsymbol „|“ (Taste AltGr+<) eingegeben. Immer, wenn LilyPond bei der Ausgabe des Notendrucks auf dieses Zeichen stößt, sollte hier in den Noten auch ein Taktstrich erscheinen. Wenn das nicht der Fall ist, wird eine Warnung ausgegeben. Im nächsten Beispiel resultiert die zweite Taktüberprüfung in einer Fehlermeldung.

\time 3/4 c2 e4 | g2 |

Taktüberprüfungen können auch in Gesangstexten verwendet werden:

\lyricmode {
  \time 2/4
  Twin -- kle | Twin -- kle
}

Besonders in mehrstimmiger komplizierter Musik können falschen Notenwerte die ganze Partitur durcheinander bringen. Es lohnt sich also, die Fehlersuche damit zu beginnen, nicht bestandene Taktüberprüfungen zu kontrollieren.

Wenn aufeinander folgende Taktüberprüfungen mit dem gleichen Abstand Fehler produzieren, wird eventuell nur die erste Warnung ausgegeben. Damit wird die Warnung auf den Ursprung de Fehlers fokussiert.

Es ist auch möglich, die Bedeutung des Symbols | (Pipe) umzudefinieren, so dass hiermit eine andere Aktion als eine Taktüberprüfung erreicht wird. Das geschieht, indem man der Pipe ("|" einen musikalischen Ausdruck zuweist. Im nächsten Beispiel wird | dazu verwendet, eine doppelte Taktlinie auszugeben, woimmer man das Zeichen auch setzt. Gleichzeitig hört das Zeichen auf, als Taktüberprüfung zu funktionieren.

"|" = \bar "||"
{
  c'2 c' |
  c'2 c'
  c'2 | c'
  c'2 c'
}

[image of music]

Wenn man größere Musikstücke kopiert, kann es hilfreich sein, wenn LilyPond überprüft, ob die Taktnummer, in der Sie gerade kopieren, mit der des Originales übereinstimmt. Das kann mit dem Befehl \barNumberCheck folgenderweise überprüft werden:

\barNumberCheck #123

Eine Warnung wird ausgegeben, wenn der interne Zähler currentBarNumber von LilyPond nicht mit dem Wert 123 übereinstimmt.

Siehe auch

Schnipsel: Rhythms.


Übungszeichen

Übungszeichen können mit dem \mark-Befehl ausgegeben werden:

c1 \mark \default
c1 \mark \default
c1 \mark #8
c1 \mark \default
c1 \mark \default

[image of music]

Das Zeichen wird automatisch um einen Wert heraufgesetzt, wenn man \mark \default benutzt, aber man kann auch eine Ganzzahl als Argument einsetzen, wenn man das Zeichen manuell setzen will. Der Wert, der eingesetzt werden soll, wird in der Eigenschaft rehearsalMark gespeichert.

\relative c'' {
  c1 \mark \default
  c1 \mark \default
  c1 \mark #8
  c1 \mark \default
  c1 \mark \default
}

[image of music]

Der Buchstabe „I“ wird ausgelassen, was den allgemeinen Notensatzregeln entspricht. Wenn Sie dennoch den Buchstaben „I“ benutzen, wollen, müssen Sie einen der folgenden Stile benutzen, je nachdem, was für einen Übungszeichenstil Sie wollen (Buchstaben, Buchstaben in einem Kasten, Buchstaben in einem Kreis).

\set Score.rehearsalMarkFormatter = #format-mark-alphabet
\set Score.rehearsalMarkFormatter = #format-mark-box-alphabet
\set Score.rehearsalMarkFormatter = #format-mark-circle-alphabet
\relative c'' {
  \set Score.rehearsalMarkFormatter = #format-mark-box-alphabet
  c1 \mark \default
  c1 \mark \default
  c1 \mark #8
  c1 \mark \default
  c1 \mark \default
}

[image of music]

Der Stil der Übungszeichen wird von der Eigenschaft rehearsalMarkFormatter definiert. Das ist eine Funktion, die das aktuelle Zeichen und den aktuellen Kontext als Argument annimmt. Sie gibt dann ein Textbeschriftungsobjekt aus. Im folgenden Beispiel ist rehearsalMarkFormatter so definiert, dass eine Zahl ausgegeben wird. Dann wird ein Übungszeichen in einem Kasten produziert.

\relative c'' {
  \set Score.rehearsalMarkFormatter = #format-mark-numbers
  c1 \mark \default
  c1 \mark \default
  \set Score.rehearsalMarkFormatter = #format-mark-box-numbers
  c1 \mark \default
  \set Score.rehearsalMarkFormatter = #format-mark-circle-numbers
  c1 \mark \default
  \set Score.rehearsalMarkFormatter = #format-mark-circle-letters
  c1
}

[image of music]

Die Datei ‘scm/translation-functions.scm’ beinhaltet die Definitionen für format-mark-numbers (erstelle-Zeichen-Nummern), format-mark-box-numbers (erstelle-Zeichen-Kasten-Nummern), format-mark-letters (erstelle-Zeichen-Buchstaben) und format-mark-box-letters (erstelle-Zeichen-Kasten-Buchstaben). Sie können als Anleitung für eigene Formatierungsfunktionen dienen.

Die Funktionen format-mark-barnumbers, format-mark-box-barnumbersund format-mark-circle-barnumbers könenn eingesetzt werden, um Taktnummern anstelle der fortlaufenden Zahlen bzw. Buchstaben zu erhalten.

Andere Übungszeichenstile können auch manuell gesetzt werden:

\mark "A1"

Score.rehearsalMarkFormatter hat keine Auswirkungen auf solcherart definierte Zeichen. Man kann aber auch mit \markup Textbeschriftungsobjekte zu dem selbstdefinierten Zeichen hinzufügen:

\mark \markup{ \box A1 }

Musikbuchstaben (wie etwa das Segno-Zeichen) können mit dem Befehl \musicglyph als ein \mark-Zeichen definierte werden:

\relative c' {
  c1 \mark \markup { \musicglyph "scripts.segno" }
  c1 \mark \markup { \musicglyph "scripts.coda" }
  c1 \mark \markup { \musicglyph "scripts.ufermata" }
  c1
}

[image of music]

Siehe Die Emmentaler-Schriftart, wo alle Symbole gezeigt sind, die mit dem Befehl \musicglyph ausgegeben werden können.

Übliche Veränderungen der Positionierung von Übungszeichen finden sich in Text formatieren. Zu noch präzieserer Kontrolle siehe break-alignable-interface in Objekte ausrichten.

Die Datei ‘scm/translation-functions.scm’ enthält die Definitionen von format-mark-numbers und format-mark-letters. Sie können als Anregung für andere Formatierungsfunktionen genommen werden.

Siehe auch

Notationsreferenz: Die Emmentaler-Schriftart, Text formatieren, Objekte ausrichten.

Installierte Dateien: ‘scm/translation-functions.scm’.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: MarkEvent, Mark_engraver, RehearsalMark.


1.2.6 Besondere rhythmische Fragen


Verzierungen

Verzierungen, mit dem Befehl \grace notiert, sind ausgeschriebene Ornamente. Sie werden in einer kleineren Schriftgröße gesetzt und nehmen keine logische Zeit im Takt ein.

\relative {
  c''4 \grace b16 a4(
  \grace { b16 c16 } a2)
}

[image of music]

Es gibt drei Arten von Verzierungen: den Vorschlag (engl. acciaccatura), eine angebundene Verzierungsnote mit einem Schrägstrich durch den Hals, und den Vorhalt (engl. appoggiatura), welcher den Wert der Hauptnote um seinen eigenen Wert verkürzt und ohne Schrägstrich notiert wird. Man kann einen Vorschlag auch mit Schrägstrich durch den Hals, aber ohne Legatobogen notieren. Diese Verzierung wird mit dem Befehl \slashedGrace notiert und wird zwischen Noten notiert, die selber einen Legatobogen haben.

\relative {
  \acciaccatura d''8 c4
  \appoggiatura e8 d4
  \acciaccatura { g16 f } e2
  \slashedGrace a,8 g4
  \slashedGrace b16 a4(
  \slashedGrace b8 a2)
}

[image of music]

Die Position von Verzierungen ist zwischen Notensystemen synchronisiert. Im nächsten Beispiel stehen im einen System zwei 16-Noten für jede 8-Note des zweiten Systems:

<< \new Staff { e2 \grace { c16 d e f } e2 }
   \new Staff { c2 \grace { g8 b } c2 } >>

[image of music]

Wenn Sie eine Note mit einer Verzierung abschließen wollen, müssen Sie den \afterGrace-Befehl benutzen. Er benötigt zwei Argumente: die Hauptnote und die Verzierung, die nach der Hauptnote folgen soll:

\relative { c''1 \afterGrace d1 { c16[ d] } c1 }

[image of music]

Damit wird die Verzierung mit einem Abstand von der Hauptnote gesetzt, der 3/4 der Dauer der Hauptnote entspricht. Dieser Standard kann durch Definition von afterGraceFraction verändert werden. Das nächste Beispiel zeigt, wie sich der Abstand verändert, wenn der Wert 3/4, 15/16 und 1/2 der Hauptnote beträgt.

<<
  \new Staff \relative {
    c''1 \afterGrace d1 { c16[ d] } c1
  }
  \new Staff \relative {
    #(define afterGraceFraction (cons 15 16))
    c''1 \afterGrace d1 { c16[ d] } c1
  }
  \new Staff \relative {
    #(define afterGraceFraction (cons 1 2))
    c''1 \afterGrace d1 { c16[ d] } c1
  }
>>

[image of music]

Der Abstand zwischen der Hauptnote und der Verzierung kann auch mit unsichtbaren Noten beeinflusst werden. Im nächsten Beispiel wird die Verzierung mit einem Abstand von 7/8 zur Hauptnote gesetzt.

\new Voice {
  << { d1^\trill_( }
     { s2 s4. \grace { c16 d } } >>
  c1)
}

[image of music]

Ein \grace-Notenabschnitt wird nach besonderen Satzregeln gesetzt, um z. B. kleinere Noten zu benutzen und die Richtung der Hälse einzustellen. Veränderungen am Layout müssen also innerhalb des Verzierungsausdrucks gesetzt werden, damit sie auch eine Auswirkung haben. Die Veränderungen müssen auch innerhalb des Verzierungsausdrucks rückgängig gemacht werden. In diesem Fall wird die Richtung der Hälse geändert und dann wieder der Standard eingestellt:

\new Voice \relative {
  \acciaccatura {
    \stemDown
    f''16->
    \stemNeutral
  }
  g4 e c2
}

[image of music]

Ausgewählte Schnipsel

Using grace note slashes with normal heads

The slash through the stem found in acciaccaturas can be applied in other situations.

\relative c'' {
  \override Flag.stroke-style = #"grace"
  c8( d2) e8( f4)
}

[image of music]

Veränderung des Layouts von Verzierungen innerhalb der Noten

Das Layout von Verzierungsausdrücken kann in der Musik verändert werden mit den Funktionen add-grace-property und remove-grace-property. Das folgende Beispiel definiert die Richtung von Hälsen (Stem) für diese Verzierung, sodass die Hälse nicht immer nach unten zeigen, und ändert den Standardnotenkopf in ein Kreuz.

\relative c'' {
  \new Staff {
    $(remove-grace-property 'Voice 'Stem 'direction)
    $(add-grace-property 'Voice 'NoteHead 'style 'cross)
    \new Voice {
       \acciaccatura { f16 } g4
       \grace { d16 e } f4
       \appoggiatura { f,32 g a } e2
    }
  }
}

[image of music]

Globale Umdefinition von Verzierungsnoten

Die globalen Standardeinstellungen für Verzierungsnoten werden in den VariablenstartGraceMusic, stopGraceMusic, startAcciaccaturaMusic, stopAcciaccaturaMusic, startAppoggiaturaMusic und stopAppoggiaturaMusic gespeichert, die in der Datei ‘ly/grace-init.ly’ definiert sind. Wenn man sie umdefiniert, können andere Effekte erreicht werden.

startAcciaccaturaMusic = {
  <>(
  \override Flag.stroke-style = #"grace"
  \slurDashed
}

stopAcciaccaturaMusic = {
  \revert Flag.stroke-style
  \slurSolid
  <>)
}

\relative c'' {
  \acciaccatura d8 c1
}

[image of music]

Positionierung von Verzierungen mit verschiebbarem Platz

Wenn man die Eigenschaft 'strict-grace-spacing aktiviert, werden die Verzierungsnoten "fließend" gemacht, d.h. sie sind von den normalen Noten los gekoppelt: Zuerst werden die normalen Noten platziert, dann erst die Verzierungen links von der Hauptnote gesetzt.

\relative c'' {
  <<
    \override Score.SpacingSpanner.strict-grace-spacing = ##t
    \new Staff \new Voice {
      \afterGrace c4 { c16[ c8 c16] }
      c8[ \grace { b16 d } c8]
      c4 r
    }
    \new Staff {
      c16 c c c c c c c c4 r
    }
  >>
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: grace notes, acciaccatura, appoggiatura.

Notationsreferenz: Tondauern skalieren, Manuelle Balken.

Installierte Dateien: ‘ly/grace-init.ly’.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: GraceMusic, Grace_beam_engraver, Grace_engraver, Grace_spacing_engraver.

Bekannte Probleme und Warnungen

Ein Vorschlag (acciaccatura) mit mehreren Noten und Balken wird ohne den Schrägstrich gesetzt und sieht einem Vorhalt (appoggiatura) sehr ähnlich.

Die Synchronisation von Verzierungen kann auch zu Überraschungen führen. Auch andere Symbole der Systeme, wie Vorzeichen, Taktlinien usw., werden synchronisiert. Vorsicht ist geboten, wenn nur in bestimmten Systemen Verzierungen vorkommen:

<<
  \new Staff \relative { e''4 \section \grace c16 d2. }
  \new Staff \relative { c''4 \section d2. }
>>

[image of music]

Dem kann abgeholfen werden, indem unsichtbare Verzierungsnoten der selben Länge in die anderen Systeme gesetzt werden. Im obigen Beispiel müsste also

<<
  \new Staff { e4 \section \grace c16 d2. }
  \new Staff { c4 \section \grace s16 d2. }
>>

[image of music]

gesetzt werden.

Der Einsatz von Verzierungsnoten innerhalb von Stimmen-Kontexten kann den Notensatz der Stimme verwirren. Dieses Problem kann umgangen werden, indem man eine Note oder Pause zwischen dem Voice-Befehl und der Verzierungsnote setzt.

accMusic = {
  \acciaccatura { f8 } e8 r8 \acciaccatura { f8 } e8 r4
}

\new Staff {
  <<
    \new Voice {
      \relative c'' {
        r8 r8 \voiceOne \accMusic \oneVoice r8 |
        r8 \voiceOne r8 \accMusic \oneVoice r8 |
      }
    }
    \new Voice {
      \relative c' {
        s8 s8 \voiceTwo \accMusic \oneVoice s8 |
        s8 \voiceTwo r8 \accMusic \oneVoice s8 |
      }
    }
  >>
}

[image of music]

Verzierungsabschnitte sollten nur innerhalb von sequentiellen musikalischen Ausdrücken benützt werden. Wenn sie ineinandergeschachtelt werden, kann es zu Fehlermeldungen oder Abstürzen kommen.

Jede Verzierungsnote in der MIDI-Ausgabe hat ein Viertel der Dauer ihrer wirklichen Dauer. Wenn die addierte Dauer der Verzierungsnoten länger als die Dauer der vorhergehenden Note dauert, wird der Fehler „Going back in MIDI time“ ausgegeben. Man muss die Verzierungsnoten entweder kürzer machen, etwa:

\acciaccatura { c'8[ d' e' f' g'] }

wird zu:

\acciaccatura { c'16[ d' e' f' g'] }

oder die Dauern explizit ändern:

\acciaccatura { \scaleDurations 1/2 { c'8[ d' e' f' g'] } }

Siehe Tondauern skalieren.


An Kadenzen ausrichten

In Orchesterpartituren stellen Kadenzen ein besonderes Problem dar: Wenn in der Partitur ein Instrument eine Kadenz spielt, die notiert wird, müssen die anderen Stimmen genau die entsprechende Anzahl Noten überspringen, damit sie nicht zu früh oder zu spät einsetzen.

Eine Lösung ist es, die Funktionen mmrest-of-length oder skip-of-length zu benutzen. Diese Scheme-Funktionen brauchen einen definierten Notenabschnitt (eine Variable) als Argument und produzieren entweder Ganztaktpausen oder leere Takte, die genauso lang sind wie der Notenabschnitt.

MyCadenza = \relative {
  c'4 d8 e f g g4
  f2 g4 g
}

\new GrandStaff <<
  \new Staff {
    \MyCadenza c'1
    \MyCadenza c'1
  }
  \new Staff {
    #(mmrest-of-length MyCadenza)
    c'1
    #(skip-of-length MyCadenza)
    c'1
  }
>>

[image of music]

Siehe auch

Glossar: cadenza.

Schnipsel: Rhythms.


Verwaltung der Zeiteinheiten

Die Zeit in einer Partitur wird vom Timing_translator verwaltet, der sich in den Standardeinstellungen im Score-Kontext befindet. Eine Parallelbezeichnung, Timing, wird dem Kontext hinzugefügt, in dem sich Timing_translator befindet. Um sicherzugehen, dass Timing erhältlich ist, muss man eventuell den enthaltenden Kontext manuell erstellen (also etwa einen Voice- oder Staff-Kontext.

Die folgenden Eigenschaften von Timing werden eingesetzt, um die Zeit in Partituren zu verwalten.

currentBarNumber (aktuelle Taktnummer)

Die gerade aktuelle Taktzahl. Für ein Beispiel, das die Benutzung dieser Eigenschaft zeigt, siehe Taktzahlen.

measureLength (Taktlänge)

Die Länge der Takte mit der aktuellen Taktart. In einem 4/4-Takt ist sie 1, in einem 6/8-Takt 3/4. Dieser Wert bestimmt, wann eine Taktlinie gezogen wird und wie automatische Balken erstellt werden sollen.

measurePosition (Taktposition)

Der Schlag im Takt zum aktuellen Moment. Dieser Wert wird zurückgesetzt, indem measureLength (die Taktlänge) abgezogen wird, wenn der Wert von measureLength erreicht oder überschritten wird. Wenn das passiert, wird der Zähler currentBarNumber (aktuelle Taktnummer) erhöht.

timing (Zeitberechnung)

Wenn auf wahr gesetzt, werden die oben genannten Variablen zu jedem Zeitpunkt aktualisiert. Wenn auf falsch gesetzt, bleibt der Engraver unendlich lange im aktuellen Takt.

Zeitverwaltung kann geändert werden, indem man diese Variablen direkt beeinflusst. Im nächsten Beispiel wird die normale Taktart mit 4/4 angegeben, aber measureLength wird auf 5/4 gesetzt. An der Stelle 4/8 des dritten Taktes wird die Taktposition (measurePosition) um 1/8 auf 5/8 erhöht, so dass der Takt im Ergebnis 1/8 kürzer ist. Die nächste Taktlinie wird dann auch bei 9/8 gezogen und nicht bei 5/4.

\set Score.measureLength = #(ly:make-moment 5/4)
c1 c4
c1 c4
c4 c4
\set Score.measurePosition = #(ly:make-moment 5/8)
b4 b4 b8
c4 c1

[image of music]

Wie das Beispiel zeigt, erstellt ly:make-moment n m die Dauer Zähler/Nenner einer ganzen Note. Zum Beispiel heißt ly:make-moment 1 8 die Dauer einer Achtelnote, und ly:make-moment 7 16 die Dauer von sieben Sechszehntelnoten.

Siehe auch

Notationsreferenz: Taktzahlen, Musik ohne Metrum.

Schnipsel: Rhythms.

Referenz der Interna: Timing_translator, Score


1.3 Ausdrucksbezeichnungen

[image of music]

Dieser Abschnitt zeigt verschiedene Ausdrucksbezeichnungen, die zur Partitur hinzugefügt werden können.


1.3.1 Ausdrucksbezeichnungen an Noten angehängt

Dieser Abschnitt erklärt, wie man Ausdrucksbezeichnungen erstellt, die an Noten gebunden sind: Artikulationszeichen, Ornamente und Dynamikzeichen. Es werden auch Methoden gezeigt, eigene Ausdrucksbezeichnungen zu erstellen.


Artikulationszeichen und Verzierungen

Eine Vielfalt an Symbolen kann über und unter den Noten erscheinen, um zu markieren, auf welche Art die Note ausgeführt werden soll. Hierzu wird folgende Syntax benutzt:

Note\Bezeichnung

Die möglichen Werte für Bezeichnung sind aufgelistet in Liste der Artikulationszeichen. Ein Beispiel:

\relative {
  c''4\staccato c\mordent b2\turn
  c1\fermata
}

[image of music]

Einige dieser Artikulationszeichen haben eine Abkürzung, damit es einfacher ist, sie zu schreiben. Die Abkürzung wird an die Notenbezeichnung gehängt, wobei ihre Syntax aus einem Minuszeichen - besteht, gefolgt von dem Symbol, das dem Artikulationszeichen zugeordnet ist. Es gibt diese Abkürzungen für marcato, stopped (gedämpft), tenuto, staccatissimo, accent, staccato, und portato. Die ihnen entsprechenden Symbole werden also folgendermaßen notiert:

\relative {
  c''4-^ c-+ c-- c-!
  c4-> c-. c2-_
}

[image of music]

Die Regeln für die standardmäßige Platzierung von Artikulationszeichen werden in der Datei ‘scm/script.scm’ definiert. Artikulationszeichen und Ornamente können manuell über oder unter dem System gesetzt werden, siehe Richtung und Platzierung.

Artikulationszeichen sind Script-Objekte. Ihre Eigenschaften werden ausführlich in Script beschrieben.

Artikulationen können neben Noten auch an Pausen und Mehrtaktpausen gehängt werden. Beim Anhängen an eine Mehrtaktpause wird ein MultiMeasureRestScript-Objekt erstellt.

\override Script.color = #red
\override MultiMeasureRestScript.color = #blue
a'2\fermata r\fermata
R1\fermata

[image of music]

Zusätzlich zu den Artikulationszeichen können auch Text und Beschriftung an Noten angehängt werden. Siehe auch Textarten.

Zu weiterer Information über die Reihenfolge von Scripten und TextScripten, die an Noten angehängt werden, siehe Positionierung von Objekten.

Ausgewählte Schnipsel

Die Standardwerte der Abkürzungen von Artikulationen verändern

Die Abkürzungen sind in der Datei ‘ly/script-init.ly’ definiert, wo den Variablen dashHat, dashPlus, dashDash, dashBar, dashLarger, dashDot und dashUnderscore Standardwerte zugewiesen werden. Diese Standardwerte können verändert werden. Um zum Beispiel die Abkürzung -+ (dashPlus) mit dem Triller anstatt mit dem +-Symbol zu assoziieren, muss der Wert trill der Variable dashPlus zugewiesen werden:

\relative c'' { c1-+ }

dashPlus = \trill

\relative c'' { c1-+ }

[image of music]

Die vertikale Anordnung von Beschriftungen kontrollieren

Die vertikale Anordnung von Beschriftungen wird mit der 'script-priority-Eigenschaft kontrolliert. Um so kleiner die Zahl, umso näher wird die Beschriftung in Bezug auf die Note gesetzt. In diesem Beispiel hat das TextScript-Objekt (das Kreuz) zuerst die niedrigste Priorität, wird also auch am niedrigsten in dem ersten Beispiel gesetzt. Im zweiten Fall hat der Praller (das Script) die niedrigste Priorität, darum wird er am nächsten zum System gesetzt. Wenn zwei Objekte die gleiche Priorität haben, wird ihre Reihenfolge anhand ihres Auftretens in der Quelldatei entschieden.

\relative c''' {
  \once \override TextScript.script-priority = #-100
  a2^\prall^\markup { \sharp }

  \once \override Script.script-priority = #-100
  a2^\prall^\markup { \sharp }
}

[image of music]

Einen Doppelschlag mit Vorhalt erstellen

Einen Doppelschlag mit Vorhalt zu erstellen, wobei die untere Note das Vorzeichen benutzt, erfordert einige Einstellungsänderungen. Die outside-staff-priority-Eigenschaft muss auf falsch (#f) gesetzt werden, weil sie sonst über die Eigenschaft avoid-slur property dominieren würde. Der Wert von halign wird benutzt, um den Doppelschlag horizontal zu positionieren.

\relative c'' {
  \after 2*2/3 \turn c2( d4) r |
  \after 4 \turn c4.( d8)
  \after 4
  {
    \once \set suggestAccidentals = ##t
    \once \override AccidentalSuggestion.outside-staff-priority = ##f
    \once \override AccidentalSuggestion.avoid-slur = #'inside
    \once \override AccidentalSuggestion.font-size = -3
    \once \override AccidentalSuggestion.script-priority = -1
    \once \hideNotes
    cis8\turn \noBeam
  }
  d4.( e8)
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: tenuto, accent, staccato, portato.

Handbuch zum Lernen: Positionierung von Objekten.

Notationsreferenz: Textarten, Richtung und Platzierung, Liste der Artikulationszeichen, Triller.

Installierte Dateien: ‘scm/script.scm’.

Schnipsel: Expressive marks.

Referenz der Interna: Script, TextScript.


Dynamik

Absolute Dynamikbezeichnung wird mit Befehlen nach den Noten angezeigt, etwa c4\ff. Die vordefinierten Befehle lauten: \ppppp, \pppp, \ppp, \pp, \p, \mp, \mf, \f, \ff, \fff, \ffff, fffff, \fp, \sf, \sff, \sp, \spp, \sfz, and \rfz. Die Dynamikzeichen können manuell unter- oder oberhalb des Systems platziert werden, siehe Richtung und Platzierung.

\relative c'' {
  c2\ppp c\mp
  c2\rfz c^\mf
  c2_\spp c^\ff
}

[image of music]

Eine Crescendo-Klammer wird mit dem Befehl \< begonnen und mit \!, einem absoluten Dynamikbefehl oder einer weiteren Crescendo- oder Decrescendo-Klammer beendet. Ein Decrescendo beginnt mit \> und wird auch beendet mit \!, einem absoluten Dynamikbefehl oder einem weiteren Crescendo oder Decrescendo. \cr und \decr können anstelle von \< und \> benutzt werden. Die Befehle ergeben standardmäßig Crescendo-Klammern.

\relative c'' {
  c2\< c\!
  d2\< d\f
  e2\< e\>
  f2\> f\!
  e2\> e\mp
  d2\> d\>
  c1\!
}

[image of music]

Eine Crescendo-Klammer, die mit \! beendet wird, endet an der rechten Seite der Note, welcher \! zugeordnet ist. In dem Fall, dass es durch den Beginn eines anderen crescendo- oder decrescendo-Zeichens beendet wird, endet es in der Mitte der Note, welche das nächste \< oder \> angehängt hat. Die nächste Klammer beginnt dann am rechten Rand der selben Note anstatt dem normalerweise linken Rand, wenn die vorherige Klammer mit \! beendet worden wäre.

\relative {
  c''1\< | c4 a c\< a | c4 a c\! a\< | c4 a c a\!
}

[image of music]

Leere Pausenzeichen werden benötigt, um mehrere Zeichen für eine Note zu notieren. Das ist insbesondere nützlich, wenn man crescendo und decrescendo zu der selben Note hinzufügen will:

\relative {
  c''4\< c\! d\> e\!
  << f1 { s4 s4\< s4\> s4\! } >>
}

[image of music]

Der \espressivo-Befehl kann eingesetzt werden, um crescendo und decrescendo für die selbe Note anzuzeigen. Dieser Befehl ist jedoch als Artikulation, nicht als Dynamikzeichen implementiert.

\relative {
  c''2 b4 a
  g1\espressivo
}

[image of music]

Mit Text gesetzte Crescendo-Bezeichnungen beginnen mit \cresc. Mit Text gesetzte Decrescendo-Bezeichnungen beginnen mit \decresc oder \dim. Fortsetzungslinien werden gesetzt, wenn sie benötigt werden.

\relative {
  g'8\cresc a b c b c d e\mf |
  f8\decresc e d c e\> d c b |
  a1\dim ~ |
  a2. r4\! |
}

[image of music]

Als Text gesetzte Dynamik-Bezeichnungen können auch die Crescendo-Klammern ersetzen:

\relative c'' {
  \crescTextCresc
  c4\< d e f\! |
  \dimTextDecresc
  g4\> e d c\! |
  \dimTextDecr
  e4\> d c b\! |
  \dimTextDim
  d4\> c b a\! |
  \crescHairpin
  \dimHairpin
  c4\< d\! e\> d\! |
}

[image of music]

Um neue absolute Dynamikzeichen oder Text, der mit ihnen angeordnet wird, zu erstellen, siehe Neue Lautstärkezeichen.

Vertikale Position der Zeichen wird von der Funktion DynamicLineSpanner verwaltet.

Es gibt einen besonderen Dynamics-Kontext, um Crescendi und Decrescendi auf einer eigenen Zeile zu notieren. Mit leeren Pausen (s) werden die Dauern gesetzt. (Auch Noten in einem Dynamics-Kontext nehmen eine Dauer ein, werden aber nicht gesetzt.) Der Dynamics-Kontext ist sehr nützlich, um andere Elemente wie Textbeschriftung, Text-Strecker und Klavierpedalbezeichnungen aufzunehmen.

<<
  \new Staff \relative {
    c'2 d4 e |
    c4 e e,2 |
    g'4 a g a |
    c1 |
  }
  \new Dynamics {
    s1\< |
    s1\f |
    s2\dim s2-"rit." |
    s1\p |
  }
>>

[image of music]

Vordefinierte Befehle

\dynamicUp, \dynamicDown, \dynamicNeutral, \crescTextCresc, \dimTextDim, \dimTextDecr, \dimTextDecresc, \crescHairpin, \dimHairpin.

Ausgewählte Schnipsel

Das Verhalten von Crescendo-Klammern an Taktlinien beeinflussen

Wenn die Note, an welcher eine Crescendo-Klammer endet, die erste Note eines Taktes ist, wird die Klammer an der vorhergehenden Taktlinie beendet. Dieses Verhalten kann auch mit der Eigenschaft 'to-barline geändert werden:

\relative c'' {
  e4\< e2.
  e1\!
  \override Hairpin.to-barline = ##f
  e4\< e2.
  e1\!
}

[image of music]

Die Mindestlänge von Crescendo-Klammern bestimmen

Wenn Crescendo-Klammern zu kurz sind, können sie verlängert werden, indem die minimum-length-Eigenschaft des Hairpin-Objektes verändert wird.

<<
  {
    \after 4 \< \after 2 \> \after 2. \! f'1
    \override Hairpin.minimum-length = #8
    \after 4 \< \after 2 \> \after 2. \! f'1
  }
  {
    \repeat unfold 8 c'4
  }
>>

[image of music]

Crescendo Klammern al niente schreiben

Crescendo-Klammern können mit einem kleinen Kreis vor der Spitze notiert werden (al niente = bis zum Nichts), indem die circled-tip-Eigenschaft des Hairpin-Objekts auf #t gesetzt wird.

\relative c'' {
  \override Hairpin.circled-tip = ##t
  c2\< c\!
  c4\> c\< c2\!
}

[image of music]

Vertikale Ausrichtung von Dynamik und Textbeschriftung beeinflussen

Indem man die 'Y-extent-Eigenschaft auf einen passenden Wert setzt, können alle DynamicLineSpanner-Objekte (Crescendo-Klammern und Dynamik-Texte) (hairpins and dynamic texts) unabhängig von ihrer wirklichen Ausdehnung an einem gemeinsamen Referenzpunkt ausgerichtet werden. Auf diese Weise ist jedes Element vertikal ausgerichtet und der Notensatz sieht ansprechender aus.

Die gleiche Idee wird benutzt, um Textbeschriftungen an ihrer Grundlinie auszurichten.

music = \relative c' {
  a'2\p b\f
  e4\p f\f\> g, b\p
  c2^\markup { \huge gorgeous } c^\markup { \huge fantastic }
}

{
  \music
  \break
  \override DynamicLineSpanner.staff-padding = #3
  \textLengthOn
  \override TextScript.staff-padding = #1
  \music
}

[image of music]

Crescendo-Linien von Dynamik-Texten unterdrücken

Dynamik-Texte (wie cresc. und dim.) werden mit einer gestrichelten Linie gesetzt, die ihre Dauer anzeigt. Diese Linie kann auf folgende Weise unterdrückt werden:

\relative c'' {
  \override DynamicTextSpanner.style = #'none
  \crescTextCresc
  c1\< | d | b | c\!
}

[image of music]

Text und Strecker-Stile für Dynamik-Texte ändern

Der Text, der für Crescendo und Decrescendo gesetzt wird, kann geändert werden, indem man die Eigenschaften crescendoText und decrescendoText verändert. Der Stil des Streckers kann auch geändert werden, indem die 'style-Eigenschaft des DynamicTextSpanner beeinflusst wird. Der Standardwert ist 'hairpin, andere Möglichkeiten sind 'line, 'dashed-line und 'dotted-line.

\relative c'' {
  \set crescendoText = \markup { \italic { cresc. poco } }
  \set crescendoSpanner = #'text
  \override DynamicTextSpanner.style = #'dotted-line
  a2\< a
  a2 a
  a2 a
  a2 a\mf
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: al niente, crescendo, decrescendo, hairpin. Handbuch zum Lernen: Artikulationszeichen und Lautstärke.

Notationsreferenz: Richtung und Platzierung, Neue Lautstärkezeichen, Was geht in die MIDI-Ausgabe, MIDI-Lautstärke kontrollieren.

Schnipsel: Expressive marks.

Referenz der Interna: DynamicText, Hairpin, DynamicLineSpanner, Dynamics.


Neue Lautstärkezeichen

Die einfachste Art, eigene Dynamikbezeichnungen zu erstellen, ist die Benutzung von \markup-(Textbeschriftungs)-Objekten.

moltoF = \markup { molto \dynamic f }

\relative {
  <d' e>16_\moltoF <d e>
  <d e>2..
}

[image of music]

Mit einer Textbeschriftung können editorische Dynamikzeichen (in runden oder eckigen Klammern) erstellt werden. Die Syntax für den Textbeschriftungsmodus wird erklärt in Text formatieren.

roundF = \markup {
    \center-align \concat { \bold { \italic ( }
           \dynamic f \bold { \italic ) } } }
boxF = \markup { \bracket { \dynamic f } }
\relative {
  c'1_\roundF
  c1_\boxF
}

[image of music]

Einfache, mittig gesetzte Dynamikzeichen können schnell mit der make-dynamic-script-Funktion erstellt werden.

sfzp = #(make-dynamic-script "sfzp")
\relative {
  c'4 c c\sfzp c
}

[image of music]

Allgemein gesagt kann make-dynamic-script jegliches Textbeschriftungsobjekt als Argument haben. Die Schriftart für Dynamikzeichen enthält nur die Buchstaben f,m,p,r,s sowie z; ein Dynamikzeichen, das anderen Text oder Satzzeichen enthalten soll, benötigt Textbeschriftungsbefehle, die die normale Schriftart einschalten, etwa \normal-text. Die Funktion make-dynamic-script sollte anstelle einer normalen Textbeschriftung vor allem deshalb benutzt werden, weil auf diese Weise die vertikale Ausrichtung von den Textbeschriftungen (engl. markup) und den spitzen Klammern an der selben Linie gewährleistet wird.

roundF = \markup { \center-align \concat {
           \normal-text { \bold { \italic ( } }
           \dynamic f
           \normal-text { \bold { \italic ) } } } }
boxF = \markup { \bracket { \dynamic f } }
mfEspress = \markup { \center-align \line {
              \hspace #3.7 mf \normal-text \italic espress. } }
roundFdynamic = #(make-dynamic-script roundF)
boxFdynamic = #(make-dynamic-script boxF)
mfEspressDynamic = #(make-dynamic-script mfEspress)
\relative {
  c'4_\roundFdynamic\< d e f
  g,1~_\boxFdynamic\>
  g1
  g'1~\mfEspressDynamic
  g1
}

[image of music]

Anstelle dessen kann auch die Scheme-Form des Beschriftungs-Modus verwendet werden. Seine Syntax ist erklärt in Beschriftungskonstruktionen in Scheme.

moltoF = #(make-dynamic-script
            (markup #:normal-text "molto"
                    #:dynamic "f"))
\relative {
  <d' e>16 <d e>
  <d e>2..\moltoF
}

[image of music]

Die Auswahl von Schriftarten in Textbeschriftungen ist erklärt in Überblick über die wichtigsten Textbeschriftungsbefehle.

Siehe auch

Notationsreferenz: Text formatieren, Überblick über die wichtigsten Textbeschriftungsbefehle, Was geht in die MIDI-Ausgabe, MIDI-Lautstärke kontrollieren.

Erweitern: Beschriftungskonstruktionen in Scheme.

Schnipsel: Expressive marks.


1.3.2 Ausdrucksbezeichnungen als Bögen

Dieser Abschnitt erklärt, wie man verschiedene gebogene Ausdrucksbezeichnungen erstellt: Legato- und Phrasierungsbögen, Atemzeichen und Glissandos zu unbestimmten Tonhöhen.


Legatobögen

Ein Legatobogen (engl. slur) zeigt an, dass die Noten legato gespielt werden sollen. Er wird mit Klammern hinter den Notenwerten notiert.

Achtung: In polyphoner Musik muss ein Legatobogen in der gleichen Stimme beendet werden, in der er begonnen wurde.

\relative {
  f''4( g a) a8 b(
  a4 g2 f4)
  <c e>2( <b d>2)
}

[image of music]

Legatobögen können manuell ober- oder unterhalb des Notensystems besetzt werden, siehe Richtung und Platzierung.

Gleichzeitige, überlappende Legatobögen sind nicht erlaubt, aber ein Phrasierungsbogen kann einen Legatobogen überlappen. Damit können zwei Bögen gleichzeitig ausgegeben werden. Siehe auch Phrasierungsbögen.

Legatobögen können durchgehend, gepunktet oder gestrichelt dargestellt werden. Standard ist der durchgehende Bogen:

\relative {
  c'4( e g2)
  \slurDashed
  g4( e c2)
  \slurDotted
  c4( e g2)
  \slurSolid
  g4( e c2)
}

[image of music]

Bögen können auch halb gestrichelt (die erste Hälfte gestrichelt, die zweite Hälfte durchgehend) erstellt werden, oder als halb durchgehend (die erste Hälfte durchgehend, die zweite Hälfte gestrichelt:

\relative {
  c'4( e g2)
  \slurHalfDashed
  g4( e c2)
  \slurHalfSolid
  c4( e g2)
  \slurSolid
  g4( e c2)
}

[image of music]

Eigene Muster für die Strichelung können definiert werden:

\relative {
  c'4( e g2)
  \slurDashPattern #0.7 #0.75
  g4( e c2)
  \slurDashPattern #0.5 #2.0
  c4( e g2)
  \slurSolid
  g4( e c2)
}

[image of music]

Vordefinierte Befehle

\slurUp, \slurDown, \slurNeutral, \slurDashed, \slurDotted, \slurHalfDashed, \slurHalfSolid, \slurDashPattern, \slurSolid.

Ausgewählte Schnipsel

Doppelte Bögen für Legato-Akkorde benutzen

Einige Komponisten schreiben doppelte Bögen, wenn Legato-Akkorde notiert werden. Das kann mit der Eigenschaft doubleSlurs erreicht werden.

\relative c' {
  \set doubleSlurs = ##t
  <c e>4( <d f> <c e> <d f>)
}

[image of music]

Textbeschriftung innerhalb von Bögen positionieren

Textbeschriftung kann innerhalb von Bögen gesetzt werden, wenn die outside-staff-priority-Eigenschaft auf falsch gesetzt wird.

\relative c'' {
  \override TextScript.avoid-slur = #'inside
  \override TextScript.outside-staff-priority = ##f
  c2(^\markup { \halign #-10 \natural } d4.) c8
}

[image of music]

Legatobögen mit kompliziertem Strichelmuster

definieren

Legatobögen können mit einem komplizierten Strichelmuster gesetzt werden, indem die dash-definition-Eigenschaft definiert wird. dash-definition ist eine Liste bestehend aus dash-elements-Elementen. Ein dash-element ist eine Liste an Parametern, die das Strichverhalten für einen Abschnitt des Legatobogens definieren.

Der Bogen wird nach dem Bezierparameter t definiert, welcher von 0 am linken Ende des Bogens zu 1 am rechten Ende des Bogens reicht. dash-element ist eine Liste (start-t stop-t dash-Unterbrechung dash-Abschnitt). Die Region des Bogens von start-t bis stop-t hat eine Unterbrechung von dash-Unterbrechung von jedem dash-Abschnitt-Schwarzabschnitt. dash-Abschnitt ist in Notenlinienzwischenräumen definiert. dash-Abschnitt ist auf 1 für einen durchgehenden Bogen gesetzt.

\relative c' {
  \once \override
    Slur.dash-definition = #'((0 0.3 0.1 0.75)
                                (0.3 0.6 1 1)
                                (0.65 1.0 0.4 0.75))
  c4( d e f)
  \once \override
    Slur.dash-definition = #'((0 0.25 1 1)
                                (0.3 0.7 0.4 0.75)
                                (0.75 1.0 1 1))
  c4( d e f)
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: slur.

Handbuch zum Lernen: Über die Nicht-Schachtelung von Klammern und Bindebögen.

Notationsreferenz: Richtung und Platzierung, Phrasierungsbögen.

Schnipsel: Expressive marks.

Referenz der Interna: Slur.


Phrasierungsbögen

Ein Phrasierungsbogen verbindet Noten und wird verwendet, um einen musikalischen Ausdruck anzuzeigen. Er wird mit den Befehlen \( und \) eingegeben.

\relative {
  c''4\( d( e) f(
  e2) d\)
}

[image of music]

Im typographischen Sinne verhalten sich Phrasierungsbögen genauso wie Legatobögen. Sie werden aber als eigene Objekte behandelt. Ein \slurUp hat also keine Auswirkung auf die Phrasierungsbögen. Phrasierungsbögen können manuell oberhalb oder unterhalb des Notensystems gesetzt werden, siehe Richtung und Platzierung.

Simultane oder überlappende Phrasierungsbögen sind nicht erlaubt.

Phrasierungsbögen können durchgehend, gepunktet oder gestrichelt dargestellt werden. Standard ist der durchgehende Bogen:

\relative {
  c'4\( e g2\)
  \phrasingSlurDashed
  g4\( e c2\)
  \phrasingSlurDotted
  c4\( e g2\)
  \phrasingSlurSolid
  g4\( e c2\)
}

[image of music]

funindex phrasingSlurHalfDashed

Phrasierungsbögen können auch als halbgestrichelt dargestellt werden (die erste Hälfte gestrichelt, die zweite Hälfte durchgehend, oder halb durchgehend (die erste Hälfte durchgehend, die zweite gestrichelt):

\relative {
  c'4\( e g2\)
  \phrasingSlurHalfDashed
  g4\( e c2\)
  \phrasingSlurHalfSolid
  c4\( e g2\)
  \phrasingSlurSolid
  g4\( e c2\)
}

[image of music]

Eigene Strichelmuster für Phrasierungsbögen können definiert werden:

\relative {
  c'4\( e g2\)
  \phrasingSlurDashPattern #0.7 #0.75
  g4\( e c2\)
  \phrasingSlurDashPattern #0.5 #2.0
  c4\( e g2\)
  \phrasingSlurSolid
  g4\( e c2\)
}

[image of music]

Strichelmusterdefinitionen für Phrasierungsbögen haben die gleiche Struktur wie die Definitionen für Legatobögen. Zu mehr Information über komplizierte Strichelmuster, siehe die Schnipsel im Abschnitt Legatobögen.

Vordefinierte Befehle

\phrasingSlurUp, \phrasingSlurDown, \phrasingSlurNeutral, \phrasingSlurDashed, \phrasingSlurDotted, \phrasingSlurHalfDashed, \phrasingSlurHalfSolid, \phrasingSlurDashPattern, \phrasingSlurSolid.

Siehe auch

Handbuch zum Lernen: Über die Nicht-Schachtelung von Klammern und Bindebögen.

Notationsreferenz: Richtung und Platzierung.

Schnipsel: Expressive marks.

Referenz der Interna: PhrasingSlur.


Atemzeichen

Atemzeichen werden mit dem Befehl \breathe eingegeben.

{ c''2. \breathe d''4 }

[image of music]

Ein Atemzeichen bezeichnet gleichzeitig das Ende eines automatischen Balkens. Um das Verhalten zu verändern siehe Manuelle Balken.

\relative { c''8 \breathe d e f g2 }

[image of music]

Musikalische Zeichen für Atemzeichen in Alter Notation, auch Divisiones genannt, sind unterstützt. Für Einzelheiten siehe Divisiones.

Ausgewählte Schnipsel

Das Atemzeichen-Symbol verändern

Das Schriftzeichen für das Atemzeichen kann verändert werden, indem die Text-Eigenschaft des BreathingSign-Layoutobjekts mit einer beliebigen Textbeschriftung definiert wird.

\relative c'' {
  c2
  \override BreathingSign.text =
    \markup { \musicglyph "scripts.rvarcomma" }
  \breathe
  d2
}

[image of music]

Eine Zäsur einfügen

Zäsurzeichen können erstellt werden, indem die 'text-Eigenschaft des BreathingSign-Objektes verändert wird. Ein gekrümmtes Zäsurzeichen ist auch möglich.

\relative c'' {
  \override BreathingSign.text = \markup {
    \musicglyph "scripts.caesura.straight"
  }
  c8 e4. \breathe g8. e16 c4

  \override BreathingSign.text = \markup {
    \musicglyph "scripts.caesura.curved"
  }
  g8 e'4. \breathe g8. e16 c4
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: caesura.

Notationsreferenz: Divisiones.

Schnipsel: Expressive marks.

Referenz der Interna: BreathingEvent, BreathingSign, Breathing_sign_engraver.


Glissando zu unbestimmter Tonhöhe

Gleiten nach oben und unten kann mit dem Befehl \bendAfter notiert werden. Die Richtung des Glissandos wird mit einem Plus oder Minus (nach oben bzw. nach unten) angezeigt. Die Zahl zeigt die Intervallgröße an, über die sich das Glissando nach der Note erstreckt.

\relative c'' {
  c2\bendAfter #+4
  c2\bendAfter #-4
  c2\bendAfter #+6.5
  c2\bendAfter #-6.5
  c2\bendAfter #+8
  c2\bendAfter #-8
}

[image of music]

Ausgewählte Schnipsel

Das Aussehen von unbestimmten Glissandi anpassen

Die shortest-duration-space-Eigenschaft kann verändert werden, um das Aussehen von unbestimmten Glissandi anzupassen.

\relative c'' {
  \override Score.SpacingSpanner.shortest-duration-space = #4.0
  c2-\bendAfter #5
  c2-\bendAfter #-4.75
  c2-\bendAfter #8.5
  c2-\bendAfter #-6
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: fall, doit.

Schnipsel: Expressive marks.


1.3.3 Ausdrucksbezeichnungen als Linien

Dieser Abschnitt zeigt, wie man verschiedene Ausdrucksbezeichnungen erstellt, die sich linear erstrecken: Glissando, Arpeggio und Triller.


Glissando

Ein Glissando wird mit dem Befehl \glissando auf eine Note folgend notiert:

g2\glissando g'
c2\glissando c,

[image of music]

Verschiedene Glissando-Stile sind möglich. Für Einzelheiten siehe Linienstile.

Ausgewählte Schnipsel

Glissando kann Grobs überspringen

NoteColumn-Grobs können bei Glissandos übersprungen werden.

\relative c' {
  a2 \glissando
  \once \override NoteColumn.glissando-skip = ##t
  f''4 d,
}

[image of music]

Moderne Glissandi

Ein modernes Glissando ohne eine Endnote kann gesetzt werden, indem eine Kadenz eingesetzt wird und die Endnote unsichtbar gemacht wird.

\relative c'' {
  \time 3/4
  \override Glissando.style = #'zigzag
  c4 c
  \cadenzaOn
  c4\glissando
  \hideNotes
  c,,4
  \unHideNotes
  \cadenzaOff
  \bar "|"
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: glissando.

Notationsreferenz: Linienstile.

Schnipsel: Expressive marks.

Referenz der Interna: Glissando.

Bekannte Probleme und Warnungen

Printing text over the line (such as gliss.) is not supported.


Arpeggio

Ein Arpeggio als Zeichen, dass ein Akkord gebrochen gespielt werden soll, kann mit dem Befehl \arpeggio hinter der Akkord-Konstruktion erzeugt werden.

\relative { <c' e g c>1\arpeggio }

[image of music]

Unterschiedliche Arpeggio-Typen können benutzt werden. \arpeggioNormal stellt wieder das normale Verhalten her:

\relative {
  <c' e g c>2\arpeggio

  \arpeggioArrowUp
  <c e g c>2\arpeggio

  \arpeggioArrowDown
  <c e g c>2\arpeggio

  \arpeggioNormal
  <c e g c>2\arpeggio
}

[image of music]

Besondere Arpeggios mit Klammern können erstellt werden:

\relative {
  <c' e g c>2

  \arpeggioBracket
  <c e g c>2\arpeggio

  \arpeggioParenthesis
  <c e g c>2\arpeggio

  \arpeggioParenthesisDashed
  <c e g c>2\arpeggio

  \arpeggioNormal
  <c e g c>2\arpeggio
}

[image of music]

Die dash-Eigenschaft der Arpeggioklammern werden von der 'dash-definition-Eigenschaft kontrolliert, die beschrieben ist in Legatobögen.

Ein Arpeggio kann auch explizit ausgeschrieben werden, indem Überbindungsbögen benutzt werden. Für mehr Information siehe Bindebögen.

Vordefinierte Befehle

\arpeggio, \arpeggioArrowUp, \arpeggioArrowDown, \arpeggioNormal, \arpeggioBracket, \arpeggioParenthesis, \arpeggioParenthesisDashed.

Ausgewählte Schnipsel

Arpeggio über mehrere Systeme in anderen Kontexten

Arpeggio über mehrere Systeme können in anderen Kontexten als dem PianoStaff erstellt werden, wenn der Span_arpeggio_engraver in den Score-Kontext eingefügt wird.

\new PianoStaff \relative c'' <<
  \set PianoStaff.connectArpeggios = ##t
  \new Staff {
    <c e g c>4\arpeggio
    <g c e g>4\arpeggio
    <e g c e>4\arpeggio
    <c e g c>4\arpeggio
  }
  \new Staff {
    \clef bass
    \repeat unfold 4 {
      <c,, e g c>4\arpeggio
    }
  }
>>

[image of music]

Arpeggio zwischen Systemen in einem Klaviersystem erstellen

In einem Klaviersystem (PianoStaff) ist es möglich, ein Arpeggio zwischen beiden Systemen zu verbinden, indem die PianoStaff.connectArpeggios-Eigenschaft gesetzt wird.

\score {
  \new ChoirStaff {
    \set Score.connectArpeggios = ##t
    <<
      \new Voice \relative c' {
        <c e>2\arpeggio
        <d f>2\arpeggio
        <c e>1\arpeggio
      }
      \new Voice \relative c {
        \clef bass
        <c g'>2\arpeggio
        <b g'>2\arpeggio
        <c g'>1\arpeggio
      }
    >>
  }
  \layout {
    \context {
      \Score
      \consists "Span_arpeggio_engraver"
    }
  }
}

[image of music]

Arpeggios zwischen unterschiedlichen Stimmen erzeugen

Ein Arpeggio kann zwischen Noten aus unterschiedlichen Stimmen auf demselben System gezogen werden, wenn der Span_arpeggio_engraver in den Staff-Kontext verschoben wird:

\new Staff \with {
  \consists "Span_arpeggio_engraver"
}
\relative c' {
  \set Staff.connectArpeggios = ##t
  <<
    { <e' g>4\arpeggio <d f> <d f>2 }
    \\
    { <d, f>2\arpeggio <g b>2 }
  >>
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: arpeggio.

Notationsreferenz: Legatobögen, Bindebögen.

Schnipsel: Expressive marks.

Referenz der Interna: Arpeggio, Slur, PianoStaff.

Bekannte Probleme und Warnungen

Es ist nicht möglich, Arpeggios zwischen Systemen und solche, die sich nur auf ein System erstrecken, zum gleichen Zeitpunkt in einem Klaviersystem (PianoStaff) zu benutzen.

Die Arpeggios im Klammer-Stil funktionieren nicht über mehrere Notensysteme.


Triller

Kurze Triller ohne eine Dauer werden mit dem Befehl \trill notiert, siehe auch Artikulationszeichen und Verzierungen.

Längere Triller mit einer Dauer werden mit den Befehlen \startTrillSpan zu Beginn und \stopTrillSpan am Ende erstellt.

\relative {
  d''1\startTrillSpan
  d1
  c2\stopTrillSpan
  r2
}

[image of music]

Ein Triller-Strekcer, der über einen Zeilenumbruch geht, beginnt genau über der ersten Note auf der neue Zeile erneut.

\relative {
  d''1\startTrillSpan
  \break
  d1
  c2\stopTrillSpan
  r2
}

[image of music]

Aufeinanderfolgende Trillerstrecker funktieren ohne einen \stopTrillSpan-Befehl, weil ein folgender Strecker automatisch die rechte Begrenzung des vorhergehenden beendet.

d1\startTrillSpan
d1
d1\startTrillSpan
d2\stopTrillSpan
r2

[image of music]

Triller können auch mit Vorschlägen kombiniert werden. Die Syntax für diese Konstruktion und die Methode, um die Position der Vorschläge präzise zu positionieren, wird gezeigt in Verzierungen.

\relative {
  d''1~\afterGrace
  d1\startTrillSpan { c32[ d]\stopTrillSpan }
  c2 r2
}

[image of music]

Triller, die auf einer bestimmten Note ausgeführt werden sollen, können mit dem Befehl pitchedTrill notiert werden. Das erste Argument ist die Hauptnote, das zweite die Note, auf der getrillert wird. Sie wird als Note ohne Hals in Klammern ausgegeben.

\relative {
  \pitchedTrill
  d''2\startTrillSpan fis
  d2
  c2\stopTrillSpan
  r2
}

[image of music]

Aufeinanderfolgende Versetzungszeichen der selben Note im selben Takt müssen selbst hinzugefügt werden. Nur das Versetzungszeichen des ersten Trillers mit Tonhöhe innerhalb eines Taktes wird ausgegeben.

\relative {
  \pitchedTrill
  eis''4\startTrillSpan fis
  eis4\stopTrillSpan
  \pitchedTrill
  eis4\startTrillSpan cis
  eis4\stopTrillSpan
  \pitchedTrill
  eis4\startTrillSpan fis
  eis4\stopTrillSpan
  \pitchedTrill
  eis4\startTrillSpan fis!
  eis4\stopTrillSpan
}

[image of music]

Vordefinierte Befehle

\startTrillSpan, \stopTrillSpan.

Siehe auch

Glossar: trill.

Notationsreferenz: Artikulationszeichen und Verzierungen, Verzierungen.

Schnipsel: Expressive marks.

Referenz der Interna: TrillSpanner.


1.4 Wiederholungszeichen

[image of music]

Wiederholung ist ein zentrales Konzept in der Musik, und es gibt eine ganze Vielzahl von Notationsmöglichkeiten für Wiederholungen. LilyPond unterstützt folgende Arten von Wiederholungen:

volta (Wiederholungsklammer)

Die wiederholte Musik wird nicht geschrieben, sondern zwischen zwei Wiederholungstaktstrichen eingeschlossen. Wenn die Wiederholung am Anfang eines Stückes beginnt, wird nur am Ende der Wiederholung eine Wiederholungstaktlinie gesetzt. Alternative Schlüsse (Volta) werden von links nach rechts mit Klammern gesetzt. Das ist die Standardnotationspraxis für Wiederholungen mit alternativen Schlüssen.

unfold (aufklappen)

Die wiederholte Musik wird ausgeschrieben, so oft, wie es durch Wiederholungszähler definiert wird. Das erspart Arbeit, wenn repetitive Musik notiert wird.

percent (Prozent-Wiederholung)

Das sind Noten- oder Taktwiederholungen, sie sehen aus wie ein Schrägstrich bzw. wie ein Prozentzeichen.

tremolo

Das wird benutzt, um Tremolo-Wiederholungen am Notenhals zu notieren.


1.4.1 Lange Wiederholungen


Normale Wiederholungen

Die Syntax für normale Wiederholungen ist

\repeat Typ Wiederholungszähler musikAusdr

wobei musikAusdr ein musikalischer Ausdruck ist.

Wiederholung ohne alternativen Schluss:

\relative {
  \repeat volta 2 { c''4 d e f }
  c2 d
  \repeat volta 2 { d4 e f g }
}

[image of music]

Alternative Schlüsse können mit \alternative gesetzt werden. Damit die alternativen Schlüsse von den wiederholten Noten abgegrenzt werden, müssen sie in geschweiften Klammern zusammengefasst werden.

\repeat volta Wiederholungszähler musikAusdr
\alternative {
  { musikAusdr }
}

wobei musikAusdr ein musikalischer Ausdruck ist.

Wenn es mehr Wiederholungen gibt, als Alternativen angegeben sind, erhalten die ersten Wiederholungen den ersten Schluss.

Eine einfache Wiederholung mit einer Alternative:

\relative {
  \repeat volta 2 { c''4 d e f | }
  \alternative {
    { c2 e | }
    { f2 g | }
  }
  c1
}

[image of music]

Eine einfache Wiederholung mit mehr als einer Alternative:

\relative {
  \repeat volta 4 { c''4 d e f | }
  \alternative {
    { c2 e | }
    { f2 g | }
  }
  c1
}

[image of music]

Mehrfache Wiederholungen mit mehr als einer Alternative:

\relative {
  \repeat volta 3 { c''4 d e f | }
  \alternative {
    { c2 e | }
    { f2 g | }
    { a2 g | }
  }
  c1
}

[image of music]

Achtung: Wenn es zwei oder mehr Alternativen gibt, darf nichts zwischen der schließenden Klammer der einen und der öffnenden Klammer der anderen Wiederholung stehen, weil sonst nicht die erwartete Anzahl von Endungen produziert wird.

Achtung: Wenn man \relative innerhalb von \repeat notiert, ohne den Voice-Kontext explizit zu beginnen, erscheinen zusätzliche (ungewollte) Systeme. Siehe auch Ein zusätzliches System erscheint.

Wenn eine Wiederholung mitten in einem Takt beginnt und keine Alternativen hat, fällt normalerweise auch das Ende der Wiederholung mitten in einen Takt, sodass beide unvollständigen Takt einen vollständigen Takt ergeben. In diesem Fall bezeichnen die Wiederholungsstriche keine richtigen Taktstriche. Benutzen Sie nicht \partial-Befehle oder Taktüberprüfung, wo die Wiederholungslinien gesetzt werden:

\relative { % no \partial here
  c'4 e g  % no bar check here
  % no \partial here
  \repeat volta 4 {
    e4 |
    c2 e |
    % no \partial here
    g4 g g  % no bar check here
  }
  % no \partial here
  g4 |
  a2 a |
  g1 |
}

[image of music]

Ähnlich ist es, wenn eine Wiederholung mit einem Auftakt beginnt und keine Alternativen hat. In diesem Fall muss man aber den \partial-Befehl zu Beginn der Partitur setzen:

\relative {
  \partial 4  % required
  \repeat volta 4 {
    e'4 |
    c2 e |
    % no \partial here
    g4 g g  % no bar check here
  }
  % no \partial here
  g4 |
  a2 a |
  g1 |
}

[image of music]

Wenn alternative Endungen zu einer Wiederholung hinzugefügt werden, die mit einem Auftakt beginnt, muss die Timing.measureLength-Eigenschaft manuell gesetzt werden, und an folgenden Stellen:

\partial 4
\repeat volta 2 { e4 | c2 e | }
\alternative {
  {
    f2 d |
    \set Timing.measureLength = #(ly:make-moment 3/4)
    g4 g g  % optional bar check is allowed here
  }
  {
    \set Timing.measureLength = #(ly:make-moment 4/4)
    a2 a |
  }
}
g1 |

[image of music]

Die measureLength-Eigenschaft ist beschrieben in Verwaltung der Zeiteinheiten.

Der \inStaffSegno-Befehl kann angewandt werden, um das Segno-Zeichen in die Notenzeile einzubinden, auch in Kooperation mit dem \repeat volta-Befehl. Die benutzten Taktstrichsymbole können durch Überschreiben der Eigenschaften segnoBarType, startRepeatSegnoBarType, endRepeatSegnoBarType bzw. doubleRepeatSegnoBarType geändert werden.

e1
\repeat volta 2 {
  \inStaffSegno
  f2 g a b
}
c1_"D.S." \bar "|."

[image of music]

Bindebögen können auch an eine zweite Klammer angefügt werden:

\relative {
  c''1
  \repeat volta 2 { c4 d e f~ }
  \alternative {
    { f2 d }
    { f2\repeatTie f, }
  }
}

[image of music]

Ausgewählte Schnipsel

Volta-Klammern verkürzen

Volta-Klammern werden normalerweise über alle Noten der Klammer gezogen, aber es ist möglich sie zu verkürzen. Hierzu muss voltaSpannerDuration definiert werden, in dem Beispiel etwa als 3/4, sodass die Klammer nur einen Takt dauert.

\relative c'' {
  \time 3/4
  c4 c c
  \set Score.voltaSpannerDuration = #(ly:make-moment 3/4)
  \repeat volta 5 { d4 d d }
  \alternative {
    {
      e4 e e
      f4 f f
    }
    { g4 g g }
  }
}

[image of music]

Volta-Klammern zu zusätzlichen Systemen hinzufügen

Der Volta_engraver befindet sich im Score-Kontext und Klammern werden deshalb nur auf dem obersten System dargestellt. Das kann umgangen werden, indem man den Volta_engraver zu dem Staff-Kontext hinzufügt, in dem die Klammern zusätzlichen vorkommen sollen. Siehe auch das "Volta multi staff"-Schnipsel.

<<
  \new Staff { \repeat volta 2 { c'1 } \alternative { c' } }
  \new Staff { \repeat volta 2 { c'1 } \alternative { c' } }
  \new Staff \with { \consists "Volta_engraver" } { c'2 g' e' a' }
  \new Staff { \repeat volta 2 { c'1 } \alternative { c' } }
>>

[image of music]

Setting the double repeat default for volte

There are three different styles of double repeats for volte, that can be set using doubleRepeatBarType.

\relative c'' {
  \repeat volta 2 { c1 }
  \set Score.doubleRepeatBarType = #":..:"
  \repeat volta 2 { c1 }
  \set Score.doubleRepeatBarType = #":|.|:"
  \repeat volta 2 { c1 }
  \set Score.doubleRepeatBarType = #":|.:"
  \repeat volta 2 { c1 }
}

[image of music]

Alternative Taktnummerierung

Zwei alternative Methoden können eingestellt werden, die die Taktnummerierung beeinflussen, insbesondere bei Wiederholungen.

\relative c'{
  \set Score.alternativeNumberingStyle = #'numbers
  \repeat volta 3 { c4 d e f | }
    \alternative {
      { c4 d e f | c2 d \break }
      { f4 g a b | f4 g a b | f2 a | \break }
      { c4 d e f | c2 d }
    }
  c1 \break
  \set Score.alternativeNumberingStyle = #'numbers-with-letters
  \repeat volta 3 { c,4 d e f | }
    \alternative {
      { c4 d e f | c2 d \break }
      { f4 g a b | f4 g a b | f2 a | \break }
      { c4 d e f | c2 d }
    }
  c1
}

[image of music]

Siehe auch

Glossar: repeat, volta.

Notationsreferenz: Taktstriche, Umgebungs-Plugins verändern, Verwaltung der Zeiteinheiten.

Schnipsel: Repeats.

Referenz der Interna: VoltaBracket, RepeatedMusic, VoltaRepeatedMusic, UnfoldedRepeatedMusic.

Bekannte Probleme und Warnungen

Bindebögen, die von einer \repeat-Umgebung in eine \alternative-Umgebung ragen, funktionieren nur in der ersten Klammer. Bindebögen können auch nicht von der Ende einer Wiederholungsklammer auf den Anfang der Wiederholung verweisen.

Wenn eine Wiederholung innerhalt eines unvollständigen Taktes beginnt und eine \alternative-Umgebung mit einer Veränderung von measureLength enghält, führt die Verwendung von \unfoldRepeats zu falsch gesetzten Taktstrichen und Taktüberprüfungswarnungen.

Eine ineinandergeschachtelte Wiederholung wie

\repeat …
\repeat …
\alternative

ist mehrdeutig, weil nicht klar ist, zu welchem \repeat-Abschnitt die \alternative-Endung gehört. Diese Mehrdeutigkeit wird von LilyPond aufgelöst, indem die alternative Endung immer zu der innersten Wiederholung gehört. Um Klarheit zu schaffen, bietet es sich an, in solchen Situationen Klammern zu benutzen.


Manuelle Wiederholungszeichen

Achtung: Diese Methoden werden nur verwendet, um ungewöhnliche Wiederholungskonstruktionen darzustellen und können sich unerwünscht verhalten. In den meisten Fällen sollten Wiederholungen mit dem Befehl \repeat erstellt werden oder indem die entsprechenden Taktstriche eingegeben werden. Mehr Information in Taktstriche.

Die Eigenschaft repeatCommands kann verwendet werden, um das Aussehen der Wiederholungen zu beeinflussen. Ihr Argument ist eine Scheme-Liste an Wiederholungsbefehlen.

start-repeat

Setzt eine |: Taktlinie.

\relative {
  c''1
  \set Score.repeatCommands = #'(start-repeat)
  d4 e f g
  c1
}

[image of music]

Der Notensatzpraxis folgend werden Wiederholungstaktstriche nicht zu Beginn eines Stückes gesetzt.

end-repeat

Setzt eine :| Taktlinie.

\relative {
  c''1
  d4 e f g
  \set Score.repeatCommands = #'(end-repeat)
  c1
}

[image of music]

(volta Zahl) ... (volta #f)

Setzt eine Volta-Klammer mit der Beschriftung Nummer. Die Volta-Klammer muss explizit beendet werden, sonst wird sie nicht ausgegeben.

\relative {
  f''4 g a b
  \set Score.repeatCommands = #'((volta "2"))
  g4 a g a
  \set Score.repeatCommands = #'((volta #f))
  c1
}

[image of music]

Mehrfache Wiederholungszeichen können an der selben Stelle vorkommen:

\relative {
  f''4 g a b
  \set Score.repeatCommands = #'((volta "2, 5") end-repeat)
  g4 a g a
  c1
  \set Score.repeatCommands = #'((volta #f) (volta "95") end-repeat)
  b1
  \set Score.repeatCommands = #'((volta #f))
}

[image of music]

Text kann auch in der Volta-Klammer gesetzt werden. Der Text kann aus Zahlen oder einer Zahl oder einer Textbeschriftung bestehen, siehe Text formatieren. Die einfachste Art Text zu benutzen ist, die Beschriftung zuerst zu definieren und dann die Beschriftung in einer Scheme-Liste einzufügen.

voltaAdLib = \markup { 1. 2. 3... \text \italic { ad lib. } }
\relative {
  c''1
  \set Score.repeatCommands =
    #(list(list 'volta voltaAdLib) 'start-repeat)
  c4 b d e
  \set Score.repeatCommands = #'((volta #f) (volta "4.") end-repeat)
  f1
  \set Score.repeatCommands = #'((volta #f))
}

[image of music]

Siehe auch

Notationsreferenz: Taktstriche, Text formatieren.

Schnipsel: Repeats.

Referenz der Interna: VoltaBracket, RepeatedMusic, VoltaRepeatedMusic.


Ausgeschriebene Wiederholungen

Mit dem unfold-Befehl können Wiederholungen eingesetzt werden, um repetitive Musik zu notieren. Die Syntax ist

\repeat unfold Wiederholungszähler musikAusdr

wobei musikAusdr ein musikalischer Ausdruck ist und Wiederholungszähler die Anzahl bezeichnet, mit der musikAusdr wiederholt wird.

\relative {
  \repeat unfold 2 { c''4 d e f }
  c1
}

[image of music]

In einigen Fällen, insbesondere in einer \relative-Umgebung, bedeutet die Funktion \repeat unfold nicht das gleiche wie die ausgeschriebenen Noten mehrere Male. Beispielsweise ist

\repeat unfold 2 { a'4 b c }

nicht das Selbe wie

a'4 b c | a'4 b c

Repititive Wiederholungen können auch mit mehreren Alternativeklammern notiert werden:

\relative {
  \repeat unfold 2 { c''4 d e f }
  \alternative {
    { c2 g' }
    { c,2 b }
  }
  c1
}

[image of music]

Wenn es mehr Wiederholungen als Alternativen gibt, wird die erste Alternative so oft eingesetzt, bis sich zusammen mit den restlichen Alternativen die Gesamtanzahl der Wiederholungen ergeben.

\relative {
  \repeat unfold 4 { c''4 d e f }
  \alternative {
    { c2 g' }
    { c,2 b }
    { e2 d }
   }
  c1
}

[image of music]

Wenn es mehr Alternativen als Wiederholungen gibt, wird nur die ersten Alternativen ausgegeben und die restlichen Alternativen ignoriert un