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3.3.2 Text an einer Melodie ausrichten
Glossar: melisma, extender line.
Die nächste Zeile des Kinderliedes lautet: The moon doth shine as bright as day. So sieht es notiert aus:
<< \relative { \key g \major \time 6/8 d''4 b8 c4 a8 | d4 b8 g4 g8 | a4 b8 c b a | d4 b8 g4. | } \addlyrics { Girls and boys come out to play, The moon doth shine as bright as day; } >>
Wenn man sich die Noten genauer anschaut, wird klar, dass die neue Textzeile nicht korrekt an den Noten ausgerichtet ist. Das Wort shine sollte zu zwei Noten gesungen werden, nicht nur zu einer. Das nennt man ein Melisma, eine Silbe Text zu mehreren Noten. Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Silbe über mehrere Noten zu verlängern. Die einfachste ist es, einen Legatobogen um die betroffenen Noten zu setzen, zu Einzelheiten siehe Bindebögen und Legatobögen.
<< \relative { \key g \major \time 6/8 d''4 b8 c4 a8 | d4 b8 g4 g8 | a4 b8 c( b) a | d4 b8 g4. | } \addlyrics { Girls and boys come out to play, The moon doth shine as bright as day; } >>
Die Wörter orientieren sich jetzt richtig an den Noten, aber der automatische Balken für die Noten zu shine as sieht nicht richtig aus. Wir können das korrigieren, indem wir die Balkenlänge manuell eingrenzen, damit sie der üblichen Notationsweise für Gesang entspricht. Für Einzelheiten siehe Automatische und manuelle Balken.
<< \relative { \key g \major \time 6/8 d''4 b8 c4 a8 | d4 b8 g4 g8 | a4 b8 c([ b]) a | d4 b8 g4. | } \addlyrics { Girls and boys come out to play, The moon doth shine as bright as day; } >>
Alternativ kann das Melisma auch im Text notiert werden, indem
für jede Note, die übersprungen werden soll, ein Unterstrich
_
im Text geschrieben wird:
<< \relative { \key g \major \time 6/8 d''4 b8 c4 a8 | d4 b8 g4 g8 | a4 b8 c[ b] a | d4 b8 g4. | } \addlyrics { Girls and boys come out to play, The moon doth shine _ as bright as day; } >>
Wenn die letzte Silbe eines Wortes sich über mehrere Noten oder
eine sehr lange Note erstreckt, wird üblicherweise eine Fülllinie
gesetzt, die sich über alle Noten erstreckt, die zu der Silbe
gehören. Diese Fülllinie wird mit zwei Unterstrichen __
notiert. Hier ein Beispiel der ersten drei Takte aus
Didos Klage,
aus Purcells Dido and Æneas:
<< \relative { \key g \minor \time 3/2 g'2 a bes | bes2( a) b2 | c4.( bes8 a4. g8 fis4.) g8 | fis1 } \addlyrics { When I am laid, am laid __ in earth, } >>
Keins der bisherigen Beispiele hat bisher Wörter benutzt, die länger als eine Silbe waren. Solche Wörter werden üblicherweise auf die Noten aufgeteilt, eine Silbe pro Note, mit Bindestrichen zwischen den Silben. Diese Silben werden durch zwei Minuszeichen notiert und von LilyPond als ein zentrierter Bindestrich zwischen den Silben gesetzt. Hier ein Beispiel, das dies und alle anderen Tricks zeigt, mit denen Text an den Noten ausgerichtet werden kann:
<< \relative { \key g \major \time 3/4 \partial 4 d'4 | g4 g a8( b) | g4 g b8( c) | d4 d e | c2 } \addlyrics { A -- way in a __ man -- ger, no __ crib for a bed, } >>
Einige Texte, besonders in italienischer Sprache, brauchen das
Gegenteil: mehr als eine Silbe muss zu einer einzelnen Note
gesetzt werden. Das ist möglich, indem die Silben durch einen
einzelnen Unterstrich _
zusammengekoppelt werden. Dazwischen
dürfen sich keine Leerzeichen befinden, oder indem man die
relevanten Silben in Anführungszeichen "
setzt.
Hier ein Beispiel aus dem Figaro von Rossini, wo die Silbe
al auf der selben Note wie go des Wortes Largo
in Figaros Arie Largo al factotum gesungen werden muss.
<< \relative { \clef "bass" \key c \major \time 6/8 c'4.~ 8 d b | c8([ d]) b c d b | c8 } \addlyrics { Lar -- go_al fac -- to -- tum del -- la cit -- tà } >>
Siehe auch
Notationsreferenz: Notation von Gesang.
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